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Bundespreis Stadtgrün 2020

Bundespreis Stadtgrün 2020

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Wettbew.-Kategorie: gebaut

Neue Landschaften im Neckarbogen (BUGA Heilbronn 2019)

Stadtquartier Neckarbogen, Heilbronn, Baden-Württemberg

Beschreibung

Die BUGA Heilbronn 2019 ist Motor und Meilenstein für einen umfassenden Stadtumbau, in dem die urbane Landschaft die Leitstrategien der Stadtentwicklung bestimmt. Aus einem größeren stadträumlichen Zusammenhang wurden als Entwicklungsstrategie im Wettbewerb 2011 für die Planung der Bundesgartenschau zusammenhängende landschaftliche Bänder identifiziert, die die Ufer von Neckar und Neckarkanal umflechten. Sie stärken das Kontinuum des Flussraums und helfen die bestehenden Zäsuren zu überwinden. Das „Modellquartier Neckarbogen“ auf einer ehemaligen Brache im Herzen der Stadt stellt den städtebaulichen Kern des Projektes dar. Es geht auf einen Rahmenplan der Arbeitsgemeinschaft Steidle Architekten / t17 Landschaftsarchitekten von 2010 zurück. Die Rahmenplanung wurde 2013 durch Machleidt GmbH für Städtebau und Sinai überarbeitet. Mit den bis 2019 erfolgten Umsetzungsmodulen am Neckar wurde es durch die Projektentwicklung der BUGA 2019 GmbH zur „Stadtausstellung“ innerhalb der Gartenschau. Die künftigen Bauflächen wurden mit temporären landschaftlichen Interventionen inszeniert. Die dauerhaft entstandenen urbanen Landschaften rahmen den städtischen Kern, und es werden auf einer Länge von zwei Kilometern hochwertige innerstädtische Uferbereiche am Neckar für die Stadtgesellschaft zurückgewonnen. Gleichzeitig werden heutige Landschaftsfunktionen wie der Schutz vor Lärm, des Hochwasserschutzes und der Retention oder die Schaffung von natürlichen Lebensräumen in der Stadt in multicodierte, „smarte“ Landschaften überführt. Der Wert der inneren Landschaft und der ökonomische Umgang mit ihr motiviert zu vielschichtigen Funktionsüberlagerungen und neuartigen gestalterischen Antworten. Mit vielfältigen, gemeinschaftsstiftenden Nutzungsmöglichkeiten und dem Konzept der „10-Minuten-Stadt“ mit kurzen, fußläufigen oder per Rad zu bewältigenden Wegen, bietet das Modellquartier eine zukunftsfähige und attraktive urbane Alternative zum Leben auf dem zersiedelten Land.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Neugestaltung des Hanns-Glückstein-Parks in Mannheim

Lindenhof, Stadt Mannheim, Baden-Württemberg

Beschreibung

In zentraler Lage am Hauptbahnhof von Mannheim entsteht ein neues Stadtquartier, das den Dreiklang von Arbeiten, Wohnen und öffentlichem Raum ausgewogen verbindet. Die Entwicklung des rund 32 ha großen Glückstein Quartiers stellt eines der bedeutendsten städtebaulichen Projekte der Stadt Mannheim dar.
Das Herzstück des neuen Stadtquartiers bildet der mit 2,3 Mio. € umgebaute Hanns-Glückstein-Park, der in Form eines gleichschenkligen Dreiecks an die Struktur der Wohnbebauung anschließt. Die bisherige Parkanlage hatte wenig Aufenthaltsqualität und glich eher einer großen Verkehrsinsel an einer Bundesstraße. Die neue Gesamtfläche beträgt 27.000 qm und ist unterteilt in einen öffentlichen Park im Süden, der von 12.500 auf 20.000 qm erweitert wurde und einen nördlichen Bereich mit hochwertigen Stadtvillen, die zur Straße eine klare Kante ausbilden, Lärmimmissionen fernhalten und der ruhigen Lage am Park Rechnung tragen.
Ziel war es, über einen Realisierungswettbewerb ein Gestaltungskonzept für eine Parkanlage mit hoher Aufenthaltsqualität für das gesamte Quartier zu entwickeln, in dem sich die Freiraumqualitäten für die öffentliche Nutzung und die Wohnqualitäten für die private Nutzung stimmig zusammenfügen. Die neuen barrierefreien Wegeführungen gliedern und erschließen den Park in sinnvoller Weise, binden an den vorhandenen Strukturen der angrenzenden Quartiere an, nehmen bestehende Wegebeziehungen auf und verzahnen die umliegende Bebauung des Lindenhofs.
Hervorzuheben ist auch der neue individuell gestaltete integrative Spielplatz mit z.B. einem Rollstuhlkarussell.
Das Herausziehen der Parklandschaft bis hin zur Glücksteinallee mit einer fensterhaften Öffnung, dem „Tor zum Park“, dient als Scharnier zwischen dem neuen und alten Stadtteil und bietet eine Blickbeziehung zu den historischen Werkstattgebäuden und Lokschuppen. Die mit Winterlinden und Platanen angebundene Glücksteinallee bildet eine Grünverbindung zu den Rheinterrassen und dem Schlosspark.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Stadtumbau Gelsenkirchen_ Heinrich- König- Platz und Ebertstraße

Gelsenkirchen-City, Gelsenkirchen, Nordrhein-Westfalen

Beschreibung

In der Stadt Gelsenkirchen gehört die City zu den ersten Stadterneuerungsgebieten, die im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Stadtumbau West“ unterstützt wurden. Neben den an sozialen und wirtschaftlichen Belangen orientierten Stadterneuerungsstrategien, stand hier insbesondere die Planung und Realisierung umfangreicher Bauprojekte zur zeitgemäßen Aufwertung im Mittelpunkt.
Im Rahmen des städtebaulichen Gesamtkonzeptes wurde großräumig gebaut bzw. umgebaut. Ziel war es, die Achse Hauptbahnhof- Bahnhofstraße- Heinrich-König-Platz- Ebertstraße- Musiktheater wieder neu miteinander zu verknüpfen. Die stadträumlich klar gefasste Figur war vor den Umbaumaßnahmen undifferenziert kleinteilig und ohne erkennbare Bezüge. Die Herausforderung bestand darin, die Funktionalität und eine qualitätvolle Nutzbarkeit der innerstädtischen Frei- und Grünräume für Menschen aller Altersgruppen herzustellen und als feste Bestandteile der City zu integrieren.
Die Neugestaltungen des zentralen „Heinrich-König-Platzes“ sowie der anschließenden „Ebertstraße“ bis zum Musiktheater sind die Schlüsselprojekte für die positive Signalwirkung zur Weiterentwicklung des gesamten City-Bereichs.
Der „Heinrich-König-Platz“ wurde als zerschnitte Fläche lange Zeit nicht nur als unattraktiv wahrgenommen, sondern galt aufgrund nicht einsehbarer Bereiche und seiner Terrassierung auch als Angstraum. Die wiedergewonnene historische Mitte des Platzes dient als offener Bewegungsraum und bietet Aufenthalts- und Sitzmöglichkeiten sowie neue Fläche für vielfältige kulturelle Nutzungen, wie Stadtfeste, Musikveranstaltungen, verschiedene Märkte und vieles mehr.
Mit der Umgestaltung der „Ebertstraße“ wurde ein stadtbildprägender zeitgemäßer Freiraum mit einem Angebot an Grün- und Spielflächen geschaffen, der Bewohner und Besucher aufnimmt, der Weg- und Sichtachsen freigibt, klare Wegführungen (barrierefrei) anbietet und immer wieder zum Verweilen und Aufenthalt einlädt.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Feuersee

Kernstadt/Aichenbachstraße, Schorndorf, Baden-Württemberg

Beschreibung

Schon 1470 wurde der Feuersee namentlich vor dem Oberen Tor in Schorndorf erwähnt. Zu dieser Zeit gab es allerdings noch zwei Seen die zur Wasserversorgung genutzt wurden. 1832 war es schließlich nur noch ein See der dazu diente im Falle einer Feuersbrunst Hilfe zu gewähren. Gespeist wird der Feuersee durch den Eichenbach der in diesem Bereich verdolt entlang des Sees verläuft. Eingefasst ist der ca. 2,20 m tiefe See mit einer Natursteinmauer. In den vergangenen Jahren ist der Feuersee in Vergessenheit geraten und bot wenig Aufenthaltsqualität. Der See verschwand hinter dichtem Bewuchs und man konnte nur erahnen was sich hinter dem viele Dickicht verborg. Aus diesen Gründen sollte der Feuersee im Stadtgebiet sichtbar und auch wieder erlebbar gemacht werden. Im Zuge der ersten interkommunalen Remstalgartenschau 2019 wurde das Projekt in Schorndorf umgesetzt. In den ersten Schritten wurde ein Teil der historischen Steinmauer mit viel Handarbeitseinsatz freigelegt. Entlang der Mauer wurde anschließend ein Holzsteg errichtet, welcher sich über die lange Seites des Sees erstreckt und somit das Laufen am Wasser ermöglicht. Die Rasenfläche an der langen Seite des Sees wurde hergestellt und lädt heute zum Verweilen mit der Picknickdecke ein. Mit drei Hügeln wurde der nord-östliche Bereich des Geländes modelliert und ein Baumhain gepflanzt. Ein Gestaltungselement sind die in den See eingelassenen schwimmenden Inseln, welche einen Farbtupfer in dem See schaffen. Die bestehende Wegeverbindung auf dem verdolten Eichenbach blieb bestehen und wurde durch eine ca. 40 m lange Sitzbank mit einem rückwärtigen Rankgerüst mit Beleuchtung ergänzt. Durch diese einfachen Elemente blieb der Feuersee zwar in seiner Form erhalten, bietet heute eine wesentlich höhere Aufenthaltsqualität und wird von den Bürgerinnen und Bürgern gerne als grüne Oase genutzt.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Wöhrder See, Norikusbucht – Grünanlage mit Spielplatz und Bewegungspark

Nürnberg, Bayern

Beschreibung

Rund 40 Jahre nach dem Bau des Wöhrder Sees, der in 1970er Jahren aus zwei Flussarmen der Pegnitz aufgestaut wurde, drohte dieser im Jahr 2010 zu verlanden. Auch der den Wöhrder See umgebende Park war in einem schlechten Zustand und wurde nicht mehr so gut genutzt, wie man es von einer so großen und zentral in der Stadt gelegenen Anlage erwarten könnte.
Die wasserbaulichen Umbaumaßnahmen des staatlichen Wasserwirtschaftsamts Nürnberg (WWA) sahen neben der Entlandung des Sees auch Maßnahmen vor, die den Querschnitt des Flusses verringern sollten: Für den Teilbereich Norikusbucht wurde die Aufschüttung einer Neulandfläche geplant, des Weiteren sollte ein Damm entstehen, der einen Teil der Bucht vom Rest des Sees trennt. Die erheblichen Auswirkungen des Wasserbaus auf die umliegenden Grünanlagen waren der Anlass für die Stadt Nürnberg, vertreten durch den Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR), einen Masterplan für die Grünanlagen um den Unteren Wöhrder See erstellen zu lassen, der als übergeordnetes Gesamtkonzept für die Grünplanung am Unteren See dienen sollte. Auf diesem Plan basieren alle Grünanlagenplanungen, die zwischen 2013 und 2020 am Wöhrder See umgesetzt wurden. Grundsätzlich wurde im Masterplan festgelegt, dass der Untere Wöhrder See weiterhin der Freizeit- und Erholungsnutzung dienen soll. Als wichtigste Ziele für den Planungsbereich Norikusbucht wurden die Entflechtung des Wegenetzes sowie die Neuanlage eines Wasserspielplatzes und eines Bewegungsparks festgelegt. Ebenso wurde die Lage der Energie- und Umweltstation (EUW) festgelegt, einer Umweltbildungseinrichtung die 2020 eröffnen wird. Im Rahmen des Planungsprozesses wurden die Ziele konkretisiert und von den Planern in Strukturen übersetzt, die vielfältige Aktivitäten im Freiraum ermöglichen, Naturerfahrung schaffen, raumübergreifendes Spielen und eine generationenübergreifende Parknutzung ermöglichen. Zwischen 2016 und 2018 wurde die Anlage gebaut. Die Eröffnung erfolgte im Juni 2018.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Multifunktionale Klima-Baumstandorte

Preis in der Kategorie gepflegt

Harburg, Hamburg, Hamburg


Bundespreis Stadtgrün/Lilli Thalgott

Beschreibung

Vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels werden sich bestehende Herausforderungen der Stadtentwicklung und Beeinträchtigungen des Straßengrüns etwa durch Hitze- und Trockenstress und Überflutungen durch Starkregenereignisse noch verstärken. Stadt- und insbesondere Straßenbäume haben durch verschiedene Umwelteinflüsse oft erschwerte Standortfaktoren zu bewältigen. Insbesondere durch Trockenstress kommt es bereits heutzutage zu Vitalitätseinbußen. Wie bereits die Sommer 2018 und 2019 gezeigt haben, kann sich das durch den Klimawandel noch verstärken. Durch innovative Ansätze für die Gestaltung und Integration grüner Infrastrukturen im Straßenraum kann neben wasserwirtschaftlichen und stadtklimatischen Belangen auch die Vitalität des Straßengrüns verbessert werden. Durch eine Kombination von Straßenbäumen mit Maßnahmen zum Regenwassermanagement kann sowohl das Überflutungsrisiko reduziert bzw. die Kanalisation entlastet als auch die Baumvitalität erhöht werden. Im Rahmen des Verbundprojekts BlueGreenStreets arbeiten Partner aus Forschung, Kommunen und Planungsbüros zusammen, um konkrete Ansätze zur multifunktionalen Straßenraumgestaltung zu entwickeln und deren Anwendbarkeit zu überprüfen. Die “multifunktionalen Klima-Baumstandorte” in der Hölertwiete in Hamburg-Harburg sind das Ergebnis eines Planungsprozesses unter der Zusammenarbeit der Abteilung Stadtgrün des Bezirksamtes Harburg, der HafenCity Universität Hamburg (HCU) und der Universität Hamburg (UHH). Unter den genannten Herausforderungen war es das Ziel, technische Lösungen zur Vergrößerung des Wasserspeichervolumens der Pflanzgruben und gleichzeitig zur Verbesserung der Vitalität und Wasserverfügbarkeit für Bäume in Trockenzeiten zu finden. Bei den im März 2020 neu gebauten Baumgruben werden neben der Erfassung des Unterhaltungsaufwands auch ein Monitoring des Wasser- und Bodenlufthaushalts betrieben um die Funktionalität hinsichtlich Regenwasserversickerung und Baumvitalität zu bewerten.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Jurybewertung

Die Klima-Baumstandorte zeigen einen innovativen Lösungsweg in der Klimaanpassung auf. Hitze und Trockenheit sind wichtige aktuelle Themen in der Baumpflege, die sich zudem auf die Unterhaltungskosten auswirken. Die Kombination von Baumpflege und Regenwasserbewirtschaftung der multifunktionalen Klimabaumstandorte stellt ein überzeugendes Reallabor dar und könnte als Vorbild für die Planung nachhaltiger Straßenbaumstandorte dienen und so zur Optimierung der Pflege beitragen. Die Jury möchte mit der Prämierung des Projektes den Straßenraum im Klimawandel als Thema der Stadtentwicklung ins Licht rücken. Die entwickelte Lösung nutzt das Dachwasser der benachbarten Gebäude zur Bewässerung der Bäume. Um diese nachhaltige, lokale Lösung umzusetzen mussten juristische Hürden überwunden werden sowie Belange unterschiedlicher Behörden und die Interessen der Gebäudeeigentümer*innen in Einklang gebracht werden. Diese Leistung möchte die Jury mit dem Bundespreis Stadtgrün auszeichnen und hofft, dass dieses Beispiel auch an anderer Stelle Mut zur Überwindung von vermeintlichen Barrieren für nachhaltige Lösungen macht. Positiv wird auch die Form der Umsetzung als Reallabor mit wissenschaftlicher Begleitung gesehen, die eine Weiterentwicklung und Korrektur ermöglichen, auch im Hinblick auf die Übertragbarkeit der Lösung auf andere Standorte.

 

Bundespreis Stadtgrün/Hergen Schimpf

Blockbereich Semmelweisstraße

Innenstadt, Neustrelitz, Mecklenburg-Vorpommern

Beschreibung

Das Vorhaben befindet sich innerhalb des im Stadtteilkonzept für den Stadtkern der Stadt Neustrelitz definierten städtebaulichen Entwicklungsdreiecks Markt – Schlossgarten – Hafen, dessen weitere Stärkung und Profilierung gleichfalls ein Handlungsziel des Leitbildes der Stadt ist. Anlass hierfür bildete zum einen die von der Neustrelitzer Wohnungsgesellschaft mbH betriebene Entwicklung des an das Projektgebiet angrenzenden ehemaligen Krankenhausgeländes zu einem innerstädtischen Wohnquartier und zum anderen die vom Straßenbauamt Neustrelitz geplante Sanierung der teilweise vom Vorhaben erfassten Landesstraße 25. Auf der Grundlage eines entsprechenden Projektaufrufs des Landes Mecklenburg-Vorpommern wurde das Vorhaben zur Förderung aus Mitteln des für den Zeitraum 2014 -2020 aufgelegten EFRE-Programms “Integrierte Nachhaltige Stadtentwicklung” eingereicht und bewilligt und somit seine Finanzierung gesichert. Wesentliches Ziel war die Verknüpfung des denkmalgeschützten Stadtkerns mit dem Uferbereich des angrenzenden Zierker Sees mittels Entwicklung einer Flanierzone. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf der Aufwertung der Freiflächen und des öffentlichen Raums im Bereich der Denkmäler “Carolinenstift” und Speicher am Stadthafen in Form der Gestaltung des im Eigentum der Stadt befindlichen und bislang als Parkplatz genutzten Speichervorplatzes, des Eingangsbereich zum neuen Wohngebiet “Am Carolinenstift” sowie der beide Bereiche tangierenden und somit verbindenden Semmelweisstraße als Promenade. Da es sich hierbei somit um einen Umbau sowie die Umwidmung von Freiflächen handelt, wurde das Projekt der Kategorie “gebaut” zugeordnet.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Grünzug Paartal in der Stadt Aichach

Stadt Aichach, Bayern

Beschreibung

Die Paar im innerstädtischen Bereich Aichachs präsentierte sich mit Beginn der Maßnahme in ihrem Lauf begradigt und struktur-arm. Aufgrund der gewerblichen Entwicklung und steigender Bevölkerungszahlen im 20. Jahrhundert war die Bebauung nahe an den Fluss gerückt, die innerstädtischen Auenflächen stark eingeengt und der Fluss im innerstädtischen Kontext weder wahrnehmbar noch erlebbar.
Gleichzeitig mit den ersten Überlegungen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes wurde in den 1990er Jahren die Idee ge-boren, das Gewässersystem im Herzen der Paarstadt als durch-gängigen, erlebbaren Grünzug für die Bevölkerung Aichachs, aber auch Besucher und Radwanderer zu entwickeln. Dieses Vorhaben avancierte zu einer prägenden Leitlinie des regionalen Entwicklungskonzeptes ‚Wittelsbacher Land‘.
Die Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes ermöglichten es, verbliebene, innerstädtische Auenflächen zu sichern und zu revitalisieren sowie die Paar und ihre Nebengewässer Flutgraben und Griesbach ökologisch aufzu-werten bzw. in Abschnitten zu renaturieren. Die von der Stadt bzw. dem Freistaat erworbenen, flussbegleitenden Flächen konnten gleichzeitig zu naturnahen, multifunktionalen, zum Teil park-ähnlichen Grünflächen für die Freizeit- und Erholungsnutzung entwickelt werden. Die neu angelegten wasserwirtschaftlichen Anwandwege wurden ergänzt und durch Wassergebundene Wegedecken optimiert, womit ein Fuß-Radwegesystem geschaffen wurde, das die dörflichen Ortsteile Aichachs mit der historischen Altstadt engmaschig vernetzt. Gleichzeitig entstand ein durch-gehender, regional bis überregional wirksamer Radwanderweg als Nord-Süd-Achse.
Parallel zur Entwicklung des Hochwasserschutzes erfolgte die Umsetzung in sieben räumlich und zeitlich gestaffelten Ab-schnitten, die bis auf die Optimierung einer letzten F/R-Brücke im Süden abgeschlossen sind. Damit rechtfertigt sich die gewählte Projektkategorie ‚GEBAUT‘.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Gestaltung naturnaher Grünzug auf dem Gelände einer ehem. Gebäckfabrik

Östlich Hindenburgstraße, 25524 Itzehoe, Jahnstraße, Schleswig-Holstein

Beschreibung

Die Projektfläche (ca. 2,4 ha) befindet sich am südöstlichen Stadtrand von Itzehoe im Sanierungsgebiet „Östlich Hindenburgstraße“. Bis 2001 war auf dieser Fläche eine Gebäckfabrik ansässig. Nach Insolvenz der Firma hat die Stadt 2004 das Gelände aus der Konkursmasse erworben und die Gebäude abreißen lassen. Gemäß Sanierungskonzept war das Freiraumdefizit im angrenzenden Wohnquartier (Mangel an Begegnungsstätten und Spielplätzen) an diesem Standort auszugleichen. Eine Vorgabe des Landschaftsplans der Stadt war, die Wiederherstellung des naturraumgemäßen Talcharakters auf diesem sich von Nordosten nach Süden erstreckenden Gelände (L. ca. 290 m, Nord-/Süd-H.-Diff. ca. 8 m), das sich nach Süden in Gestalt einer biotopgeschützten Wiese fortsetzt, anzustreben. Hiermit war verbunden, die gewerbenutzungsbedingte Verrohrung eines Baches, die am Nordostrand des Gebietes begann und am Nordrand der Freudenthaler Wiese endete, aufzuheben.
Ziel war die Schaffung einer Begegnungsstätte für unterschiedliche Nutzergruppen an diesem Standort, d. h. Herstellung generationsübergreifender Verweil-, Spiel- und Bewegungsangebote, Förderung der längerfristigen Verweildauer auf dem Gelände, biotopschonende Einbindung eines Wasserspielbereichs in das wiederherzustellende Fließgewässer sowie Anbindung der Fläche an die östlich angrenzenden landschaftlichen Naherholungsräume sowie der Ausbau der Grünflächennutzung an diesem Standort naturraumverträglich, d. h. Wiederherstellung eines unverbauten Talraumes, der bereits beidseitig durch einen landschaftsbildprägenden Altbaumbestand flankiert wird, und Öffnung des verrohrten Fließgewässers, das Teil des Entwässerungssystems der nördlich angrenzenden bebauten Geesthochfläche mit seinen Hanglagen und charakteristisch für die Topographie und die Fließgewässerstruktur der Stadt ist, sowie dessen naturnahe Wiederherstellung.
Das Projekt wurde überwiegend garten- und landschaftsbaulich realisiert.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Ein Stadtgarten auf dem Dach

Innenstadt, Stollberg, Sachsen

Beschreibung

Die Errichtung des Stadtgartens auf dem Dach eines Discounters, steht im Zusammenhang mit dem Stadtumbau und ist eng mit der Wiederbelebung des benachbarten „Bürgergartens“ verbunden- einem Kultur- und Veranstaltungszentrum mit attraktiven Hofflächen und Villa (Trausaal). Die Sanierung dieses Objektes hat das kulturelle Treiben in Stollberg zu neuem Leben erweckt und das Areal zu einem bedeutenden Treffpunkt der Bürger und ihrer Gäste gemacht. Der Stadtgarten steht sowohl räumlich, als auch gestalterisch in engem Zusammenhang mit diesen Anlagen und ergänzt das Freiflächenangebot im Quartier. Zuvor war das Stadtbild in diesem Bereich geprägt von einer alten Villa mit zugewachsenem Garten sowie einem verfallenden Fabrikgebäude. Eines der Ziele aus dem Stadtentwicklungskonzept war es, mit Fortführung der städtischen Entwicklung in diesem Quartier, auch öffentliche Grünflächen und charakteristische Platzanlagen zu schaffen. Nachdem ein privater Investor für den Bau eines Discountmarktes, Geschäftshauses sowie einer Fachmarktstrecke auf dem Grundstück gewonnen wurde, war es das Ziel der Vertreter der Stadt, die topografischen Gegebenheiten zu nutzen, um auf gleicher Grundfläche zusätzlich einen öffentlichen Freiraum anzubieten. Die Lage auf dem Gebäude ermöglicht es, ebenerdig von der Schillerstraße in den Stadtgarten zu gelangen. Zugleich konnte im kulturellen Mittelpunkt der Stadt, die Draufsicht auf eine Dachfläche vermieden werden. Die Grünanlage bietet hochwertige Sitzgelegenheiten unter schirmförmigen Platanen oder berankten Pergolen, einen Spielplatz, eine zentrale Rasenfläche sowie üppige Staudenflächen, die nicht nur gestalterisch anspruchsvoll sind, sondern zugleich einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz leisten. Der Stadtgarten ist eine Oase im Herzen der Stadt und bietet auch einen wundervollen Ausblick über die Innenstadt, bis zum Areal Stalburc/Hoheneck. Das Projekt wurde von 2017 bis 2019 realisiert und daher der Projektkategorie „gebaut“ zugeordnet.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

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