Das Projekt ist ein Teil der Umgestaltung des Immanuel-Kant-Parks in Duisburg. Dieser öffentliche Stadtpark hat sich in den letzten hundert Jahren aus einem privaten Villengarten heraus entwickelt und wurde fortlaufend an gesellschaftliche Bedürfnisse adaptiert. Ein Prozess, der weiterhin anhält.
Der Park ist eine wichtige Erholungsfläche für die Innenstadt. Er steht für eine ausgewachsene Vielfalt an Bäumen und Nutzungsmöglichkeiten. Darüber hinaus ist er mit seiner Skulpturenausstellung, den eingebetteten Museen „Wilhelm-Lehmbruck“ und „Cubus Kunsthalle“, sowie der räumlichen Nähe zum Museum DKM, ein kulturell bedeutender Ort für NRW.
Die Aufwertung des Parks ist deshalb ein wichtiger Baustein im Integrierten Handlungskonzept Innenstadt (IHI), ein vom Stadtrat beschlossenes Maßnahmenpaket, um dem Rückgang der Innenstadt entgegenzutreten. Um die Neugestaltung des Parks zu verwirklichen, hat die Stadt ein umfangreiches Planungsverfahren mit mehreren Beteiligungsschritten initiiert. Eins der Ergebnisse war die klare Definition von „Stadtgärten“ innerhalb des Parks.
Der neue Spielplatz, der durch die Zusammenlegung des Hauptspielbereichs mit dem Kleinkindspielbereich erweitert wurde, ist einer dieser Gärten. Die Zusammenlegung soll die Lesbarkeit des Parks verbessern und durch die Nähe zum Kants-Garten (von Bürgern initiierter Gemeinschaftsgarten) sowie des Biergartens die Synergien verstärken.
Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg-AöR (WBD) haben sich als Eigentümer des Spielplatzes bereit erklärt die Finanzierung, Planung und Umsetzung des Spielplatzes in Eigenleistung zu übernehmen. Sie hat sich als Ziel gesetzt den Spielplatz zum ersten Großspielplatz der Stadt Duisburg umzubauen. Der Spielplatz soll die Qualitäten des Kantparks stärken und mit seinem integrativen Begegnungsraum ein Highlight des Parks, sowie eine Attraktion für Duisburg werden.
Bei dem Projekt handelt es sich vorrangig um einen Umbau eines Freiraums, deshalb wurde die Kategorie „Gebaut“ gewählt.
Düsseltal und Flingern, Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen
Beschreibung
Aus einer Krise wird eine Chance: Der rund 13 Hektar große Zoopark im Stadtteil Düsseltal erhielt seinen Namen im Jahr 1876 als ursprünglicher zoologischer Garten der Stadt Düsseldorf. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und Aufgabe der Tierparknutzung wurde der Park 1951 durch Ulrich Wolf umgebaut – und dann viele Jahre vergessen. Durch den Pfingststurm Ela im Jahr 2014 wurden die prägenden Gehölzstrukturen des Parks zerstört: allein 158 Großbäume gingen verloren an 237 mussten aufwendige Pflegemaßnahmen durchgeführt werden. Die Spendenbereitschaft aus der Bürgerschaft war groß. Dieses einschneidende Sturmereignis war die Chance für einen Neubeginn des Zooparks: Der Umbau im Bestand konnte beginnen. Im Jahr 2015 wurde eine umfangreiche Bürgerpartizipation durchgeführt. Ziel war es, den in die Jahre gekommenen Stadtteilpark für viele Nutzergruppen attraktiver zu gestalten. Unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen entstand ein Gestaltungs- und Nutzungskonzept. Im äußeren Parkring wurden verschiedene Aktionsbereiche zum Spielen und Sporttreiben ergänzt. Der Wasserspielplatz erhielt ein neues Fontänenfeld, eine multifunktionale Sportfläche mit Calisthenic-Angebot wurde eingerichtet und der Bolzplatz saniert. Ebenfalls wurden generationsübergreifende Angebote für Tischtennis, Basketball und Boule geschaffen. Eine beleuchtete Joggingstrecke, der äußere Parkring, verbindet all diese Angebote. Im Parkinneren kann man zur Ruhe kommen: Sitzplätze, Holzliegen auf der Wiese am Weiher, Treppenstufen zum Wasser. Durch standortgerechte Stauden- und Zwiebelpflanzungen erhielt der Park zusätzliche Farbtupfer.
Eingebettet in ein Gesamtkonzept-Parkour, Panna-KO und Klettern: Mit dem neuen “Sportpark am Bunker” ist in Düsseldorf ein multifunktionaler Sport-, Bewegungs-, Aufenthalts- und Kommunikationsort für alle Generationen entstanden. In die Entwicklung des Platzes haben sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit ihren Anregungen eingebracht.
Mit dem integrierten Handlungskonzept “Düsseldorf Rath/Mörsenbroich” hat die Landeshauptstadt Düsseldorf sich erfolgreich um die Aufnahme in das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ des Landes Nordrhein-Westfalen beworben. Übergeordnete Ziele sind die städtebauliche Erneuerung, die Qualifizierung öffentlicher Freiräume sowie die soziale Stabilisierung der Quartiere. Als wichtiger Baustein und als Grundlage wurde im Jahr 2012 vom Planungsbüro dtp ein Spiel- und Bewegungsraumkonzept erarbeitet. Es floss in die Handlungsfelder „Wohnumfeld“ und „Öffentliche Räume“ ein. Zugleich zeigt es Möglichkeiten auf, neue Spiel- und Sportangebote insbesondere für Kinder und Jugendliche im öffentlichen Raum zu schaffen und zu etablieren. Dabei werden die bestehenden Angebote optimiert und stärker miteinander verbunden.
Die Vernetzung wird über den Rather Korso erreicht, der an beiden Seiten der dortigen S-Bahnlinie einen sicheren Alltags- und Freizeitrundweg schafft. Wichtige öffentliche Einrichtungen sind fußläufig oder per Fahrrad zu erreichen.
Nachdem die Landeshauptstadt Düsseldorf aus diesem Konzept bereits mehrere Projektbausteine verwirklicht hat – wie den Bau eines Kinderspielplatzes, einer Streetballanlage und einem Bolzplatz – wurde im Sommer 2019 auf einer Fläche von rund 3.000 Quadratmetern der “Sportpark am Bunker” realisiert und eröffnet.
Mit der im Sommer 2019 eingeweihten begrünten Pergola am Neumarkt in Freital fand ein langjähriger, von zahlreichen Akteuren geprägter Prozess zur Entwicklung eines multifunktionalen grünen Stadtraums an der Weißeritz seinen vorläufigen Höhepunkt.
Der Impuls zur jüngsten Etappe der Gestaltung dieses Areals resultiert sowohl aus dem Strukturwandel Anfang der 1990er Jahre, als auch aus den verheerenden Folgen des Hochwassers 2002. Dadurch entstand ein Freiraum an zentraler Stelle, auf dem sich zahlreiche Anforderungen überlagerten.
In den Jahren 2011-2014 wurde der Windbergpark an der Weißeritz realisiert, der technische Anforderungen des Hochwasserschutzes, der Klimaanpassung und Ökologie mit einem multifunktionalen Spiel-, Erlebnis- und Erholungsraum vereint. In den Folgejahren rückten die Anbindung an das urbane Umfeld und die soziale Komponente in den Vordergrund. Gefördert mit Städtebaufördermitteln entstand eine moderne Platzfläche als Pendant zum 2013 errichteten Technologiezentrum direkt gegenüber. Dorthin gelangen Fußgänger über eine begrünte Verkehrsinsel, die die vielbefahrene Dresdner Straße beruhigt. Der Platz erhielt im Sinne einer hohen Aufenthaltsqualität einen grünen Rahmen aus doppelten Baumreihen und Stauden-Hochbeeten. Der mehrfach genutzte Platz dient auch dem Parken und als Wochenmarkt. Die Qualität des Wegenetzes im Zentrum wurde verbessert und Bänke aufgestellt. Unter und an der Pergola als Übergang zum Windbergpark wird, organisiert durch das Soziokulturelle Zentrum Freital, zukünftig eine bunte Mischung aus kulturell-künstlerischen Angeboten und Veranstaltungen durchgeführt.
Auf ca. 3 ha entstand ein vielfältig nutzbarer grüner Stadtraum, der sich in der Mitte von Freital gestalterisch und funktional an eine möglichst breite Zielgruppe wendet. Als Projektkategorie wurde „gebaut“ gewählt, da der langjährige, interdisziplinäre Planungs- und Bauprozess den Schwerpunkt dieses Projektes bildet und die Weiterentwicklung des Umfeldes geplant ist.
In der Gemeinde Ursensollen wird seit einigen Jahren besonderer Wert auf den Natur- und Artenschutz gelegt. In den letzten Jahren wurden viele Projekte zur Verbesserung der Biodiversität von verschiedenen Vereinen, Einzelakteuren oder Firmen umgesetzt, um die Artenvielfalt in unserer Region und unserer Gemeinde zu stärken. Durch die Auszeichnung als Modellgemeinde beim Projekt “Marktplatz der biologischen Vielfalt” werden wir der Vorbildfunktion als Kommune gerecht. Auf Initiative der ehemaligen Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins Ursensollen, Maria Hummel, wurde ein ehemaliges baufälliges Trafohäuschen am Ortsrand von Hohenkemnath in einen “Artenschutzturm” umgewandelt. Das alte Trafohäuschen im Norden von Hohenkemnath war im Besitz der Bayernwerk AG und hätte durch die Erdverkabelung abgerissen werden sollen. Die Idee von Maria Hummel war, aus dem baufälligen Trafohaus einen Artenschutzturm zu machen, eine Heimat für Tiere vielfältiger Art, von der Fledermaus bis zum Wanderfalken von Insekten, Vögel bis zum Igel zu schaffen. Maria Hummel stieß in der Gemeindeverwaltung auf offene Ohren und gemeinsam wurde die Maßnahme über die laufende einfache Dorferneuerung Hohenkemnath in Angriff genommen. Das Trafohäuschen wurde von der Bayernwerk AG kostenlos überlassen. Zu Beginn der Arbeiten konnten mit Thilo Wiesent die genauen Aufteilungen des Artenschutzturmes besprochen, so dass der Turm entsprechend umgebaut werden konnte und die Einfluglöcher und Brutkästen der einzelnen Arten voneinander abgetrennt gebaut wurden. Da es sich um einen Umbau des ehemaligen Trafohäuschens in einen Artenschutzturm handelt, wurde die Kategorie “gebaut” gewählt.
Im Rahmen der Landesgartenschau in Lahr 2018 mit dem Titel: Trilogie aus Gärten, Ufern und Bewegung- die neuen Parks im Lahrer Westen, wurde der ehemalige Verkehrsübungsplatz in die nordöstliche Ecke des Spiel- und Sportparks im neuen Bürgerpark verlegt. Damit wurde das Angebot in den Spiel- und Sportpark integriert und eine intensivere und vielfältigere Nutzung der Anlage angestrebt.
Im Mittelpunkt stehen die Nutzer der Verkehrserziehung, die sich an (Grundschul-) Kinder, Senioren sowie körperlich eingeschränkte Rad- und Rollstuhlfahrer richtet.
Außerhalb der Unterrichtszeit steht die Fläche zum „Freien Bewegungsspiel“ zur Verfügung. Die befestigte Fläche kann für jegliche Rollsportarten genutzt werden, und lässt zudem die Kombination mit dem „Spiel ohne Räder“ zu.
Für das individuelle Spiel wird eine Stadt im Kleinen nachgebaut sowohl mit befestigten wie freien Flächen.
Für die Rollsportnutzung wurde die Fahrstrecke als befestigte Fläche angelegt. Die Asphaltbahn ist beidseitig mit weißen Rundbord eingefasst und mit einer Mittelmarkierung versehen. Die Zwischenflächen sind überwiegend vegetativ. Funktional dienen die etwas abgesenkten Flächen zur Entwässerung und verhindern, dass die Nutzer unerwartet die Fahrbahnen kreuzen. Inhaltlich erweitern die Zwischenflächen das Spielangebot und laden zum Verweilen auf der Wiese im Schatten der Bäume ein. Einige der Zwischenflächen sind befestigt und modelliert. Hier können die vertikalen Bewegungen des Rollsports erprobt und einstudiert werden. Besonders die Fläche aus modelliertem Fallschutzbelag ermöglicht sich auszuprobieren.
Der funktionale Anspruch an den Verkehrsübungsplatz ist es, dass Verkehrsteilnehmer in einem geschützten Rahmen realitätsnahe Situationen üben können. Auf der „Miniatur-Strecke“ tauchen alltägliche Verkehrssituationen, wie Kreisverkehr, Ampel, stehendes Hindernis, etc., auf. Zudem ist die komplette Strecke mit Verkehrszeichen beschildert.
Einer der geschichtsträchtigsten Parks in der Gartenstadt Lindau am Bodensee ist der Lindenhofpark im Westen der Stadt. Im Jahr 1956 ist dieser von der Familie Gruber in den Besitz der Stadt Lindau übergegangen. Die Parkanlage wurde zwischen den Jahren 1842 und 1845 im Auftrag des damaligen Besitzers, des Großkaufmanns Friedrich Gruber, nach den Plänen des Gartenkünstlers Maximilian Friedrich Weyhe angelegt. Maximilian Weyhe entwarf die Anlage im sogenannten „gemischten Stil“, d.h. Elemente der englischen Landschaftsgärten vermischen sich mit Gartenteilen, die nach formalen Prinzipien gestaltet sind. Ein herausstechender Bestandteil der Anlage war der Nutzgarten. Dieser wurde jedoch mit dem Besitzerwechsel von der Stadt Lindau im Jahr 1960 aufgelöst und eingeebnet. In den Folgejahren wurde die Fläche als eingezäunte Liegewiese für das Lindenhofbad, welches sich ebenfalls im Bereich des Parks befindet, umgenutzt. Dadurch ist dem Park ein wichtiges historisches Gestaltungselement verloren gegangen. Unter anderem durch den Wegfall der Brunnen, der Blumenbeete und einem Laubengang.
In den letzten Jahren war es dann ein besonderes Anliegen des Fördervereins „Gartendenkmal Lindenhofpark“, dessen Vorstand eine Nachfahrin der Familie Gruber ist, den Nutzgarten in seiner Grundform, angelehnt an den ursprünglichen Plan von Weyhe, wieder ins Leben zu rufen. Schließlich war dieser Garten ein entscheidender Bestandteil der damaligen Parkanlage und die Erhaltung ein wichtiger Baustein zur Denkmalpflege. Durch Zuschüsse in Form verschiedener Förderungsgelder konnte dann das Projekt „Rekonstruktion des Nutzgartens“ ab 2018 in die Praxis umgesetzt werden. Die komplette Fertigstellung sollte bis zur kommenden Gartenschau im Jahr 2021 erfolgt sein um die Anlage als Außenstandort zum eigentlichen Gelände der Gartenschau auf der Lindauer Insel mit einzubinden.
Da der historische Nutzgarten neu angelegt werden musste wird hier die Projektkategorie „Gebaut“ gewählt.
Die Sanierung des Spielplatzes am Wasserturm war aus Altersgründen dringend erforderlich. Die mindesten 30 Jahre alte Spielanlage mit altem Baumbestand befindet sich in der Dachauer Altstadt und ist umgeben von historischen Gebäuden – dem Dachauer Schloss, dem Wasserturm und einer historischen Villa. Im Süden grenzt der Hofgarten des Schlosses an den Spielplatz. Deshalb ist die Spielanlage für touristische Besucher, aber auch für Bewohner der Altstadt und den nahe gelegenen Klosterkindergarten, die Klosterschule und die Froschvilla (Hort) von Bedeutung. Diese Kindertageseinrichtungen besuchen die Anlage während der Betriebszeiten für Unterricht im Freien, zum Hausaufgaben machen oder zum Austoben. Besonders wichtig ist der Spielplatz für den Hort, der keine eigenen Außenanlagen hat. Aufgrund der Bedeutung des Spielplatzes wurden die Kinder der genannten Einrichtung an der Planung und Umsetzung der Maßnahme beteiligt. Ziel war die Schaffung einer der besonderen Örtlichkeit angemessene, spannende und abwechslungsreiche Spielanlage, die auf die Gegebenheiten des Geländes reagiert. Die Anforderungen der Kinder nach Bewegung, Rückzugsmöglichkeit und Räumen mit hoher Aufenthaltsqualität standen im Vordergrund stehen. Es sollte aber auch ein besonderer Spielplatz mit Wiedererkennungswert sein, der die besondere bauliche Situation berücksichtigt. Der modere Spielcontainer steht bewusst im Kontrast zu den historischen Gebäuden, ganz im Gegensatz zur Farbgebung die fein auf den Bestand abgestimmt wurde.
Nach Freigabe der militärischen Flächen (Sheridan-Kaserne, Reese-Kaserne, Sullivan Heights, SupplyCenter) im westlichen Stadtgebiet Augsburgs sollten die auf diesen Flächen geplanten neuen Siedlungsgebiete mit einem übergeordneten, in Nord-Süd-Richtung verlaufendem Grünzug verbunden werden. Ferner sollten die angrenzenden, mit öffentlichen Grün unterversorgten Stadtteile Pfersee und Kriegshaber neue, urbane Freiflächen erhalten und miteinander vernetzt werden. Der neue Westpark dient heute der Freizeit und Erholung für alle Altersgruppen und hat aufgrund seiner Größe und Anlage eine hohe ökologische Wirksamkeit. Als verbindendes Element fungiert der Westpark zwischen der Stadt und dem angrenzenden Landschaftsraum. Aufgabe der Gestaltung waren insbesondere die Herstellung eines historischen Bezuges zur ehemaligen amerikanischen Nutzung wie auch zum früher hier verlaufenden Flußraumes der Wertach. Dabei sollte der vorhandene Baumbestand integriert, Ausgleichsflächen berücksichtigt, aber auch die Übersichtlichkeit und soziale Kontrolle in den neu entstandenen Nachbarschaften gewährleistet bleiben.
Der gesamte Westpark umfasst rund 62,6 ha und ist damit die größte neu gebaute städtische Grünfläche in Augsburg seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, weshalb die Projektkategorie “gebaut” gewählt wurde. Die wesentlichen Gestaltungselemente sind das an den Flußlauf der Wertach erinnernde mäandrierende Wegeband, die an eine amerikanische Prärielandschaft angelehnten Staudenbeete und die im Herbst bunt belaubten Bäume, die einen Anklang an den Indian Summer liefern. Zugleich sind in den Park einige erhaltenswerte Gebäude der früheren Kaserne integriert worden, so dass auf diese Art die Geschichte ablesbar bleibt.
Bis auf geringe Flächen im Reesepark, die voraussichtlich 2021 nach Fertigstellung der Hochbauprojekte am nördlichen Parkende abgeschlossen werden können, ist der überwiegende Anteil des Westparks hergestellt und erfreut sich intensiver Nutzung.
Städtisches Leben und kulturhistorische Besonderheiten bilden mitten in Paderborn den Rahmen für den naturräumlichen Schatz „Paderquellgebiet“, der Qualitäten wie Biodiversität, ein verbessertes Stadtklima, ökologische Durchgängigkeit und vielseitige Naherholungsmöglichkeiten bietet. Diese Qualitäten herauszuarbeiten und Defizite aufzuzeigen, waren Grundgedanken des Konzeptes Flusslandschaft Pader als Ausgangskonzept für die Maßnahme. Das Konzept stellte als Ergebnis der städtebaulichen und naturräumlichen Untersuchung einen Maßnahmenkatalog zusammen, in dem die Umgestaltung des Mittleren Paderquellgebietes einen großen Baustein zur Aufwertung des Grünraums Pader bildet.
Defizite gemäß Konzept lagen im Mittleren Paderquellgebiet in brachliegenden Grünanlagen und Grundstücken, einem unattraktiven Anlieferhof sowie einer zu kleinen und wenig repräsentativen Vorfläche zur Paderhalle, begradigten Wasserläufen mit befestigten und schlecht zugänglichen Ufern und unattraktiven Rad- und Fußgängerwegen. Ziel war es, die urbane Wildnis in ein ablesbares städtebauliches Konzept zu integrieren. Die Flusslandschaft wird als touristisches, kulturelles, stadtgeschichtliches und ökologisches Leitmotiv aus der Innenstadt in die Landschaft hinein weiter entwickelt.
Die Komplexität dieser Maßnahme wird bei der interdisziplinären Förderkulisse deutlich. Das Konzept Flusslandschaft Pader löste neben der gewässerökologischen Förderung nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie eine städtebauliche Förderung im Bundesprogramm Nationale Projekte des Städtebaus aus.
Die baulichen Maßnahmen umfassen die Neugestaltung und Renaturierung eines wichtigen Teilbereiches des innerstädtischen Quellgebietes. Dazu gehören neben der Renaturierung der Pader neue Brücken, ein neuer Steg, der das Quellgebiet begeh- und erlebbar macht sowie neue Wegebeziehungen, die neue Parkanlage Haxthausengarten und der Vorplatz der Paderhalle.
Besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachdisziplinen vor dem Hintergrund einer interdisziplinären Förderkulisse aus Gewässerökologie und Städtebau. Hier werden Klimaanpassungsmaßnahmen, ökologischer Umbau und die Stärkung der Biodiversität im innerstädtischen Bereich integriert entwickelt. In Hinblick auf den Prozess wird besonders positiv bewertet, dass die Entwicklung des gemeinsamen Leitbildes von einem externen Gestaltungsbeirat begleitet wurde. Die konsequente Umsetzung führte hier zu einem ökologisch und gestalterisch hochwertigen Ergebnis für die Stadt und ihre Menschen. In der integrierten Entwicklung des innerstädtischen Flussraumes sieht die Jury ein Vorbild für viele andere Städte und Gemeinden, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen.