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Bundespreis Stadtgrün 2020

Bundespreis Stadtgrün 2020

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Wettbew.-Kategorie: gebaut

Grünzug am Dresselweg

Büchenbach, Erlangen, Bayern

Beschreibung

Der über ca. 22.500 m² große Grünzug am Dresselweg wurde in den Jahren 2016/2017 errichtet.
Die öffentliche Grünfläche mit Spielplatz und Ballwiese wurde in einem Bebauungsplan mit integriertem Grünordnungsplan festgesetzt. Sie befindet sich im Entwicklungsgebiet Erlangen West II und verbindet den Rudeltplatz als Mittelpunkt eines Nahversorgungszentrums mit dem Bimbachtal. Nördlich des Grünzugs wird derzeit ein Stadtteilzentrum geplant, dessen Außenanlagen mit dem Grünzug verknüpft werden. Die Grünfläche ist über Geh-/Radwege mit den angrenzenden Wohngebieten verknüpft.
Zielsetzung war die Schaffung eines wohnungsnahen Grünzugs mit hoher Aufenthaltsqualität und vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten für die Bewohner*innen der umliegenden Neubaugebiete. Alle Altersgruppen sollen vielfältige Möglichkeiten für Spiel und Bewegung finden. Es gibt Spielbereiche für jüngere und ältere Kinder, sowie eine Ballspielwiese. Der Bewegungsparcours ist für alle Altersklassen geeignet.
Auch zum Ausruhen gibt es verschiedene Gelegenheiten, wie Sitzbänke (auch seniorengerecht mit höherer Sitzfläche und Armlehnen) und Sitzsteine.
Es wurden im Spielbereich bevorzugt Naturmaterialien verwendet: Spielgeräte aus Holz, Fallschutz aus Sand und Holzhäcksel, Einfassungen aus Holz und Natursteinen.
Die Grünfläche wurde mit Bodenmodellierungen gegliedert und gestaltet, einschließlich eines kleinen Rodelhügels.
Wichtig war auch die Schaffung einer ökologischen Vielfalt und Schaffung von Lebensräumen für Pflanzen und Tiere. Der Übergang zu den angrenzenden Wohngebieten wurde mit artenreichen freiwachsenden Hecken gestaltet. Zahlreiche Bäume spenden Schatten. Außerhalb der intensiv genutzten Flächen wurden Biotoprasenflächen sowie eine Obstwiese angelegt.
Die Fläche ist wohnungsnah und ohne Kfz umweltfreundlich erreichbar.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Mehrgenerationenpark Steinbuschanlage

Innenstadt, Wissen (Sieg), Rheinland-Pfalz

Beschreibung

Das Projekt „Mehrgenerationenpark Steinbuschanlage“ liegt in der Mitte der Wissener Innenstadt. In der Kleinstadt im ländlichen Raum lag bislang kein Augenmerk auf dem innerstädtischen Park. Entstanden aus einem im Jahr 1890 aufgelassenen Friedhof bestand der Park aus stattlichen Bäumen und Rasenflächen mit zwei Kriegsdenkmälern. Lediglich eine kleine Fläche war für Kinderspiele angedacht. Im Rahmen der Bürgerbeteiligung bei der Erarbeitung des integrierten Stadtentwicklungskonzept wurde deutlich, dass innerstädtisch viele Kinder und Ältere wohnen, für deren Aktivitäten keine Freiflächen vorhanden sind. Ein wesentliches Ziel der zukunftsorientierten Planung sollte also ein Treffpunkt im Grünen „umsonst und draußen“ für alle Generationen sein.
Gleichzeitig mussten aufgrund des Eschentriebsterbens ein Großteil der Parkbäume gefällt werden. Es entstand dadurch ein völlig verändertes Erscheinungsbild.
Von Beginn an wurden die Bürger in einem Ideenworkshop beteiligt. Es kristallisierte sich heraus, dass der Park zukünftig ein Treffpunkt aller Generationen und auch der hinzugekommenen Asylsuchenden werden sollte. Das Thema Spielen sollte dabei einen hohen Stellenwert einnehmen.
Mit diesen Grundideen wurden in einer Bustour mit Interessierten verschiedene Mehrgenerationenparks bereist. Bei der Betrachtung kristallisierten sich verschiedene Schwerpunkte heraus, z.B. dass sich auch die Senioren altersgerechte Bewegungsmöglichkeiten wünschen.
Als zusätzliche Motivation zur Einbindung von Kindern und Jugendlichen wurden verschiedene Workshops direkt in der Grundschule und im Kindergarten mit den Planern und Verantwortlichen der Stadt durchgeführt.
Interessant war dabei, dass sich die Kinder auch „Spielgeräte“ wünschten, die einfach und multifunktional zu nutzen sind.
Der 2019/20 neu gestalteten Park soll als generationsübergreifender Treffpunkt Wissens und deren Innenstadt dienen, und somit auch den grünen Freiraum für die dichtere Bebauung der Innenstadt gewährleisten.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Schule schafft Vorgarten

Anerkennung in der Kategorie gepflegt

19322 Wittenberge, Packhofviertel, 19322 Wittenberge, Schulplatz 1, Brandenburg

Bundespreis Stadtgrün/Hergen Schimpf

Beschreibung

Der Schulplatz liegt im Sanierungsgebiet ,,Packhofviertel” in der Scheunenstraße unmittelbar vor der Schule. Der ca. 570 Quadratmeter große Platz wurde zum ,,wilden” Parken genutzt. Schüler/innen der Klasse 10 entwickelten gemeinsam mit ihrem Lehrer Herrn Mencke im Unterrichtsfach Kunst Ideen zur Umgestaltet ihres ,,Vorgartens” und stellten diese dem Bauamt der Stadt vor. In gemeinsamen Workshops mit dem Landschaftsplaner Hagen Rossmann, dem städtischen Bauamt und den Schülerinnen wurden diese weiter entwickelt. Gemeinsam wurde intensiv über die Grüngestaltung, das Stadtmobiliar und die Flächengestaltung diskutiert. Es wurde weiterhin eine Gedenktafel an das KZ “Außenlager Neuengamme” angeregt, da der Platz am Weg der Häftlinge vom Straflager zur Zwangsarbeit lag. Die Schüler/innen erhielten Einblicke in städtebauliche Planungsprozesse.Dazu war begleitend die Neuordnung des Parkens erforderlich. Auf einer ehemaligen Abrissfläche in der Scheunenstraße wurde ein neuer Parkplatz geschaffen. Dieser wurde begrünt und mit Grafittibildern durch Schüler gestaltet. Aus den Vorstellungen und Ideen für den Vorschulplatz wurde ein Planungsentwurf erarbeitet. Durch die Bereitstellung von Fördermitteln konnte dieser umgesetzt werden. Im Rahmen der Umsetzung der Baumaßnahme packten die Schülerinnen mit an, in dem sie eine Bank und eine alte Litfaßsäule mit selbst gebrannten Mosaikteilen dekorierten und Blumenzwiebeln und Stauden pflanzten. Junge Menschen konnten an einer städtebaulichen Grünflächengestaltung teilnehmen, eigene Vorstellungen einbringen und erfahren, welche Aspekte berücksichtigt werden müssen. Mit den Workshops wurde im Oktober 2016 begonnen. Das Projekt wurde im November 2018 erfolgreich abgeschlossen. Seit dem unterstützen die Schüler/innen der Schule auch weiterhin die Grünflächenpflege des neuen Platzes.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Jurybewertung

Die Jury zeichnet mit „Schule schafft Vorgarten“ ein relativ kleines Projekt in einer schrumpfenden Kleinstadt aus. Das Projekt wird als gutes Beispiel für baukulturelle Bildung angesehen, in dem Schüler*innen Selbstwirksamkeit in ihrem direkten Umfeld erfahren konnten und die Wahrnehmung für die Rolle von öffentlichem Raum und Stadtgrün geschärft wurden. Der entstandene grüne Platz vereint unterschiedliche Nutzungen und wird so zu einem wichtigen öffentlichen Raum nicht nur für die Schule. Durch die Qualifizierung der Maßnahme, mit der Expertise der Landschaftsarchitektur und des Gartenbauamtes, konnte eine hochwertige Gestaltung erreicht werden. Überzeugend ist auch, dass die Pflege in professioneller Kooperation zwischen Bauhof und Schülerschaft stattfindet. Die Jury möchte ihre Anerkennung sowohl für das Engagement der Schüler*innen und des Lehrers aussprechen, als auch für die Bereitschaft der Verwaltung, an dieser Stelle die Parkplatznutzung aufzugeben und das ehrenamtliche Engagement mit Fachexpertise zu ergänzen, um zu einem hervorragenden Ergebnis zu kommen.

Trittsteine Theley

Theley, Tholey, Saarland

Beschreibung

Das Projekt “Trittsteine” entstand aus dem teilräumlichen Entwicklungskonzept für den Ortsteil Theley der Gemeinde Tholey. Das Konzept wurde zum Zweck der Verbesserung und Sicherung der Lebensfähigkeit im Ortsteil Theley beauftragt. Insbesondere die Ortsmitte Theley sollte als Wohn- und Arbeitsstandort unter Berücksichtigung der dörflichen Siedlungsstruktur stabilisiert und attraktiviert werden. Die Primstalstraße, die entlang der sich in der Ortsmitte befindlichen Kirche in das Industriegebiet und hin zur Autobahn führt, sollte sowohl für die Bürgerinnen und Bürger, die ansässigen Betriebe aber auch für die täglich passierenden Pendler vorteilhaft umgestaltet werden, dies sowohl zur Erhöhung der Praktikabilität als auch zur Herstellung einer ästhetischen Symbiose zwischen Zubringerstraße und Wohn- bzw. Arbeitsstandort. Die “Trittsteine” sind kleine Aufenthaltsbereiche und Vorplätze entlang der Primstalstraße, die die Ortsdurchfahrt von Theley zur “Visitenkarte” des Dorfes machen sollen. Optisch aneinander angeglichen und jeweils in Sichtweite des nächsten “Trittsteins” sollen diese Einzelmaßnahmen eine “Maßnahmenkette” ergeben, die das Ortsbild nachhaltig prägt und ein Identifikationsmerkmal für Einwohner und Ortsfremde schafft. Einige Gebäude entlang der Primstalstraße wurden überplant und durch mehrere kleine Freiflächen mit hohem Nutzwert und hoher Aufenthaltsqualität ersetzt. Hierdurch wurde die Baustruktur in der Primstalstraße im Ganzen aufgelockert und erfährt ein zusätzliches “dörfliches Flair”, welches dem Erscheinungsbild des Ortes zu Gute kommt. Weiterhin wird durch die Grünflächen und Baumpflanzungen die Biodiversität gefördert sowie das Ortsklima positiv beeinflusst. Durch die Umwidmung von vorhandenen Flächen, den Abriss von leerstehenden Gebäude sowie die bauliche Umsetzung der “Trittsteine” kann das Projekt der Kategorie “gebaut” zugeordnet werden.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Neue Freiräume im Entwicklunsggebiet Mühlbachareal, Offenburg

Mühlbachareal, Stadt Offenburg, Baden-Württemberg

Beschreibung

Das Mühlbachareal in Offenburg ist ein beispielhaftes innenstadtnahes Konversionsgebiet ehemaliger Industrieflächen in ein lebenswertes, CO2-neutrales Stadtquartier mit überwiegender Wohnnutzung. Das ca. 18 ha große Erneuerungsgebiet wird durch das Programm „Stadtumbau West“ von Bund und Land gefördert. Ausgangspunkt für die Entwicklung sind die bestehenden Stadtstrukturen der Vorstadt, die denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen Spinnerei und Weberei sowie der Zwingerpark mit dem Mühlbach. Diese Bereiche werden sukzessive mit neuen Wohn- und mischgenutzten Gebäuden für insgesamt etwa 700 neugeschaffene Wohnungen ergänzt. Die Struktur der neuen Bebauung auf dem Gelände der ehemaligen Spinnerei-Fabrik öffnet sich zum Mühlbach und zum Park der ehemaligen Direktoren Villa. Als prägendes Element des Freiraumkonzeptes wurde, unter Einbeziehung des denkmalgeschützten Zwingerparks, ein den Mühlbach begleitender, Park mit Uferpromenade entlang des westlichen Ufers entwickelt. Die attraktiven Freiräume sind aus dem Bestand entwickelt. Der spannungsreiche Kontrast zwischen alt und neu liefert hierbei einen Mehrwert, der charakterbildend wirkt und eine rasche Identifikation der Nutzer mit den neuen Orten ermöglicht. Die Freiräume entlang des ehemals stiefmütterlich behandelten Mühlbachs liefern nicht nur hochwertige quartiersbezogene barrierefreie Grün- und Spielflächen sondern vernetzen mit querenden Fußwegeverbindungen in Ost-West-Richtung das neue Quartier mit der historischen Grünanlage, der Innenstadt sowie dem Fluss Kinzig. Der Mühlbach thematisiert hierbei nachhaltige Prozesse, wie die Stromgewinnung für das Quartier, und bereichert die Grünflächen mit attraktiv gestalteten Zugängen zum Wasser. Zwei Quartiersplätze schaffen Raum für soziales Miteinander und bieten darüber hinaus Kühlung über die Integration von Bestandsbäumen und der Schaffung neuer Haine klimaresistenter Baumarten. Das Mühlbachareal erfreut sich heute schon großer Beliebtheit.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Grün durch Rodewisch’s Innenstadt

Stadt Rodewisch, Innenstadt, Sachsen

Beschreibung

Im Zusammenhang mit verändertem Freizeitverhalten und dem Bedürfnis nach zentralen Treffpunkten in der Natur gerecht zu werden, begann das Nachdenken über die Umgestaltung unserer öffentlichen Frei- und Grünräume. Es entstand der Wunsch nach einem verbindenden Grünzug durch Rodewisch. Vorrangig ging es dabei um den in den 1920er Jahren entstandenen Stadtpark, die bis dahin wenig attraktive Innenstadt sowie die Uferbereiche der Göltzsch und des Wernesbachs. Die vorhandenen Anlagen entsprachen nicht mehr aktuellen Bedürfnissen unserer Bürger und sollten zu zentralen Orten in der Natur umfunktioniert werden. Der Planungsprozess setzte sich aus einem Architektenwettbewerb (Innenstadt), einem Jugendbarcamp und der Beteiligung unserer Bürger aller Generation zusammen. So wurden Ideen für ein „grünes Rodewisch“ aus allen Anspruchsgruppen gesammelt. Zielsetzung war die Schaffung von multifunktionellen Grün- bzw. Freiflächen. Diese sollen über die Generationen und Kulturen hinaus für Sport, Spiel und Freizeit nutzbar sein–was eine interdisziplinäre Prozessgestaltung aller relevanten Stakeholder (Interessenvertreter/Beteiligte/Zielgruppen) voraussetzte. Die dazu notwendigen (Um-)Baumaßnahmen beinhalteten die Beseitigung baufälliger Substanz, die Errichtung durchgehender Barrierefreiheit und neuer Wege für den Rad- bzw. Scooterverkehr. Ziel dabei war es, sich entlang neu angepflanzter Bäume, Hecken, angelegten Naschgärten, Blüh.- und Schmetterlingswiesen durch Rodewisch barrierefrei und umweltfreundlich zu bewegen. Dabei wurden auf ausreichend Aufenthaltsmöglichkeiten (z.B. Sitzecken mit Bänken und Sitzsteinen) geachtet. Zentrale Orte wie der innerstädtische Postplatz konnten durch Begrünung und Bebauung (z.B. Wasserspiele) an Attraktivität dazugewinnen. Der Aufenthalt in Rodewisch ist innerhalb und um die Innenstadt herum ausgehend vom ROWI-Park über das neu erbaute Zentrum entlang des Grünstreifens an der Parkstraße durch den Stadtpark bis zur Schlossinsel nun grün geprägt.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Freizeitgelände am Hooksmeer

Hooksiel, Wangerland, Niedersachsen

Beschreibung

Im Zuge der Vertiefung des Jade-Fahrwassers und der Landgewinnung entstand vor Hooksiel in einem langen, nachhaltigen Prozess ein neuer Hafen, ein langer Sandstrand, ein idyllischer Binnensee, ein Kiefernwäldchen und ein großes weitgehend naturbelassenes Areal, das in vielfältiger Weise als Sport- und Freizeitgelände und Erholungsgebiet eingerichtet und in der Nutzung intensiviert und laufend erweitert wird. In dem Freizeitgelände entstanden vielfältige Sport- und Freizeitanlagen: moderner Rasensportplatz mit Leichtathletikanlagen und Tennisplatz, Trabrennbahn, Skateanlage, Wasserskianlage, Surfschule, Segelschule, Bootsverleih, Restaurants, Segelhäfen und eine Bootswerft. Etwa 35 Kilometer ausgedehnte Wander-, Jogging-, Rad- und Reitwege durchziehen das gesamte Gelände. Schutzhütten bieten Unterschlupf. Auch im Winter findet man am Hooksmeer Ruhe und Erholung. Das Gelände bietet eine einzigartige Natur. Behutsame Eingriffe sollen die Vielfalt der Natur bewahren und fördern. Es soll aber der Natur weitgehend freier Lauf gelassen werden in der Neuansiedelung von Pflanzen und Tieren. Diesbezüglich ist in den vergangenen Jahren Erstaunliches geschehen und der beobachtende Naturfreund erlebt immer wieder neue Überraschungen. In den letzten Jahren haben sich Eichen, Buchen und Kastanien angesiedelt, die zunächst den stark salzhaltigen Boden nicht vertragen konnten. Der Sandstrand ist in Textilstrand, FKK -Strand und Hundestrand unterteilt und weist genügend Parkplätze und die notwendige Infrastruktur auf. Schäden durch Sturmfluten müssen immer wieder aufs Neue in Ordnung gebracht werden. Seit Beginn der Wangerländer Aktion „Erde und Flut“ trat das Freizeitgelände am Hooksmeer vermehrt in das Bewusstsein der Bevölkerung, wurde in seinem Wert für die Erholung und den Tourismus deutlich gesteigert und sehr gut genutzt.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Kulturraum Veitsburg – neue Wege gehen

Altstadt/östl. Vorstadt, Ravensburg, Baden-Württemberg

Beschreibung

Die mächtige Burganlage der Veitsburg hat eine wechselvolle Geschichte und spielte lange als Gesellschafts- und Aussichtspunkt eine große Rolle im Leben der Ravensburger. In jüngerer Zeit allerdings verlor die Veitsburg und ihre Umgebung an Attraktivität. Die bisherigen Fußwege zur Burg über lange Treppenanlagen oder schmale Waldpfade waren allesamt beschwerlich und für manche Bevölkerungsgruppen unmöglich. Mit dem Wegekonzept ″Kulturraum Veitsburg″ wurde das Areal gänzlich neu erschlossen und erlebbar gemacht. Ein neuer Serpentinenweg, über bisher unzugängliche, städtische Grundstücke, ermöglicht nun – asphaltiert und mit 8% Steigung – eine komfortable fußläufige Vernetzung der Altstadt mit naturnahen Naherholungsgebieten. Außerdem ist mit einer sensiblen Gestaltung und Herausarbeitung der historischen Schichten in Grundrissen und Mauerverläufen die wechselvolle Geschichte wieder erlebbar und spürbar geworden.
Die übergordneten Leitziele sind:
Die unterschiedlichen historischen Schichten von den Anfängen der Burg sowie der Stadtbefestigung und des ehemaligen Franziskanerklosters (am Mehlsack) bis in die Gründerzeit sichtbar und erlebbar machen.
Die Identifikation der Bürger mit dem Ort durch kontinuierliche Einbeziehung der örtlichen Akteure fördern.
Die Bedeutung als Naherholungsgebiet für die Bürger und die touristische Attraktivität stärken.
Die Erreichbarkeit der Veitsburg für breite Bevölkerungsschichten verbessern.
Den Reichtum von Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensräumen fördern (Biodiversität).
Eine nachhaltige, wirtschaftliche und umweltschonende Realisierung der Maßnahmen durch Wiederverwendung von Baumaterialien sowie die Reduzierung von Eingriffen in den Boden und in die Topographie.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Wallentwicklungskonzept (WEK)

Altstadt, Stadt Soest, Nordrhein-Westfalen

Beschreibung

Die Soester Altstadt wird zu großen Teilen von einer historischen und geschichtsträchtigen Wallanlage umgeben. Heute sind rund zwei Drittel dieser insgesamt 2.500 Meter langen, begehbaren und mit Linden bewachsenen Anlage erhalten. Um u.a. die Mauer mitsamt den angrenzenden Gräften und Schussfeldern zu sanieren und für die Öffentlichkeit attraktiv zu gestalten, wurde 2012 beschlossen, ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) für die gesamte Altstadt aufzustellen. Im Rahmen des ISEKs ist das Wallentwicklungskonzept (WEK) entwickelt worden. Das Hauptaugenmerk des Konzepts liegt darin die statischen Mängel des Bauwerks zu beseitigen, um es mitsamt der Baumallee für die kommenden Dekaden zukunftsfest zu machen. Zudem wird die Aufenthaltsqualität für alle Altersgruppen in den das Bauwerk umgebenden öffentlichen Grünflächen gesteigert. Dies geschieht indem sowohl der Wallkronen- als auch der Gräftenweg für bewegungs- und seheingeschränkte Menschen besser begehbar ist. Außerdem sind die Grünflächen nun einer vielfältigen und generationsübergreifenden Nutzung zugeführt worden. Die Wahl zur Kategorie „gebaut“ fiel zum Einen auf Grund der oben beschriebenen Neugestaltung des Grünzugs und der angrenzenden Schussfelder. Zum Anderen zeichnet sich das Projekt auf Grund seiner Komplexität sowie der unterschiedlichen Fachdisziplinen in der Bearbeitung und Umsetzung aus. So sind u.a. Landschaftsarchitekten und -planer, Verkehrsplaner, Stadtplaner, Denkmalpfleger, Botaniker sowie unterschiedliche Bürgerinitiativen, Vereine und die Soester Bürgerschaft maßgeblich an der Umsetzung des Wallentwicklungskonzepts beteiligt. Folglich ist das WEK ein in inter- und transdisziplinärer Zusammenarbeit erarbeitetes Konzept, welches die attraktive Gestaltung sowie vielfältige Nutzbarkeit der Wehranlage zum Ziel hat.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

Stadtteilpark Wambel

Dortmund-Brackel, Stadtteil Wambel, Dortmund, Nordrhein-Westfalen

Beschreibung

Eine Grünfläche am Wambeler Hellweg in Dortmund war in die Jahre gekommen und hatte an Attraktivität verloren. Ihre Ausstattung war nicht mehr zeitgemäß und durch Nutzungsänderungen im Umfeld waren funktionale Anbindungen an diese Grünfläche nicht mehr gewährleistet. Darüber hinaus trug eine dichte und zum Teil abgängige Bepflanzung zu einer starken Beschattung der Anlage bei. Die Grünfläche ist nun zu einem zeitgemäßen Stadtteilpark umgestaltet worden. Das neue Wegesystem sorgt für eine fußläufige Anbindung der benachbarten Wohngebiete und des angrenzenden Pendlerparkplatzes an die Haltestellen des ÖPNV. Die Neustrukturierung des Wegenetzes ermöglichte eine Neuordnung der Nutzungen im Stadtteilpark. In einer klaren Formensprache werden verschiedene Funktionen entlang der neuen Wege angeboten. Ein Spielband soll Angebote für unterschiedliche Altersgruppen bieten. Zentral liegt eine Rasenfläche zur Spielnutzung. In den Randbereichen wurden großzügige Wildblumenwiesen angelegt. Der vorhandene Wetterschutzunterstand bleibt am Standort erhalten und bildet das Herzstück des Stadtteilparks. Er wurde im Rahmen der Umbauarbeiten grundlegend renoviert. Durch moderne Trittplatten wird er an das neue Wegenetz angebunden. Dem Unterstand vorgelagert entstand eine vielgestaltige, erlebniswirksame Staudenmischpflanzung, die dem Stadtteilpark in allen Jahreszeiten ein unterschiedliches „Gesicht“ verleiht. Ein kleiner Platz vor dieser Pflanzfläche bildet künftig den Auftakt für den Hauptzugang des Parks. Der Gehölzbestand wurde reduziert, so dass einzelne Altgehölze nun freigestellt sind und zur Geltung kommen. Einige Blütengehölze wurden ergänzt. Zur klaren, nüchternen Formensprache des Wegenetzes bildet der Textur- und Farbreichtum von Staudenpflanzung, Blühbäumen und Wiesenflächen einen ästhetischen Kontrast. Auf kleinem Raum ist für den Stadtteil eine neue Mitte für vielfältige Nutzergruppen entstanden, die auch ökologischen Gesichtspunkten gerecht wird.

Steckbrief der Einreichung (PDF)

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