Alzey-West, Alzey, Rheinland-Pfalz
Beschreibung
Das Spiel- und Freizeitgelände „Am Herdry“ wurde Anfang der 1970er Jahre unter der Federführung eines Geflügelzuchtvereines errichtet. Das Plangebiet grenzt an die Straße Am Herdry, im Süden an die Gewässerparzelle der Selz, im Westen und Norden an Kleingärten und landwirtschaftlich genutzte Flächen. Im Jahr 2012 wurde u.a. der Spielplatz in das Förderprogramm Soziale Stadt aufgenommen, dessen Ziel die Gebietsentwicklung im Westen der Stadt und der Abbau sozialer Problembereiche war. Hierbei wurden, aufbauend auf den Bestand und ergänzt um neue Flächen, attraktiv gestaltete Freiräume für und mit den verschiedenen Nutzergruppen geschaffen. Auch das Erlebnis- und Erholungspotential, das Freizeitangebot und die ökologischen Bedingungen wurden, auch ausstrahlend auf die Gesamtstadt, verbessert.
Während im Ostteil des Geländes heute noch der Kinderspielplatz beheimatet ist, ist die westliche Erweiterung für Jugendliche und Erwachsene vorgesehen. Ein Entwicklungsschwerpunkt lag auf der Schaffung von qualitativ ansprechenden, öffentlichen Freizeitangeboten und Aufenthaltsmöglichkeiten im Freien, ohne Konflikte durch Ruhestörungen der Anwohner zu provozieren. Die Planung einer Vielzahl von Treffpunkten und Sitzgelegenheiten wirkte dem defizitären Aufenthaltsangebot entgegen. Das Ziel war es, die Jugendlichen von den fehlgenutzten Freiflächen der Wohn-gebiete durch attraktive Ausweichmöglichkeiten in das Spiel- und Freizeitgelände zu leiten. Gemäß dem im Rahmen der Untersuchungen und Bürgerbeteiligungen identifizierten Bedarfs wurde eine Kleingartenanlage ausgebaut und erschlossen. Neben Parzellengrößen von ca. 400m² für kleingärtnerische Nutzung wurde auch eine größere Parzelle für das Konzept „Interkulturelle Gärten“ freigehalten. In den Interkulturellen Gärten gibt es keine Zäune. Hier sollen Menschen unterschiedlicher Herkunft, gehandicapt oder gesund gemeinsam gärtnern, Pflanzen tauschen und von den unterschiedlichen Kulturen lernen.
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Friedberg - Kernstadt, Friedberg/ Hessen, Hessen
Beschreibung
Auslöser für das Projekt war die Aufgabe und damit der Rückbau eines Autohauses. Die Stadt Friedberg nutzte Ihr Vorkaufsrecht, mit der Absicht auf diesem innerstädtisch wertvollen Grundstück neue Wohnbebauung zu errichten.
Auf dieser Grundlage wurde der Bereich städtebaulich überplant und zusammen mit der Unteren Wasserbehörde und der Unteren Naturschutzbehörde die Chance ergriffen, den verrohrten und verbauten Teil des Bachlaufes wieder freizulegen.
Der rechtswirksame Bebauungsplan „Im Ohrloch“ wurde in einem Teilbereich geändert und der Geltungsbereich zum Bebauungsplan „Im Ohrloch II“ erweitert. Entsprechend der Vorgaben des Wasserhaushaltsgesetzes wurde festgelegt, dass der Seebach offen durch die neue angrenzende Wohnbebauung geführt wird.
Geplant und ausgeführt wurde eine naturnahe Umgestaltung des Seebachs auf einer Länge von 50 m. Dabei wurde der neue Bachlauf leicht nach Nord-Westen verschoben, um ihn mittig unter einer neu egschaffenen Furt hindurchzuleiten und um den Anströmwinkel in den Durchlass unter der Burgfeldstraße zu verbessern. Das Mittelwasserbett wurde analog der Breite des südlich angrenzenden Bachoberlaufs hergestellt. Die Bachsohle ist mit einer Steinschüttung befestigt. In erosionsgefährdeten Pralluferbereichen wurde zusätzlich eine Böschungsfußsicherung mittels unverfugtem Steinsatz vorgesehen.
Das Bachprofil wurde zwischen der neuen Wohnbebauung kontinuierlich bis zu einer Breite von ca. 15 m im Übergang zur Bachaue aufgeweitet.
Die durch ein gemauertes Einlaufbauwerk an den Seebach angeschlossene Mischwasserentlastung wurde auf einer Länge von ca. 20 m zurückgebaut und durch ein Auslassbauwerk ersetzt. Dadurch wurde ein zusätzlicher Retentionsraum in der Seebachaue geschaffen.
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Stadt Ludwigslust, Mecklenburg-Vorpommern
Beschreibung
Die Planung für das Projekt begann im Frühjahr 2019 als ein Teil vom „Entwurf des Grünflächenkonzepts ab 2020“, das auf Wunsch der Stadtvertreter erstellt werden sollte, in dem z.B. auch das Anlegen von Schmetterlings- und Wildbienensaumen umgesetzt werden soll. In konstruktiven Gesprächen hat man sich über die Zukunftsfähigkeit der Wechselbepflanzungsbeete unterhalten. Positive Argumente waren für den Erhalt dieser Beete kaum noch zu finden. Die hohen Anschaffungs-, Vorbereitungs-, Pflanzungs-, Pflegekosten und Erhöhung der Bewässerungsgänge durch lange Trockenperioden waren nicht mehr vertretbar. Mit der Nutzungsänderung zu insektenfreundlichen Staudenbeeten mit Frühblühern wurde die Erhöhung der Biodiversität, Erholungsqualität und die Miteinbeziehung der Kitas zur Umweltbildung eines der wichtigsten Ziele im neuen Konzept. Ein weiterer Aspekt ist die Kosten- u. Zeitersparnis durch einmalige Anschaffung der Pflanzen, Verringerung des Pflege- und Bewässerungsgänge. Zum Thema Nachhaltigkeit wurde bei der Planung darauf geachtet, dass fast nur Stauden u. Frühblüher verwendet wurden die für unsere Insekten von Nutzen sind u. fast das ganze Jahr blühen. Um eine schönere Flächenwirkung zu erzielen wurden die Beete deutlich größer dimensioniert u. auf intensiv gepflegten Rasenflächen an stark frequentierten Plätzen angelegt. Finanziert wurde das Projekt aus dem Haushalt für das öffentliche Grün. Die Beete wurden vom Betriebshof mit einer Einfassung aus Großpflaster umrandet und verfugt. Im Anschluss wurden bodenverbessernde Maßnahmen, wie das Aufbringen, Einfräsen von Kompost, Rinderdung u. Hornspäne durchgeführt. Die Bepflanzung wurde vom BH u. Kinder der Kita Parkviertel umgesetzt u. im Anschluss abgemulcht. Das Projekt ist in seinem ganzen Ausmaß noch nicht abgeschlossen. Es wird in den nächsten Jahren auf weitere Flächen ausgeweitet. Wir wählten die Projektkategorie „gebaut“, da wir mit der Nutzungsänderung der Beete einen komplett neuen Lebensraum geschaffen haben.
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Tuttlingen - Stadtmitte, Baden-Württemberg
Beschreibung
In einer 10 jährigen Projektentwicklung ist durch einen sensiblen Umbau aus dem Alten Friedhof der Stadt Tuttlingen, mit seiner über 1.000 jährigen Geschichte, ein neuer Park für alle Bürger entstanden. Für die gesamte Planungs- und Bauphase war ein achtsamer Umgang mit Historie und altem Baumbestand Verpflichtung und Aufgabe zugleich.
Ende der 80er Jahre wurde der Friedhof entwidmet, er fiel in einen Dornröschenschlaf. Viele Jahre gab es außer der Mindestpflege kein Konzept was mit dieser Grünanlage und Ihrem herrlichen Baumbestand geschehen sollte. So wuchs der Alte Friedhof langsam zu. Es gab zwischenzeitlich sogar Bestrebungen Teile des heutigen Parks zu überbauen.
Zunehmende Bauschäden, soziale Probleme, entfallene menschliche Nutzungen und der Beschluss zum Erhalt und zur Umnutzung des Alten Krematoriums als Kulturhaus, forderten neue Perspektiven, auch mit bislang nicht vorstellbaren Funktionen und Inhalten.
Die Abteilung Grünplanung der Stadt Tuttlingen erarbeitete dafür ein mehrstufiges Konzept. Nach Analyse und Bewertung der bisherigen Funktionen und des Bestandes wurden in Workshops mit Bürgern, Anliegern, Firmen und Vereinen, Ziele diskutiert und die Grundidee einer dreiteiligen Zonierung für den neuen Park entwickelt. Diese räumliche Idee wurde Grundlage für die folgende Planung. Durch den Umbau des Friedhofes zum Bürgerpark wird Erhaltenswertes bewahrt, Stadtgeschichte erlebbar gemacht und Zukunftsweisendes geschaffen.
Im Herbst 2018 konnte der Neue Park eingeweiht werden. Vom ersten Tag an wurde er von der Bevölkerung mit großer Freude angenommen. Damit hat sich ein wesentliches Ziel dieser Umwandlung erfüllt: der Park ist zu einer wichtigen Freizeit-, Naherholungs- und Begegnungsstätte für alle Menschen dieser Stadt geworden. Mit seiner ökologisch hochwertigen Ausstattung bewahrt und stärkt er den Aspekt der Biodiversität in zentraler Innenstadtlage.
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Bezirk Nordost, Stadt Ingolstadt, Römerstraße, Bayern
Beschreibung
Auf Initiative des Bezirksausschusses wurde im Frühjahr 2020 ein Brückenbauwerk über die Römerstraße im Nordosten Ingolstadts zu einem attraktiven, urbanen Freiraum umgestaltet. Vorbild für das Projekt war der High Line Park in New York, eine zum Grünzug umgebaute, ehemalige Hochbahn-Trasse.
Das aus zwei nebeneinander errichteten Brücken bestehende Bauwerk – Fußgänger-/Radfahrer-Steg und einstige Eisenbahn-Brücke – stellt eine wichtige Grün- und Wegeverbindung dar, die gleichzeitig die Wohngebiete beidseits der vierspurigen Römerstraße, als auch Biotopflächen, Stadtteilparks und Sportanlagen in den jeweiligen Quartieren vernetzt.
Der Fußgänger-/Radfahrer-Steg wurde daher in seiner Funktion als Wegeanbindung beibehalten. Aus der aufgelassenen Eisenbahn-Brücke entstand eine dauerhaft begrünte und mit Aufenthaltsmöglichkeiten ausgestattete Freifläche.
Ein rund 40 m langes, im Brückenverlauf geschwungenes, Sitz-Objekt aus Beton und Holz überspannt nun den bestehenden Spalt zwischen den Brücken und deckt ihn sicherheitsrelevant ab. Die Bank schafft so eine optische Verbindung zwischen beiden Bauwerken und bietet zudem große Sitz- und Liegeflächen, von denen sich je nach Blickrichtung interessante Sichtbeziehungen in die Stadtlandschaft und auf die unterhalb gelegene Römerstraße ergeben.
Weithin sichtbare COR-TEN-Stahl-Pergolen dienen der Beschattung und stellen dank Materialwahl und markanter Kontur ähnlich eines Eisenbahn-Waggons einen Bezug zum einstigen Schienenverkehr und der Industriegeschichte des Stadtviertels her.
Die Begrünung mit Sedum-Matten, Stauden und Sträuchern erfüllt gleich mehrere ökologische Funktionen, da sie ganzjährig für einen Begrünungs- bzw. Blütenaspekt sorgt, Insekten als Nahrungsquelle und Lebensraum und zusätzlich auch als Regenrückhaltefläche dient.
Projektkategorie: Gebaut. Das Brückendesign wurde komplett neu überarbeitet.
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86405 Meitingen, Bayern
Beschreibung
Der Schlosspark liegt zentral in der Marktgemeinde Meitingen.
Ein Fußwegenetz unter altem Baumbestand verbindet wichtige Bereiche des öffentlichen Lebens wie Rathaus, Schulen, Ärzte und Nahversorger.
Die Bewohner der vorwiegend kleinen Wohneinheiten im Zentrum wünschen sich Aufenthaltsflächen im Freien.
Der schlechte Zustand von Wegen und Ausstattung, nötige Baumschutzmaßnahmen sowie fehlende Barrierefreiheit erforderten Handlungen. Ein großer Krähenbestand machte zeitweise eine Nutzung unmöglich.
Überlegungen zur großflächigen Bebauung des wirtschaftlich interessanten Standorts sollte entgegengewirkt werden, zudem der Baumbestand unter Naturschutz steht.
Ziel war es, sowohl Funktionen aufrecht zu erhalten, als auch einen attraktiven Treffpunkt für alle Bürger im Herzen des Markts mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten für verschiedene Altersgruppen zu schaffen. Baumschutz, Barrierefreiheit und die Partnerstadt Pouzauges stehen dabei im Mittelpunkt. Auch für Veranstaltungen sollte das Gelände nutzbar gemacht werden.
– Natur im Zentrum mit alten Baumriesen
– Symbolwirkung als Markt Meitingen – Alleinstellungsmerkmal
– Einbeziehung aller Ortsteile mit dem Ortsteilbrunnen
– Brunnen mit Bezug zur Landschaft – Naturraum Lech
– Zentraler Gemeinschaftsort für Erholung und Freizeit
– Einbindung Geschichte – alter Schlosspark am historischen Schloss – Gedenken an Dr. Max Josef Metzger
Die schützenswerten Bäume, die Partnerschaft mit Frankreich sowie historische Parkelemente sind in einem barrierefreien Infosystem erläutert.
Das angrenzende ehemalige Schloss, das ein Seniorenheim und einen Kindergarten beherbergt, ist in die Konzeption mit einbezogen.
Das Gesamtkonzept bündelt Pflege- und Baumaßnahmen in drei Bauabschnitten.
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88094 Oberteuringen, Baden-Württemberg
Beschreibung
In Oberteuringen war die Zeit gekommen, soziale Strukturen zu schaffen. Unter dem Motto „Inklusives Oberteuringen“ wurde von der Gemeinde Oberteuringen – in Zusammenarbeit mit der Stiftung Liebenau – das Konzept eines offenen Hauses, eines Begegnungsortes entwickelt. Es beherbergt den Marktplatz mit Mediathek, das Büro und Räume für die Gemeinwesenarbeit, ein Café, einen Kindergarten für Kinder zwischen eins und sechs Jahren, den Familientreff, ein Bildungs-, Begegnungs- und Förderzentrum (BBF) für die Tagesstruktur von zwölf Menschen mit Behinderung sowie 20 Wohnungen nach dem Konzept Lebensräume für Jung und Alt.
Herzstück der Anlage ist der „Marktplatz“ mit Café: Ein einladender, lebendiger Begegnungsort, der von den ihn umrahmenden Nutzungen bespielt wird. Drei unterschiedliche Nutzergruppen teilen sich den Innenhof des Haus am Teuringer. Das Kinderhaus, das Bildungs-, Begegnungs- und Förderzentrum für Menschen mit Behinderung (BBF) und der Familientreff.
Das Ziel war es in den Freianlagen einen Begegnungsraum zu schaffen, der für die unterschiedlichen Nutzungsgruppen gleichermaßen attraktiv und nutzerfreundlich ist.
Bei der Geräteauswahl wurde darauf geachtet, dass sie integrativ von groß und klein genutzt werden können. Neben einer Kletteranlage und einer Nestschaukel, die mit dem Rollstuhl unterfahren werden kann, wurden Spielgeräte verwendet, die die Sinnesentwicklung fördern.
Die Gartennutzung des Familientreffs ist abgetrennt, fügt sich optisch jedoch in die Gesamtgestaltung ein. Der Freibereich der Kleinkinder des Kinderhauses wurde im 1. Obergeschoss angelegt und ermöglicht so die individuelle Betreuung der Kleinsten. Die Bewohner der Wohnungen können vom Laubengang aus das Geschehen im Innenhof miterleben. Im Umfeld des Gebäudes bereichern Wiesenansaaten, Baumpflanzungen auf privaten und öffentlichen Grundstücken und intergrative Spielpunkte den öffentlichen Raum.
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Niedermarsberg, Marsberg, Nordrhein-Westfalen
Beschreibung
2013 entstand aus einer privaten Initiative heraus die Idee, einen kommunikativen Treffpunkt für alle Marsbergerinnen und Marsberger als Freizeitangebot zu etablieren. Ein ca. 4.000 qm großes Gelände in zentraler Lage wurde im Rahmen eines LEADER-Projektes zu einem multifunktionalen Mehrgenerationenspielplatz umgestaltet.
Das Team der Büwi-Mädels (Bürgerwiese-Mädels) entwickelte ein umfassendes Konzept, um Menschen aller Altersgruppen in der Stadt Marsberg und über deren Grenzen hinaus zusammenzubringen: Die Bürgerwiese.
Aus organisatorischen Gründen haben die Büwi-Mädels die Nähe zum bestehenden Verein Bürgerhilfe Marsberg e. V. als Träger gesucht. Die Bürgerhilfe Marsberg e. V. versteht sich als Gemeinschaft von Menschen, die sich bei der Bewältigung von Alltagsaufgaben gegenseitig unterstützt.
Die Bürgerwiese ist ein innovatives Projekt, bei dem die Bürger selbst “bauen” und “Hand anlegen”. JEDER Bürger, ob groß oder klein, stark oder schwach, alt oder jung, kann an den Mit-Mach-Baustellen teilnehmen. Bereits bei der Planung haben sich Menschen von 5 Jahren bis 76 Jahren eingebracht. Durch das gemeinschaftliche Arbeiten und Spielen, durch die Vermittlung der handwerklichen Fähigkeiten und den Umgang mit den verschiedenen Naturmaterialien während der Baueinsätze hat die Bürgerwiese einen bisher unbekannten Vorbildcharakter entwickelt.
Vom Kletterparcours über einen Wasserspielplatz, diversen Ruhezonen, Beachvolleyballfeld bis hin zu den Trimm-dich-Geräten, die aufgrund ihrer Barrierefreiheit auch für Senioren und Rollstuhlfahrer geeignet sind, ist ein abwechslungsreicher Platz mit einer hohen Aufenthaltsqualität entstanden.
Das Ziel der Büwi-Mädels ist es, einen naturnahen, lebendigen Treffpunkt für alle und mit allen zu gestalten. Von Beginn an sollten alle Altersgruppen und unterschiedlichen Kulturen ihre individuellen Ideen in Planung und Bau einbringen können. Diese Vielfalt schafft Verbindung und stärkt damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Marsberg.
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Essen-Altendorf und -Bochold, Essen, Nordrhein-Westfalen
Beschreibung
Der Essener Arbeiterstadtteil Altendorf litt lange Zeit unter den Folgen des Strukturwandels: brachgefallene Industrie- flächen, hoher Arbeitslosenanteil und viele Wohnungsleerstände in nicht mehr zeitgemäßen Immobilien ließen seine Attraktivität schwinden. Andererseits zeichnet sich das Gebiet durch seine Nähe zur Innenstadt, zum neuen Krupp-Park und seine ruhige Lage aus. Das Quartier Bochold/Altendorf-Nord wurde daher in das Programm „Stadtumbau-West“ aufge- nommen, um im Rahmen eines integrierten Handlungskonzepts die Stadtteilentwicklung zu fördern. Durch Sanierung und Umstrukturierung der Wohnbebauung sowie Gestaltung einer hochwertigen Grünstruktur zur Wohnumfeldverbesserung sollte das Quartier auch für neue Zielgruppen wie junge Alleinstehende und Familien mit Kindern an Attraktivität gewinnen. Weitere wichtige Bestandteile der Aufwertung waren die Öffnung des Stadtteils Richtung Norden durch den Abtrag des Damms der Rheinischen Bahn sowie die Anlage einer großen Wasserfläche mit umgebendem Grün – dem Niederfeldsee. Der 2,2ha große See mit der angrenzenden, 3,4ha großen Grünanlage ist das zentrale Element der Landschaftsgestaltung und wurde im Rahmen des Programms „Essen.Neue Wege zum Wasser“ planerisch vorbereitet. Auf dieser Basis wurde der Bebauungsplan vorangetrieben und wurden Förderanträge gestellt. Die Realisierung erfolgte schließlich mit Mitteln des Städtebauinvestitionsprogramms des Landes NRW, welches sich aus Fördermitteln der Europäischen Union, des Bundes und des Landes NRW zusammensetzt. Eine größere Gruppe von Akteuren aus Verwaltung, Wohnungswirtschaft und engagierten Bürgern war von der Planung bis zur Umsetzung am Projekt beteiligt. Das Stadtteilbüro Altendorf und das Quartierbüro „Blickpunkt 101“ haben die Bürgerkommunikation unterstützt. Der Niederfeldsee ist ein Projekt, mit dem Essen erfolgreich Lösungen für die Transformation entwickelt und umgesetzt hat. Dies wurde mit dem Gewinn des Titels „Grüne Hauptstadt Europas 2017“ bestätigt.
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Johannesvorstadt, Erfurt, Thüringen
Beschreibung
Ein neuer Bürgerpark für Erfurt
Im Johannesfeld, zwischen dem Parkhaus der Stadtwerke Erfurt und der Eislebener Straße, wurde im Mai 2017 der Stadtteilpark „Johannesfeld“ eröffnet. Das seit 2014 geplante Vorhaben entstand im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern. Zunächst wurde das Gelände bei einem Stadtspaziergang mit allen Bürgern und Beteiligten besichtigt. In der Architektur- und Kreativwerkstatt konnten dann viele der Wünsche und Vorstellungen in den Entwurf integriert werden. Seit 2016 wurde das Vorhaben baulich umgesetzt. Auf einer Fläche von über 12.000 Quadratmetern entstand ein Park mit viel Grün, X-förmiger Wegeführung, attraktiven Aufenthalts- und Spielflächen für alle Generationen sowie eine Skateanlage. Der Park lädt nicht nur zum Flanieren ein, sondern erhält auch einen Radweg in nordsüdlicher Richtung.
Die Gesamtkosten des Projektes betrugen 815.000 Euro und wurden zu zwei Drittel durch das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ gefördert. Mit der Fertigstellung des Parks erhält die Stadt Erfurt nicht nur eine neue Grünanlage, es wird eine deutliche Verbesserung des Wohnumfeldes im Bereich der Magdeburger Allee erreicht. Der Stadtteilpark ist wesentlicher Bestandteil der Umstrukturierungsmaßnahmen der Flächen des ehemaligen mit Altlasten belasteten Straßenbahn-Betriebshofs. Im Bereich Eislebener Straße/Friedrich-Engels-Straße entsteht in mehreren Bauabschnitten das neue Stadtquartier „Johannesgärten“ mit insgesamt 300 Wohnungen sowie eine KITA. Ein gelungenes Beispiel zur Revitalisierung von Brachflächen mit der Umnutzung in einen multifunktionalen Stadtteilpark in Erfurt.
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