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Bundespreis Stadtgrün 2020

Bundespreis Stadtgrün 2020

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Wettbew.-Kategorie: gebaut

Stadtteilplatz Wiley-Süd

Stadt Neu-Ulm, Bayern

Beschreibung

Bis 1991 war das 42 ha große „Wiley“-Gelände amerikanisches Militärgebiet. Nach Abzug der Amerikaner Ende der 90er Jahre begann die Erschließung und Aufsiedelung mit heute über 3.000 Bewohnern. Der Stadtteilplatz Wiley-Süd befindet sich im Zentrum dieses neuen Stadtteils, an der Schnittstelle zwischen Wohnen und Gewerbe. Im Kontrast zum strengen orthogonalen Prinzip des Städtebaus und der Kontur der Fläche baut die Platzgestaltung auf einer polygonalen Form auf. Den Platzboden formt ein sich wiederholendes Raster aus Polygonalplatten mit drei unterschiedlichen Oberflächen. Unregelmäßige Öffnungen im Platzboden bilden Pflanzinseln, die den Platz räumlich zonieren, ohne jedoch die Einheit des Platzes zu gefährden. Die Anordnung der Pflanzinseln gestaltet nach Süden eine offene Platzfläche und nach Osten hin Aufenthaltsbereiche zum Rückzug. Gleichzeitig entsteht ein pflanzlicher Filter vor dem offenen Erdgeschoss des den Platz begrenzenden Gebäudes. Das Oberflächenwasser des Platzes wird in die Pflanzflächen zur Versickerung eingeleitet. Neben der speziellen Form der Polygonalplatten entwickelt sich auch die Möblierung des Platzes aus einer Grundform. Das eigens für den Platz entwickelte Bankelement lässt sich unterschiedlich und immer wieder neu anordnen. Die Beleuchtung reagiert auf die räumliche Abfolge innerhalb des Platzes mit unterschiedlichen Lichtpunkthöhen und differenzierter Stellung der einzelnen Leuchten. Die Bepflanzung aus Bäumen, Gräsern, Stauden und Zwiebeln vermittelt dem Betrachter den Ablauf des Vegetationsjahres und schafft eine besondere Aufenthaltsqualität. Die Baumauswahl versteht sich einerseits als Referenz an die Zeit der amerikanischen Gäste, andererseits vermitteln die gewählten Baumarten in Habitus, Blüte, Fruchtbildung, Blatttextur sowie Herbst- und Stammfärbung Varianz und Abwechslung. Die robusten Gräser und Stauden aus dem Vegetationsbild der Prärie sorgen für Dynamik in der Entwicklung und für wenig Pflege und Unterhalt.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

"Neustadtsbahnhof Friesenwerder" – Vom Verkehrsraum zum grünen Ringschluss

Neustadt, Bremen, Bremen

Beschreibung

Ein ehemals verkehrlich dominierter Bahnhofsvorplatz und stark fragmentierte grüne “Resträume” konnten im Rahmen des Projektes zu einer hochwertigen großzügigen barrierefreien Grünanlage umgestaltet und zusammengefasst werden. Entstanden sind 9.500 Quadratmeter grün geprägte autofreie einladende Platzflächen und ein angrenzender Park mit einer ganz neuen Aufenthaltsqualität.

Dabei ist der Planung ein wichtiger Kunstgriff gelungen:

Dank der typologischen Umgestaltung konnte der sog. “grüne Wallring”, der den Bremer Stadtkern seit mehr als 200 Jahren umgibt, endlich geschlossen und – bei nur unbedeutender Lageveränderung- dauerhaft neu im Stadtgrundriss des 21. Jahrhunderts verankert werden.

Den verkehrlichen Belangen des Bahnhofsumfeldes wird zwar weiterhin Rechnung getragen, allerdings in zeitgemässer Form:

Der vormals unstrukturierte Vorplatz des historischen Bahnhofsgebäudes Neustadt bietet nach seiner Umgestaltung ein angemessenes Entrée in den Stadtteil. Großzügige Bauminseln bilden räumliche Schwerpunkte und erhöhen die Aufenthaltsqualität. Formgebende Sandsteinblöcke vervollständigen die zurückgenommene Gestaltung und bieten informelle Aufenthaltsangebote.

Der neue Bahnhofsvorplatz konnte komplett autofrei gestaltet werden. Die alten PKW-Stellplätze wurden konsequent durch Fahrradanlehnbügel ersetzt. Die Platzflächen, Geh- und Spazierwege flankiert eine neue attraktive Premiumradroute, die die von Bremen gewünschte Mobilitätswende konsequent im Netz des Ausbaus der „Velorouten“ unterstützt.

Die Grünanlage selbst weist diverse neue Nutzungsangebote auf. U.a. entstand ein sanierter Bolzplatz und auf politischen Wunsch eine ergänzende Hundeauslauffläche. Die Ansaat von Blumenwiesen und die Neupflanzung von Ostgehölzen als Bienenweide und Vogelnährgehölze unterstützen die ökologische Bedeutung von Grünflächen innerhalb der Stadt. Sitzplätze an der Weser betonen die Lagegunst und schaffen Blickbeziehungen zwischen Alt- und Neustadt über den Fluß hinweg.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Kinderspielplatz „Traumzauberwald am Straussee“

Im Stadtzentrum, nahe der Altstadt , Fichteplatz, 15344 Strausberg , Brandenburg

Beschreibung

Im Zuge der Neugestaltung für den öffentlichen Kinderspielplatz auf dem Fichteplatz wurde ein Konzept erarbeitet, das das Thema Traumzauberwald am Straussee aufgegriffen hat.
Da sämtliche Spielgeräte durch lange und intensive Nutzung Verschleißerscheinungen aufwiesen, sollten diese erneuert werden und damit das Erscheinungsbild des Spielplatzes verjüngen. Gruppiert um die großen Bestandsbäume sind sie in dezenten Farben gehalten und wiederum aus Holz gestaltet. Die naturnahe Gestaltung zeigt sich ebenso in der Ausgestaltung der Fallschutzbereiche mit Rindenmulch und Sand. Blattstrukturen tauchen immer wieder an den Spielgeräten z.B. als Podest oder Dach auf. Dazu sollen hölzerne Abbildungen von kleinen Waldgeistern und Waldbewohnern die Fantasie der Besucher anregen.
Das Projektgebiet umfasst eine Größe von 1.800 m² und der Spielplatz besteht aus einem Kleinkinderbereich sowie einem Bereich für größere Kinder. Angrenzend an diese Bereiche finden sich auf der Rasenfläche große Holzliegen, die zum Verweilen und Erholen einladen. Zu den geschaffenen generationenübergreifenden Angeboten zählen außerdem ein Beintrainer sowie ein befahrbares Trampolin.
Zur Aufwertung des Strausseeufers trägt die Änderung einer ursprünglichen Rasenfläche in eine Fläche mit wesentlich mehr Aufenthaltscharakter bei. Außerdem wird aktuell im 3. Bauabschnitt an der Stelle des ehemals vorhandenen Stegs ein neuer Wasserbalkon errichtet. So wird das Wasser des Straussees begeh- und befahrbar gestaltet und es werden zusätzliche Möglichkeiten zum Entspannen geschaffen sowie um die Flora und Fauna zu beobachten und auf sich wirken zu lassen.
Die Projektkategorie “gebaut” wurde ausgewählt, da es sich um eine Neugestaltung mit Planungsleistungen sowie die Errichtung und Herstellung von Holzspielgeräten handelt, welche für die Veränderung der Ausgangssituation notwendig waren.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Kneipp ErlebnisPark Olsberg

Zentrum Olsberg und Ortsteil Bigge, Stadt Olsberg, Nordrhein-Westfalen

Beschreibung

Grün und Natur erleben – mit Wasser, Bewegung, Gesundheit und Wohlbefinden: Das ist das Ziel des Kneipp ErlebnisParks und seiner RastOrte, die per Kneipp AktivWeg verbunden sind. Bereits seit mehreren Jahren hat die Stadt an dem Grün- und Freiflächenkonzept gearbeitet, um ihre – zum Teil mehr als vier Jahrzehnte alten – innerstädtischen Grünflächen weiterzuentwickeln. Im Rahmen des Regionale-Projektes „Kurorte neu profiliert“ hatten Fachleute Ideen gesammelt und die Stadt ermutigt, vorhandene Stärken weiter auszubauen – vor allem zum Thema Kneipp. Wie ein „grünes Band“ ziehen sich die zehn Stationen als Kneipp RastOrte durch die Innenstadt. Sie ermöglichen, die Lehren des Sebastian Kneipp im Kneipp-Heilbad Olsberg ganzheitlich neu zu entdecken. Die Kosten betrugen rd. 3 Mio €.

Der Park in seiner Gesamtheit generiert Mehrwerte für die bedeutende örtliche Gesundheitswirtschaft, zudem greift er Aspekte wie Barrierefreiheit und außerschulische Lernorte auf. Der langfristige Erhalt der städt. Grünanlagen inklusive der renaturierten Gewässerabschnitte ist ein Beitrag zum Klimaschutz und hat positive Wirkungen für das innerstädt. Mikroklima.

Das Themenspektrum der RastOrte reicht von „Wasser erleben“ über „Bewegung“, in Form eines Bewegungsparcours für alle Generationen sowie eines großen Spielplatzes, bis zu „Ernährung und Kräuter“: Dort stehen Pflanzen und Heilkräuter im Mittelpunkt. Ein Pavillon für Schulungen wurde ebenso errichtet wie ein Stadtgarten mit Kräutern und alten Obstsorten (inkl. Insektenhotel). Eine Liegewiese mit mobilen Liegen, Spielgeräten und eine Boulebahn sorgen für Aufenthaltsqualität. „Wasser und Balance“ lautet an einem weiteren RastOrt das Thema. Umgesetzt wird es mit Armbecken, Wassertreten im Bachlauf, Barfußpfad und Taulaufen, Entspannungsliegen, einem Staudenhang und einer Sonnenterrasse. Die neue Wassertretstelle und Möglichkeiten des Gewässererlebens wurden barrierefrei gestaltet. Alles gemäß dem Motto: Kneipp natürlich und modern.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Freiluftküche im Schorndorfer Stadtpark

Innenstadt, Stadtpark Schorndorf, Baden-Württemberg

Beschreibung

Im Rahmen der Remstal- Gartenschau 2019 entstand die Idee im Schorndorfer Stadtpark einen Platz für Genuss und Kommunikation zu schaffen: die Freiluftküche. Der Entwurf zur Freiluftküche entstammt der Feder Tonia Fiebichs vom Fachbereich Gebäudemanagement. An einem Wochenende brachte sie ihre Idee aufs Papier. Inspiriert war Frau Fiebich dabei von einer Gartenlaterne mit Ornamenten. Und so setzte sich auch neben der optischen Gestaltungsidee der Wunsch durch, dass das Gebäude möglichst luftig und transparent wird, um das Erlebnis des Kochens im Freien zu gewährleisten. Neben Genuss, Gesundheit und Ernährung spielt auch die Nachhaltigkeit eine große Rolle. Aus diesem Grund wurde die Freiluftküche nach der Remstalgartenschau an die Volkshochschule Schorndorf übergeben. Die Volkshochschule bietet Veranstaltungen und Kochkurse rund um das Thema Ernährung, Gesundheit, Genuss und Kulinarik an. Damit wurde ein nachhaltiges Projekt im Rahmen der Remstal Gartenschau 2019 für die Stadt und für die Bürgerinnen und Bürger geschaffen.
Aufgrund der Hygieneauflagen wurde eine 3-seitige Einhausung der Küche gefordert. Das ursprünglich von den Gartenschauplanern vorgesehen Gewächshaus hätte die Vorgaben und Anforderungen nicht erfüllt. Für eine Nachnutzung musste das Gebäude zusätzlich den Anforderungen der VHS für Kochkurse in den Sommermonaten entsprechen. Das kompakte Gebäude bietet den Raum für eine Stahl- Einbauküche mit Kochinsel und semiprofessionellen Einbaugeräten, sowie einem schönen hellen Essbereich. Des Weiteren wurde die Technik der Gartenschauanlage, sowie die notwendigen Nebenräume der Küche im rückwärtigen Gebäudebereich untergebracht. Der Pavillon fügt sich in die bestehende Planung der Landschaftsarchitektur ein und lässt noch Freiraum für eine offene Terrassenfläche mit lockerer Bestuhlung oder Stehtischen, umrahmt von Hochbeeten mit Gemüse und Kräutern inmitten des Stadtparks.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Naturerlebnisraum Bibertinsel

Stadt Zirndorf, Bayern

Beschreibung

Im Rahmen des 2015 verabschiedeten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts „Zirndorf 2030“ wurde im Themenschwerpunkt Freiraum die Errichtung von Naturlernpfaden und Naturerlebnisräumen als Projektidee aufgenommen. Die Bibertinsel bietet als Naturdenkmal mit ihrer Lage zwischen der Bibert und dem Mühlbach, dem reichen Baumbestand und dem neuen naturnahen Weiher, ein einzigartiges Naturensemble. Daneben bieten die installierten Erlebnisstationen den spielerischen Zugang zu physikalischen Phänomenen. Ein großes Augenmerk wurde auch auf die Schonung der natürlichen Flächen und die Verhinderung missbräuchlicher Nutzung des Gebietes gelegt. Hier ist ein Lebensraum für Natur und Mensch zwischen der Bibert und dem Mühlbach entstanden. Die Umgestaltung eines Teils des östlichen ehemaligen Fischweihers in einen Naturweiher mit unterschiedlichen Wassertiefen bietet neuen Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen. Man darf gespannt sein, welche Arten sich im Laufe der Zeit hier ansiedeln. Und genau darin liegt der Reiz der umgesetzten Planung, nämlich der Beobachtung und der Entwicklung natürlicher Vorgänge aus nächster Nähe. Ziel soll es sein, die ökologischen Zusammenhänge, den Sinn und die Notwendigkeit des Naturschutzes, sowie die Schönheit der Natur vor der Haustür den Zirndorfern näher zu bringen. Die Bibertinsel in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt ist eine echte OASE im Herzen Zirndorfs. Das Projekt wurde mit Mitteln aus dem Bund-Länder
Städtebauförderungsprogramm II – Soziale Stadt gefördert. Wegen dem relativ nahen Zeitpunkt der Einweihung des Projektes und der Förderung durch das Städtebauförderungsprogramm haben wir die Kategorie “gebaut” gewählt. Alle anderen Kategorien würden mittlerweile auch in Betracht kommen.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Neugestaltung des Stadtparks in Kempten

Stadtzentrum , zw. König-, Bodman- und Salzstraße, Bayern

Beschreibung

Der Stadtpark bildet aufgrund seiner zentralen Lage sowohl im Stadtgrundriss – an der Nahtstelle zwischen der ehemaligen Stiftsstadt und der Reichsstadt – wie auch im Bewusstsein der Bürger von Kempten die grüne Mitte der Stadt.

Gleichzeitig sind auch die Spuren einer dynamischen Stadtentwicklung sowie einer intensiven Nutzung ablesbar.

So wird seit 1949 der Stadtpark alljährlich im August als Standort für die Allgäuer Festwoche genutzt, die größte Wirtschaftsmesse der Region.

Mit Anlage der Zentralen Umsteigemöglichkeit für den Busverkehr, im unmittelbaren Anschluss an den Stadtpark im Osten, ist nicht nur die verkehrliche Bedeutung und Belastung des Stadtparkareals gestiegen, sondern auch die Bedeutung der Parkwege als ‚Zubringer‘ zu den Haltestellen.

Diese sehr intensive Nutzung führte zu Schäden im gesamten Park.

Die „Städtebaulichen Voruntersuchungen Erweiterte Doppelstadt“ Kempten haben eine ‚Neukonzeption‘ für den Stadtpark mit Überlegungen zu den Nutzungsprioritäten bzw. zur Neugliederung von Teilflächen empfohlen.

Im Rahmen eines freiraumplanerischen und städtebaulichen Wettbewerbs sollten aufbauend auf den historischen Vorgaben stadträumlich geordnete und ablesbare Räume entstehen.

Dabei war der parkartige Charakter der Anlage mit gewachsenem Baumbestand als grüne Insel innerhalb des Stadtkerns zu wahren.

Hauptziele für die Neugestaltung des Parks waren die Schaffung attraktiver Aufenthalts- und Erholungsbereiche, Bewegungsflächen sowie die Gestaltung mit Wasser und verschiedenen Grünelementen. Die Einbindung des Parks innerhalb der Stadtstruktur war dabei zu entwickeln.
Die in einer Bürgerbefragung geäußerten Wünsche der Bevölkerung, sowie die zahlreichen funktionalen Anforderungen aus den unterschiedlichen Nutzungen wie Festwoche und Zuwegung ZUM wurden bei der Neukonzeption miteinander in Einklang gebracht.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Veielbrunnenpark

Bad Cannstatt, Stuttgart, Baden-Württemberg

Beschreibung

Auf dem ehemaligen Gelände des Cannstatter Güterbahnhofs soll ein lebendiger neuer Stadtteil in Stuttgart entstehen. Zum Einen lagegünstig in unmittelbarer Nähe des Bad Cannstatter Zentrums und unweit des Neckars gelegen, zum Anderen gerahmt von bestehenden Infrastrukturen wie der Bahn, des Cannstatter Wasens und von Hauptverkehrsstraßen. In diesem
Spannungsfeld wird das Quartier NeckarPark entwickelt und mit ihm seine Grüne Mitte, der Veielbrunnenpark, der als erstes, vor der Wohnbebauung, realisiert wurde. Der Veielbrunnenpark ist ein wichtiger Bestandteil des Entwässerungs- und Energiekonzept für das ganze Quartier. Zudem erfüllt er die Funktion des zentralen Freiraums für Anwohner und Besucher des Stadtteils und hat dadurch auch ein hohes Maß an Bedeutung hinsichtlich Erholung, Bewegung und Begegnung.

Das Projekt hat einige Besonderheiten. Vor dem Bau des Quartiers erfolgte eine aufwendige lokale Umsiedlung geschützter Zaun- und Mauereidechsen. Der Park entstand inmitten einer freien Brachfläche. Die geplante, angrenzende Quartiersbebauung folgt erst sukzessive nach Fertigstellung des Parks. Erst wenn das Dachwasser der neuen Gebäude in den Retentions- und Verdunstungsgraben eingeleitet wird, kann der Park auch seine Wirkung für das städtische Kleinklima entfalten und seine Wirkung beim Entwässerungskonzept zeigen.

Weiter wurde darauf geachtet, die lokale Bürgerschaft frühzeitig mit einer Bürgerbeteiligung in den Planungsprozess mit einzubinden. Der erste Schritt für das Quartier NeckarPark ist getan. Anwohner und Besucher der umliegenden Einrichtungen und Gebäude können bereits jetzt schon die neue Grünfläche für sich beanspruchen, was sich auf die Akzeptanz des Gesamtprojekts positiv auswirkte. Das Projekt kann für eine neue Herangehensweise, etwa „Green First“, grüne Infrastrukturen als erster Baustein städtischer Bauvorhaben, stehen und Vorbild für ähnliche Planungsprozesse sein.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Umgestaltung Südufer Feuersee Stuttgart-West

Stuttgart-West, Rotebühlstraße, Stuttgart, Baden-Württemberg

Beschreibung

Der Feuersee, als einer der wichtigsten Freiräume und Wasserflächen im Stuttgarter Westen, wurde im Rahmen einer Umgestaltung aufgewertet und erlebbar gemacht. Im Jahr 2013 wurde eine Mehrfachbeauftragung durchgeführt, aus der das Planungsbüro g2-Landschaftsarchitekten Gauder+Gehring aus Stuttgart als Gewinner hervorging. Die Anwohner wurden in die Entscheidung, sowie in den anschließenden Planungsprozess durch eine Bürgerwerkstatt, mit einbezogen.
Ausgangssituation war eine Gestaltung aus den 1970er Jahren, die im Zuge des S-Bahn-Neubaus unter der Rotebühlstraße fertiggestellt wurde. Die Anlage war zwischenzeitlich in die Jahre gekommen und bot nur noch wenig Attraktivität und Aufenthaltsqualität. Die Erlebbarkeit des Wassers war durch den begrenzten Zugang zum Ufer des Feuersees, insbesondere für mobilitätseingeschränkten Personen und Kinderwagen, nur bedingt möglich.
Im Zuge dieser Umgestaltung wurde die Zugänglichkeit zum Wasser verbessert und die Uferanlage gestalterisch aufgewertet. Breite Sitzstufen, in Teilbereichen mit Holzauflagen, laden zum Aufenthalt und Verweilen im Schatten der Bäume ein. Integrierte Treppenstufen ermöglichen einen direkten Zugang zum Wasser. Eine behindertengerecht gestaltete Rampe, die am tiefer liegenden südöstlichen Ufer startet, dient einem bequemen Zugang zur unteren, am Wasser gelegenen Ebene für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer. Durch die großzügige, offene Neugestaltung des Ufers können die Fußgänger den See auch vom oberen Gehweg-Niveau aus gut wahrnehmen. Auch das untere „Podest am Wasser“ ist offen und übersichtlich gestaltet. So bietet dieser tiefer liegende Aufenthaltsbereich auch in den Abendstunden einen sicheren öffentlichen Raum. Der Verkehrslärm von der Rotebühlstraße wird durch den Höhenunterschied minimiert. Zusätzlich überlagert die Fontäne im See mit ihrem Rauschen die Geräusche des Verkehrs.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Gleisparalleler Grünzug, NeckarPark

Bad-Cannstatt, Stuttgart, Baden-Württemberg

Beschreibung

Die Stadt Stuttgart entwickelt seit über 5 Jahren das aktuell größte innerstädtische Siedlungsprojekt, den NeckarPark, auf dem ca. 22 ha großen, ehemaligen Güterbahnhofareal in Stuttgart-Bad Cannstatt. Der Gleisparallele Grünzug (GPGZ), südlich den Bahndämmen der Gleisanlagen in Richtung Ulm gelegen, ist dabei ein wesentlicher Baustein. Die Neugestaltung wird von einer über Jahre geplanten und gesteuerten Vergrämungsmaßnahme begleitet und seit 2015 als zentrale CEF-Maßnahme schrittweise umgesetzt wird. Der letzte Vergrämungsschritt wird im Frühjahr/Sommer 2020 umgesetzt.
Für die im Neckartal heimische und streng geschützte Mauereidechsen wurden die Flächen im Zuge der baurechtlichen Neuordnung als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme für den Verlust der Habitaträume auf den Bahnanlagen des alten Güterbahnhofs gestaltet. Der GPGZ wurde auf ca. 2 ha im Zuge der Neugestaltung zwischen 2015 und 2019 nach einem Entwurf von Prof. Schmidt|Treiber|Partner, Leonberg, durch das Büro Wölffing-Seelig Landschaftsarchitekten/Ingenieure, Stuttgart, realisiert. Dem ursprünglichen Bild des Naturraums der Neckarauenlandschaft entliehen sind zwischen Kies- und Schotterflächen viele Habitatinseln als Rückzugs- und Lebensräume für die Eidechsen entstanden.

Der GPGZ dient ebenfalls als Naherholungsraum für die Bewohner der zukünftig angrenzenden Wohnquartiere. Ein schmaler unbefestigter Pfad führt den Besucher entlang der Südwestkante der Flächen. Die Grünflächen wurden als trocken-warme Standorte konzipiert und sind mit einer artenreichen Gräser-Kräuter-Ansaat sowie wenigen Strauchgehölzen bestockt. An den vereinzelten Aufenthaltspunkten spenden einige Bäume 2. Ordnung etwas Schatten. Dauerhaft sollen die Flächen als karger Standort weiterentwickelt und unterhalten werden. Saatgut und Pflanzen entstammen dem Herkunftsgebiet 7 und erfüllen damit die aktuellen rechtlichen Festsetzungen des BNatSchG.

Ziel des Projektes ist den Menschen und Tieren gleichermaßen einen Rückzugsort zu geben.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

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