Altstadt/Nordstadt, Ravensburg, Baden-Württemberg
Beschreibung
Der Ravensburger Hauptfriedhof, angelegt 1875, ist heute die wichtigste Begräbnisstätte in Ravensburg (ca. 200 Bestattungen/Jahr). In der ca. 140-jährigen Betriebszeit entstand ein dichter, sehr wertvoller Baumbestand. Aufgrund der historischen Bedeutung wurde das Gesamt-Ensemble sowie einzelne Grabdenkmale bereits vor Jahren unter Denkmalschutz gestellt. Der Betrieb steht vor neuen Herausforderungen: Es werden weniger Erdbestattungen nachgefragt, der Bedarf an alternativen Grabarten steigt. Bestattungen unter Bäumen oder in Baumhainen sowie pflegearme und -freie Urnengrabstätten müssen vermehrt zur Verfügung gestellt werden. Der Friedhof stellt zudem gegenwärtig die wichtigste Parkanlage am Rande der hochverdichteten Altstadt Ravensburgs dar. Auf der ca. 5,7 ha großen Fläche sind ca. 30 Brutvogel- und mind. 7 Fledermaus-Arten kartiert. Nach einer grundlegenden Bestandsaufnahme (Dipl.-Biol. Löderbusch), wurde 2015 eine Konzeption zur ökologischen Weiterentwicklung des Friedhofs entwickelt (Landschaftsarch. Naumann) und mit den Projektpartnern in einem intensiven Prozess abgestimmt. Es wurde geprüft wo die Strukturvielfalt erhöht, ruhige Brut- und Rückzugsbereiche geschaffen und das Nahrungsangebot verbessert werden können. Die Umsetzung wurde vom Gemeinderat beschlossen. Seitdem wurde die Baum- und Strauchpflege umgestellt, Ergänzungspflanzungen (insektenfreundliche Sträucher und Stauden, Vogelschutzhecken) realisiert, neue Grabfelder (z. B. Baumhain mit pflegefreien Urnengräbern) angelegt und nicht mehr benötigte Grabfelder in extensive Blumen- und Kräuterwiesen umgewandelt. Außerdem enthält der Maßnahmenplan Vorgaben zum Erhalt der historisch gewachsenen orthogonalen Wegestruktur (z.B. Belegung von Grabstätten entlang der Hauptwege).
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Stadt Rottweil mit Ortschaften, Baden-Württemberg
Beschreibung
Die Stadt Rottweil stellt ihr Grünflächenmanagement auf Nachhaltigkeit, Biodiversität und Klimaanpassung um. Der Fokus liegt auf der Reduzierung der Pflege- und Unterhaltungsintensität, sowie der Verwaltung unter Beibehaltung der Qualität und Funktion. Aufgrund der Ausweitung von Grünflächen und steigenden Kosten, wurden auf Initiative von Herrn Albert Schmidt, Sachbearbeiter Grünflächen bei der Stadt Rottweil neue Strategien entwickelt. Es geht um dauerhafte Pflanzungen, mit geringer Pflegeintensität zur Einsparung von Material- und Personenaufwendungen (Nachhaltigkeit), Entwicklung und Optimierung von Biotopen zur Förderung der heimischen Tier- und Pflanzenwelt (Biodiversität) und detaillierte Pflanzkonzepte für Stadtbäume und Pflanzflächen mit hoher Klimaresilienz (Klimaanpassung). Die Umstellung erfolgt auf allen Grünflächen, die entsprechend der Pflanzkonzepte kategorisiert werden. Durch Digitalisierung aller Informationen wird ein Monitoring aufgebaut. Das entwickelte Konzept der trocken- und hitzeverträglichen, mehrjährigen Staudenflächen wurde bereits auf über 2.000 m2 umgesetzt. Das extensive, magere und lockere Substrat besteht aus Lava und Schotter, wodurch sich weniger Unkräuter ansiedeln bzw. mühelos entfernt werden können. Die Flächen werden zweimal pro Jahr gepflegt, die Bewässerung erfolgt wetterbedingt einmal pro Jahr. Die Blütenpracht bietet im Sommer heimischen Insekten Lebensraum und Nahrung. Vertrockneten Pflanzen werden über den Winter als Rückzugsort stehen gelassen und erst mit dem ersten Austrieb entfernt. Des Weiteren wurden über 10.000 m2 Wiesenflächen im gesamte Stadtgebiet mit einschürigen und bewässerungsfreien, gebietseigenen Wildartenmischungen angelegt. Das Mahdgut dient ansässigen Bauern zur Fütterung. Die Bürger erhalten bei öffentlichen Rundgängen mit der Fachabteilung Informationen und Beratungen.
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Aasee, Münster, Nordrhein-Westfalen
Beschreibung
Der münstersche Aaseepark ist mit etwa 90 Hektar der größte und bedeutendste innerstädtische Grünraum in Münster. In den 1920er Jahren künstlich zum Hochwasserschutz angelegt, ist er heute ein zentraler und intensiv frequentierter Identifikationspunkt für die Münsteraner. Der langgestreckte, über zwei kilometerlange See schließt an die Promenade an, den Grünring um Münsters historische Innenstadt, und erstreckt sich bis weit in die münsterländische Parklandschaft hinein. An einem sonnigen Wochenendtag finden sich dort alle: die Jogger, die Griller, Spaziergänger, Radler, Kunstfreunde, Familien und Hundeliebhaber, Sonnenanbeter, Tretbootfahrer und Segler, Angler, Slackliner und Inline-Skater.
Die intensive Nutzung als Naherholungsraum verlangt entsprechenden Pflegeaufwand – und sie ist nicht unproblematisch für Tiere und Pflanzen. Doch die Verwaltung musste auf lange Sicht die Kosten senken. Mit einem neuen Pflege- und Bewirtschaftungskonzept wurde beiden Notwendigkeiten Rechnung getragen. Daher geht das Projekt Aasee in der Kategorie „gepflegt“ ins Rennen: Im innenstadtnahen Teil sind die Park- und Rasenflächen intensiv gärtnerisch gepflegt, mit zunehmender Entfernung von der City überwiegen die naturnahen Flächen, die z.B. Eisvogel und Austernfischer Lebensraum bieten.
Pflege und Nutzung gehen Hand in Hand: In einem integrierten Aushandlungsprozess hat die Stadt darum zudem Sorge getragen, dass es heute ein Leitbild und ein akzeptiertes Nutzungskonzept für den Aasee und die umgebenden Flächen gibt. Der See ist überall öffentlich zugänglich, Gastronomie und gewerbliche Nutzung haben einen festen Rahmen und alle übrigen Nutzer ihren Raum. Und der Umgang funktioniert im entspannten Miteinander, und nicht auf Grundlage ordnungsbehördlicher Regelungen und Verbote.
So grillen und chillen in den Sommermonaten tausende Münsteranerinnen und Münsteraner auf den intensiv gepflegten Bereichen, während sich die Erholungssuchenden in naturnahen Bereichen entspannen.
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Pempelfort, Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen
Beschreibung
Im Herbst 2018 haben sich die Anwohnerinnen und Anwohner des Carl-Mosterts-Platzes im benachbarten Jugendhaus zu einem Informationsabend getroffen, um gemeinsam mit dem Gartenamt der Stadt Düsseldorf zu überlegen, wie man den stark frequentierten Platz wieder attraktiver machen kann. Unter Koordination von Dr. Susanne Dickel von der lokalen Initiative “Pro Düsseldorf” entstand daraus in enger Zusammenarbeit mit dem Gartenamt ein Plan, wie der Platz ab dem darauffolgenden Jahr wieder ein blühender, bunter Treffpunkt wird.
Wesentliches Ziel der Aktion “Platz!Grün” ist, dass die Anwohner bei der Planung und bei der Umsetzung aktiv mit eingebunden sind. Sie haben dabei die Unterstützung von Bezirksbürgermeisterin Marina Spillner: „Wir freuen uns, wenn Bürgerinnen und Bürger die Initiative für ihr Quartier übernehmen. Denn attraktive Plätze schaffen lebendige Nachbarschaften.“ Nach Abklärung aller notwendigen Details wurde es im Herbst 2019 und Frühjahr 2020 ganz praktisch: Die Boden- und Flächenvorbereitung geschah in Kooperation von Gartenamt und Bürgerschaft. Die Anwohner pflanzten rund 1.000 Stauden, mehrere Großsträucher und rund 1.000 Blumenzwiebeln. Die weitere Pflege und Bewässerung der Pflanzung wird von den Anwohnern übernommen.
Daraus versprechen sich die Organisatoren eine stärkere Identifikation und im Wortsinn Belebung des Platzes. Eine Rasenfläche, die überwiegend als Hundeklo missbraucht worden war, wurde mit Pflanzinseln aufgelockert und wird in Zukunft als Spiel- und Lernort für eine benachbarte Kita genutzt. Die Kosten der Pflanzung wurden vollständig von “Pro Düsseldorf” und der Deutschen Postcode-Lotterie gesponsert. Dr. Susanne Dickel erklärt: „Wenn wie hier der öffentliche Raum als Gemeinschaftseigentum verstanden wird, engagieren sich die Anwohner gerne für ihren Platz. Wir freuen uns, dass die Idee so positiv aufgenommen wurde.“ Im Frühjahr 2020 wurde mit dem Mintrop-Platz ein zweites Projekt in Düsseldorf realisiert, weitere sind in Planung.
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Hooksiel, Wangerland, Niedersachsen
Beschreibung
Hooksiel wird im Süden und Norden durch zwei Zufahrten erreicht, die nicht optimal gestaltet waren. Im Rahmen des Gesamtprojektes „Erde und Flut“ entstand die Idee, diese beiden Bereiche als Eingangstor zum Wangerland und Hooksiel aufzuwerten.
Im Norden wurde ein Verkehrskreisel mit einem unverkennbaren Bezug zum Wattenmeer neu gestaltet der auch das Motto “Erde und Flut” symbolisiert. Von zwei Mitgliedern der Hooksieler Arbeitsgruppe wurde die Gestaltung entworfen und von der Gruppe in etwa 300 Arbeitsstunden realisiert. Die Mitte des Kreisels wurde durch einen Dalben markiert, der von einem stilisierten Schwarm Möwen umflogen wird. Von dort führen Buhnen bis zum Straßenrand – Symbol für Landgewinnung und Landsicherung an der Küste. Sand wurde als Symbol für den Strand und Mutterboden als Symbol für die Landgewinnung aufgetragen. Die Bepflanzung erfolgte mit Gewächsen, die dem Dünengras, Strandhafer u.ä. sehr nahe kommen, weil eine originale Salzwiese nicht zu realisieren war. Sanddorn als typische Pflanze am Meer durfte nicht fehlen. Am äußeren Rand des Kreises wurden Blaumuschel-Schalen eingebracht, die das Wasser symbolisieren. Granitfindlinge weisen auf die geologische Geschichte hin.
Im Süden wurde ein Schutz- und Erholungsplatz für Radfahrer und Wanderer mit markanter Spierentonne, Schutzhütte, Tisch und Sitzgelegenheit, Veranstaltungshinweis und Blumenbeeten eingerichtet. Ein “Wegweiser” weist auf das UNESCO Weltnaturerbe “Wattenmeer” hin, unterstreicht dessen Bedeutung und stellt die gedankliche Verbindung zu anderen als Weltnaturerbe eingestufte Landschaften wie z.B. dem Great Barrier Reef, den Dolomiten und dem Grand Canyon her.
Die Gestaltung beider Bereiche wurde mit einem möglichst geringen finanziellen Aufwand und weitgehend in Eigenleistung erbracht. Die Arbeitsgruppe Hooksiel pflegt und erweitert beide Anlagen ständig. Sie sind das Einfallstor zum Wangerland und Hooksiel und erfreuensich bei den Einheimischen und Gästen großer Beliebtheit.,
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Kleistpark, Frankfurt (Oder), Brandenburg
Beschreibung
Der Kleistpark wurde im 19.Jahrhundert als Friedhof angelegt und 1950 als Friedhof aufgelassen. Seitdem wird er durch mehrere Umbauaktion – die letzte größere war die Erneuerung der Spielbereiche 1996/97 – zur Erholungsnutzung und Freizeitgestaltung genutzt. Er hat auch eine große Bedeutung für Fauna und Flora. Durch den alten Baumbestand mit einem hohen Anteil an Spontanaufwuchs sowie eine jahrelang vernachlässigte Baumpflege, mussten seit 2008 von den insgesamt 839 Bäumen 213 Bäume gefällt werden. Auch Sturmereignisse hinterließen ihre Spuren. Deshalb beauftragte die Stadt das LA-Büro amtage mit der Erarbeitung eines Baumkonzeptes, als Grundlage für eine zukunftsorientierte Nachpflanzung und die gesteuerte Herausnahme überalterter bzw. verkehrsgefährdender Bäume und Spontanaufwuchs.
Das vorliegende Konzept berücksichtigt außerdem
– die vielfältigen Nutzungsanforderungen durch die Schaffung von unterschiedlichen Räumen
– Bedürfnisse des Naturschutzes, z.B. den Fortbestand alter Bäume für Fledermäuse und Höhlenbrüter
– die Änderung des Stadtklimas bei der Auswahl der zu pflanzenden Bäume und Sträucher
– und damit gleichzeitig die ökologische und optische Vielfalt der Gehölzkulisse.
Der Zeithorizont des Konzeptes umfasst 25 Jahre und sieht ca. 260 neue Bäume vor.
Auf dieser Grundlage können seit dem Ersatzpflanzungen erfolgen, zu denen die Stadt verpflichtet ist, aber auch Spendenbäume und Fördermittel eingeworben oder Gemeinschaftsaktionen in den Kleistpark gelenkt werden. Damit erhöht die Parkanlage nicht nur Ihre Attraktivität sondern wird in der Öffentlichkeit wieder verstärkt wahrgenommen, was weitere Aktivitäten auslöst.
Dieses Baumpflegekonzept unterscheidet sich ganz deutlich von einer klassischen Objektplanung, wo ein gewünschter neuer Zustand durch eine Investitionsmaßnahme in einem relativ kurzen Zeitraum umgesetzt wird. Vielmehr bietet es den Rahmen für eine allmähliche kleinteilige Entwicklung durch Pflege-, Pflanz- und sonstige ergänzende Maßnahmen.
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Hamburg - Eimsbüttel, Lutterothstr./Sartoriusstr, Hamburg, Hamburg
Beschreibung
Die Initiative für den Stephanusgarten ist von privaten Anwohnerinnen und Anwohnern an den Bezirk 2017 herangetragen worden. Bereits 2012 startete eine Einzelperson mit der Aussaat von Wildblumen rund um einen jungen Baum am Bürgersteig vor dem heutigen Stephanusgarten. Mit den Jahren kamen immer mehr Nachbarn dazu. Ein Begegnungsort für Mensch und Insekt entstand. 2016 wurde eine offizielle Grünpatenschaft durch den Bezirk vergeben. Im gleichen Jahr erhielt die Initiative gleich zwei Preise für das Engagement, die Stadtnatur zu erweitern und das soziale Miteinander zu stärken. (1. Platz beim Hanse-Umweltpreis des NABU und Sonderpreis beim Signal-Iduna Umwelt- und Gesundheitspreis) Daraus entstand der Wunsch der Anwohner, nun auch die angrenzende städtische Grünanlage naturnah umzugestalten. Der Name Stephanusgarten entstand abgeleitet aus der angrenzenden entweihten Backsteinkirche St. Stephanus. Aus Teilen des Preisgeldes ließ die Gartengruppe einen Gartenentwurf entwerfen. Zu diesem Zeitpunkt (2017) kam der Bezirk wieder mit ins Spiel. Der Umgestaltungsentwurf wurde im Bezirksamt gemeinsam mit den Anwohnern diskutiert und von der Abteilung Stadtgrün genehmigt. Die Initiative beantragte zusätzlich Sondermittel bei der Bezirksversammlung Eimsbüttel. Der Bezirk begann im April 2018 mit der Neuanlage der Wege, dem Aufstellen von fünf Sitzbänken und einer Gerätebox. In Gemeinschaftsterminen zwischen GaLaBau-Firma und Anwohnern wurden die Arbeiten umgesetzt. Die feierliche Eröffnung erfolgte mit Vertretern der Bezirksversammlung am 28. August 2018. Zwischenzeitlich wurde auch die Umbenennung des Flurstücks über die Initiative offiziell beantragt und von der Stadt genehmigt. Der Stephanusgarten hat eine hohe Medienaufmerksamkeit und ist mehrfach in TV, Rundfunk und Printmedien thematisiert worden.
(https://stephanusgarten.de/ueber-uns/#andereueberuns)
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Hooksiel, Wangerland, Niedersachsen
Beschreibung
In der Bebauungsplanung für das Neubaugebiet Bakenstraat in Hooksiel war im Jahr 2004 eine parkähnliche Nutzung des Bereiches um das Entwässerungs-/Auffangbecken vorgesehen und damit geworben worden, ohne konkrete Maßnahmen in die Ausführungs-Verträge aufzunehmen. Außer der Anlegung des Regenwasserausgleichsbeckens und eines naturbelassenen Weges, der gelegentlich gemäht wurde, war deswegen nichts weiter geschehen. Das Gebiet war zu einem ungepflegten aber dennoch beliebten Hundeweg entartet. Ein Anwohner entwickelte daher im Jahr 2011 die Idee, das Gebiet zunächst von Unrat (Baureste) zu befreien und dann in Eigenarbeit aber ohne finanzielle Aufwendungen zu bepflanzen und zu gestalten, so dass im Laufe der nächsten Jahre die ursprünglich geplante parkähnliche Anlage Wirklichkeit werden konnte. Mit dem Projekt sollte der Versuch und der Beweis unternommen werden, dass auf einem überschaubaren Gebiet innerhalb kurzer Zeit mit ein wenig Arbeit, gestalterischem Willen und ohne finanzielle Mittel eine ansprechende naturnahe Anlage errichtet werden kann. Dabei sollten in erster Linie heimische Büsche und Bäume gesetzt und aus Stecklingen bzw. Ablegern gezogen werden. Das Projekt sollte auch dazu dienen, den Anwohnern Beispiel und Anregungen zu geben, das eigene, öffentliche Umfeld in Eigeninitiative zu gestalten und zu pflegen. In der Zwischenzeit ist aus dem Projekt ein beliebter Spazierweg geworden. Die ersten Pflanzen wurden aus einem nahegelegenen Freizeitgelände entnommen, Nachbarn haben Bäume und Sträucher aus ihren Gärten gespendet, so dass inzwischen über 50 verschiedene heimische Bäume und Sträucher in dem kleinen Park neben vielen anderen Pflanzen zu finden sind und gut gedeihen. Wasservögel und andere Tiere haben sich eingefunden und fühlen sich heimisch. Die Hooksieler Arbeitsgruppe, ein Zusammenschluss von ca. 20 ehrenamtlich tätigen Männern, hat Freude an dem Projekt gefunden und unterstützt den Initiator bei Bedarf.
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Haltern-Lippramsdorf, Dorfplatz Lippramsdorf, Nordrhein-Westfalen
Beschreibung
Im Orsteil Haltern-Lippramsdorf bringt sich die Bürgerschaft engagiert ehrenamtlich in die Gestaltung der Dorfmitte mit ein. Hier wurde eigens der Verein “Unser Dorf blüht e.V.” gegründet. Dieser gemeinnützige Verein hat inzwischen über 100 Mitglieder und finanziert sich über Beiträge und Spenden. Ziel ist die Schaffung einer attraktiven Dorfmitte, die städtebaulich wie funktional den Ansprüchen gerecht wird, sowie die Stärkung der Dorfgemeinschaft und des Heimatgefühls. Über die freiwilligen Beiträge werden die anfallenden Kosten zur Baum- und Beetpflege des Dorfplatzes finanziert, hierzu wird die Dorfgemeinschaft von einem örtlichen Garten- und Landschaftsbauunternehmen unterstützt. Die Vereinsmitgleider übernehmen zudem Arbeitseinsätze zum Beginn und Ende der Pflanz-/Blühperiode. Die Gartenbaufirma stellt die fachkundige Pflege und Beratung sicher. Dabei stehen Pflanzen aus regionalem Saatgut und eine für die Region typische Artenvielfalt im Vordergrund. Die Auswahl der Blühpflanzen wurde zudem so gewählt, dass ganzjähriger Blütenreichtum die Dorfmitte attraktiv in Szene setzt. Neben der allgemeinen Pflege (Rasenschnitt, Gehölzschnitt) wird auch die Verkehrssicherungspflicht in der Ortmitte mit beachtet. Der Dorfplatz ist so attraktiver Dorfmittelpunkt und stärkt die angrenzenden Nutzungsstrukturen (Einzelhandel/Dienstleistungen). Der Verein vermittelt den Mitgliedern Heimatgefühl und sichert soziale Teilhabe, stärkt nachbarschaftliche Strukturen, bietet Gesellschaft und Gelegenheit zum ehrenamtlichen Engagement.
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Berlin, Berlin
Beschreibung
Das Projekt „Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf“ wird von der Deutschen Wildtier Stiftung in Zusammenarbeit mit der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz sowie den Berliner Bezirken durchgeführt und hat eine Laufzeit von fünf Jahren (2018-2022). Im Rahmen dieses Pilotprojekts wird beispielhaft gezeigt, wie öffentliches Grün bestäuberfreundlich aufgewertet werden kann und so urbane Lebensräume für Wildbienen und andere Insektenarten entstehen können. Für sie werden artenreiche Blumenwiesen angelegt, Flächen naturnah gepflegt und Nisthabitate geschaffen. Um möglichst alle Wildbienen Arten zu fördern, wurde eigens für dieses Projekt ein regional zertifiziertes Saatgut entwickelt, deren Artenzusammensetzung explizit auf die Nahrungs-Spezialisten unter den Wildbienen abgestimmt ist.
Auf den Maßnahmenflächen machen Informationstafeln auf das Projekt aufmerksam, das auch darin besteht, die Methoden auf ihre Alltagstauglichkeit, den Kostenaufwand und auf die Wirksamkeit für die Bestäuber zu prüfen. Mit Erkenntnissen aus diesem Projekt soll künftig die Berliner Grünpflege flächendeckend insektenfreundlicher gestaltet und damit die Biologische Vielfalt in der Stadt gefördert werden. Im April 2019 wurde damit begonnen, Projektflächen auf Mittelstreifen, in Parks und auf straßenbegleitendem Grün insektenfreundlich zu gestalten. Mittlerweile konnten insgesamt 21 Flächen in acht Bezirken umgesetzt werden. Knapp 40 Tausend Quadratmeter Grünfläche konnten somit bereits für den Bestäuberschutz gewonnen werden. In der gesamten Projektlaufzeit sollen regelmäßig neue Flächen hinzukommen.
Mit dem Ziel, das Bewusstsein und das Wissen zum Thema Wildbienenschutz in der Bevölkerung zu erhöhen und den Bürger*innen Möglichkeiten aufzuzeigen, selbst etwas für die Förderung dieser wichtigen Bestäuber zu tun, wird im Zuge des Projektes zudem eine vielfältige Kommunikations- und Bildungsarbeit betrieben.
Steckbrief der Einreichung (PDF)