Stadt Wildberg, Straßenteiler Wildberg / Effringen, Baden-Württemberg
Beschreibung
Am Anfang war da ein zweimal jährlich mit Wechselflor bepflanzter Straßenteiler, sehr lang, am Stadtrand gelegen, im Windkanal, an einer Landesstraße zum nächsten Ortsteil. Mühselig die Bepflanzung im fließenden Verkehr, mühselig die unsägliche Distelentfernung, auch im fließenden Verkehr, kostenintensiv, bewässerungsintensiv, mühselig aufzubereitender Boden, der Untergrund sehr lehmig, wie betoniert, darüber dann in guter Blumenerde der gepflanzte Wechselflor. Sehr schön. Aber..
Dann die Idee – weniger Arbeit, weniger Kosten, das gleiche Erscheinungsbild mindestens – Neugestaltung war das Zauberwort. Aber was…
Unser eigener Anspruch: Blüte in den Stadtfarben wäre schön… fertige Staudenmischungen in rot-weiß fanden wir nicht – also selber aussuchen. In der Nähe des Straßenteilers liegt eine steilere Strecke, also wird der Teiler auch mit Streusalz in Berührung kommen, der Wind pfeift stetig stark drüber hinweg, und auch die Sonne brennt unbarmherzig auf die Pflanzen nieder… ungünstigste Bedingungen.
Wir Mitarbeiter vom Baubetriebshof wählten jede einzelne Pflanzenart gezielt aus, versuchten Wuchs, Blütezeit, Dauer, Pflegeintensität, Stresstoleranz, Anfälligkeit auf Trockenheit oder Streusalz zu berücksichtigen und haben uns dann unsere eigene Basisversion zusammengestellt, die wir zwischenzeitlich auch für weitere Standorte eingesetzt haben, jeweils ergänzt durch zusätzliche Pflanzen, abhängig von Standort und sonstigen Faktoren. Corporate Identitiy als Ziel.
Notwendig ist heute ein größerer Pflegedurchgang im Spätwinter zum Gräser- und Staudenschnitt sowie drei kleine wegen Unkrautentfernung.
Gemulcht haben wir mit regionalem Granitsplitt, Körnung 8/11. So hält sich die Feuchtigkeit besser, es kann das wenige Unkraut sehr einfach entfernt werden, wir haben insgesamt wenig Arbeit mit dem Straßenteiler. Arbeit, die uns freut, weil unsere Mischung bis dato funktioniert. Fazit: die viele Mühe hat sich gelohnt. Und die Kosten? Alles im grünen Bereich….
Steckbrief der Einreichung (PDF)
Gemeinde Ganderkesee (verteilt), Gemeinde Ganderkesee, Niedersachsen
Beschreibung
Die Gemeinde Ganderkesee verfolgt seit 1992 ein Programm zur Gestaltung der Wegeseitenränder im Gemeindegebiet. Das Straßennetz hat eine Gesamtlänge von 350 km. Die verkehrliche Bedeutung der Straßen und Wege ist sehr unterschiedlich. Für den Naturschutz sind vor allem die Wege in schwach frequentierten Räumen interessant. Hier finden sich zum Teil noch Sandwege ohne weitere Befestigungen.
Zum Teil sind diese Wege nicht in ihrer ganzen Breite für den Naturschutz verfügbar. Mögliche Übernutzungen der Anlieger werden von Beginn an ermittelt und für Naturschutzzwecke genutzt. Dies geschieht durch Luftbildaufnahmen und Grenzfeststellungen durch die Katasterbehörden.
Für die neue Nutzung als Naturschutzobjekte gibt es eine Reihe von Maßnahmenkategorien: So werden z. B. Wallhecken, Strauchhecken, Sandmagerrasenflächen, Baumreihen, Obstbaumbestände oder aber auch Blühstreifen angelegt.
Zudem wird ein großer Fokus auf die Pflege der Wegeseitenränder gelegt. Ein später erster Schnitt erfolgt mit nur einer Schnittbreite (120 cm) und nicht vor dem 15.06. eines jeden Jahres. Ab 2020 wird dieser erste Schnitt mit einem Doppelmessermähwerk durchgeführt. Der zweite Schnitt erfolgt ab dem 15.08. eines jeden Jahres. Ab 2020 dann aber nur noch auf einer Seite des Weges. Die verbleibende Seite dient der Insektenwelt zur Überwinterung. Auf diese Weise ist auf dem Gemeindegebiet ein stetig wachsendes Vernetzungssystem aus biodiverser Vielfalt.
Bedingt durch die kontinuierliche Pflege ist dieses Projekt in seiner Gesamtheit in die Kategorie „pflegen“ eingeordnet worden. Das Programm wird mit einem jährlichen Titel im Haushalt der Gemeinde Ganderkesee unterstützt.
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OT Hooksiel, Wangerland, Niedersachsen
Beschreibung
Der historische Hafen von Hooksiel war in seiner Blütezeit ein bedeutender Hafen an der Nordsee. Heute ist er eine Hauptattraktion für die Besucher und Gäste, Ziel für viele Sportboote sowie Mittelpunkt für das Gemeinschaftsleben in Hooksiel. Die Hooksieler Heringstage und Krabbentage finden neben anderen Dorffesten um den alten Hafen statt.
Neben den unter Denkmalschutz stehenden drei „Packhäusern“, die früher neben ihrer Funktion als Wohnhäuser für Schiffseigner und Kapitäne überwiegend als Lagerhäuser benutzt wurden, gibt es viele interessante Details zu erkunden, die Zeugnis von dem früheren Leben im Hafen und der überragenden Bedeutung für die gesamte Region ablegen. Die Hooksieler Bevölkerung legt großen Wert auf die Erhaltung, Pflege und Gestaltung dieses Kleinods an der Nordseeküste.
Die historische Grenze zwischen Hooksiel und der „Herrlichkeit Kniphausen“ verlief unmittelbar am Süddeich des Hooksieler Hafens. Ein wesentlicher Grund dafür, dass sich Hooksiel nicht in südlicher Richtung um den Hafen herum sondern nur in nördlicher ausgedehnt hat. Die Grenzmarkierung wurde vom Seebadeverein Hooksiel aufwendig restauriert und am alten Standort wieder aufgerichtet.
Aufgrund von Initiativen Hooksieler Vereine und einzelner Hooksieler Bürger wurden im Laufe der vergangenen Jahre eine Vielzahl nautischer Gerätschaften wie Seezeichen, Anker, Fischereigeräte, das historischen Mudderboot und dergleichen zusammengetragen und im Hafengelände aufgestellt. Markierungen für die höchsten Sturmfluten wurden angebracht und die Entwicklung der Deichhöhen eindrucksvoll dargestellt. Zur Verschönerung des Hafenambientes wurden Blumenkübel aufgestellt.
Auch wenn das Siel seine Bedeutung für die Entwässerung des Wangerlandes verloren hat, wird das Siel als wichtiges, historisch-technisches Denkmal erhalten und gepflegt, um auch den heutigen Menschen die großen Leistungen zu verdeutlichen, die in früheren Zeiten notwendig waren, um das Leben an der Küste zu ermöglichen.
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Neukirchen, Neukirchen-Vluyn, Nordrhein-Westfalen
Beschreibung
Das Waldgebiet Klingerhuf weist mit der ca. 7.500 qm großen Heidefläche einen besonderen Landschaftsteil auf, der im Stadtgebiet von Neukirchen-Vluyn einzigartig ist. Wie alle Heiden Mitteleuropas geht ihre Entstehung auf den Menschen zurück: Weil zwei Stromleitungen den Klingerhuf durchschneiden musste die Trasse von Waldbäumen freigehalten werden. Statt die Bäume nur zu kappen wurden sie entfernt und die günstigen Standortvoraussetzungen genutzt, eine Heidefläche anzulegen. Die Umsetzung erfolgte Ende der 1980er Jahre. Die Heidefläche entwickelte sich so gut, dass die Festsetzung des Landschaftsschutzgebietes Klingerhuf (L 30) auch zu ihrer Erhaltung und Entwicklung wegen der Bedeutung als Lebensraum für gefährdete Tiere- und Pflanzen erfolgte.
Die biotopgerechte Pflege durch das Entfernen aufkommender Gehölze und die Mahd der Heide zur Verjüngung banden Personal, das nicht immer im erforderlichen Umfang zur Verfügung stand. So rückte der Wald vor und im Kernbereich sorgten aufkommende Gehölze für eine zunehmende Verschattung und damit den Rückgang der Heidepflanzen.
Durch den Kontakt zur Interessengemeinschaft Graue Gehörnte Heidschnucken öffnete sich im Jahr 2016 die Perspektive, die Heidefläche durch Beweidung in einem biotopgerechten Zustand zu halten. Zunächst wurden wesentliche Verschlechterungen beseitigt durch Fällungen, Entbuschungen und Abplaggen, also die Entnahme der Vegetation mitsamt der oberen Bodenschicht. Das sandige Substrat trat wieder an die Oberfläche, das Heidekraut fand gute Bedingungen, um wieder keimen und wachsen zu können.
Einmal in einen günstigen Zustand versetzt trug die Beweidung mit Heidschnucken ab 2017 den wesentlichen Anteil zum Erhalt der Heide bei und bald zeigten sich erste Erfolge durch den Verbiss junger Gehölze. Texttafeln informieren Besucher vor Ort über die Entstehung, den ökologischen Wert und die Pflege der Heidefläche.
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Bereich Blütenterrassen/Waldkurpark, Bad Iburg, Niedersachsen
Beschreibung
Das Projektgebiet beinhaltet große Teile des ehemaligen Landesgartenschaugeländes in Bad Iburg. Während der Baumwipfelpfad eintrittspflichtig ist, ist das 10 ha große Gelände frei zugänglich. Für die Unterhaltung und Vermarktung sind zwei Tochtergesellschaften der Stadt verantwortlich. Einige Elemente im Gelände sind nach der LaGa nicht zurückgebaut, sondern erhalten und erweitert worden. Dazu zählen die Lichtungen im Waldkurpark, die zur Aktivität, zum Genießen, Staunen und Entspannen einladen. Im sog. Friedhofsgarten, Rosengarten, in den Blütenterrassen und Themengärten, die nach der LaGa nur in Teilen zurückgebaut und wieder weiter ergänzt werden, können sich Besucher Anregungen für daheim holen oder einfach nur verweilen und die Blütenpracht genießen.
Heute sorgen ca. 15 Mitarbeiter dafür, dass das Projekt Baumwipfelpfad und dessen Umfeld vorangetrieben und gepflegt werden. Die städtischen Tochtergesellschaften arbeiten intensiv mit den Flächeneigentümern, der Stadt Bad Iburg und den Niedersächsischen Landesforsten zusammen. Erwähnenswert ist die Kooperation mit dem Förderverein der LaGa 2018 und insbesondere die vielseitige Unterstützung der 80 Ehrenamtlichen, die von Beginn der Gartenschau bis heute unermüdlichen Einsatz bei der Pflege des Geländes und in anderen Bereichen zeigen. Das Projekt „3G-Gemeinsam Gärtnerisch Gestalten“ hat sich im Laufe der LaGa 2018 in Bad Iburg bis heute entwickelt. Der öffentlich nutzbare Freiraum wird durch die intensive Zusammenarbeit der Abteilung Planen & Bauen der LaGa gGmbH mit den ehrenamtlichen Iburgern nicht nur auf hohem Niveau gepflegt, sondern auch weiterentwickelt.
Die Tatsache, dass die fünf Angestellten, die das Gelände pflegen, ungelernte und geförderte Personen sind oder waren, die jahrelang von ALG2 gelebt haben, in dieser Arbeit eine neue Perspektive gefunden haben und die unglaubliche Identifikation der Iburger mit diesem Park haben uns ermutigt, uns bei diesem Wettbewerb in der Kategorie Pflege zu bewerben.
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Zentrum-West, Stadt Leipzig, Sachsen
Beschreibung
Der Johannapark (10 ha) wurde im Jahr 1863 nach Entwürfen von Peter Joseph Lenné im englischen Stil angelegt. Der Clara-Zetkin-Park (42,5 ha) entstand im Zuge der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung im Jahr 1897. Beide Parkanlagen werden über die Stadtgrenzen hinaus als bedeutende innerstädtische Freiräume wahrgenommen und besitzen eine herausgehobene Rolle als Gartendenkmale, intensiv genutzte Grün- und Freianlagen, zentrale Erholungsräume sowie als wichtigste naturräumliche Verbindungen vom Stadtzentrum in die westlichen Wohngebiete sowie in den südlichen und nördlichen Auwald.
In dieser herausgehobenen Stellung unterliegen beide Parkanlagen dem besonderen Augenmerk der Leipzigerinnen und Leipziger, von Touristen aber auch der Stadtpolitik. Die Anforderungen an eine multifunktionale Grün- und Freianlage beinhalten eine hohe Gastaltqualität, attraktive Erholungsangebote, eine hohe Aufenthaltsqualität sowie eine ökologisch wertvolle Grünstruktur. Unter dem Eindruck des Klimawandels, wandelnder Nutzungsformen, wachsender gastronomischer Angebote und steigender Besuchszahlen wurde in beiden Parkanlagen eine vielschichtige Problemlage aus Übernutzung, Sanierungsbedarfen und Konflikten sichtbar.
Im Jahr 2012 wurde die Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes beschlossen und sollte die fachlichen Zielvorstellungen und die Sichtweisen der Bürgerinnen und Bürger der Stadt in ein neues Leitbild für die Erhaltung und Weiterentwicklung des zentralen Grün- und Freiraumes integrieren. Als ein Ergebnis wurde im Jahr 2016 die Kommunikationskampagne „Unser Park“ erarbeitet und bis heute weiter entwickelt. In Zusammenhang mit dem Teilkonzept Nachhaltiges Parkmanagement wird seit 2018 ein Pflegekonzept unter Beteiligung der Leipziger Umweltverbände erarbeitet. Im Jahr 2019 wurden Blühstreifen als eine vorgezogene Maßnahme aus dem Pflegekonzept umgesetzt und die Veranstaltung “Ein Tag im Park – Förderung der biologischen Vielfalt” gemeinsam durchgeführt.
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Hamburg-Neuallermöhe, Hamburg-Neuallermöhe, Hamburg
Beschreibung
Im Jahr 2012 wurde Neuallermöhe (NA) als Fördergebiet in das Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) aufgenommen, welches die Steigerung der Lebensqualität in ausgewählten Hamburger Stadtteilen zum Ziel hat.Seit Juli 2013 ist die Johann Daniel Lawaetz-Stiftung vom Bezirksamt Bergedorf mit der Gebietsentwicklung in NA beauftragt und bietet im Stadtteilbüro eine Anlaufstelle bei Fragen und Initiativen im Rahmen der Stadtteilentwicklung. Zu Beginn der Entwicklungsphase hatte die Gebietsentwicklung verschiedene Beteiligungsverfahren umgesetzt, um mit Bewohnenden und Einrichtungen Schwerpunkte, Wünsche und Ideen für ein Entwicklungskonzept herauszuarbeiten. Die zahlreichen Grünflächen, Sport- und Spielplätze, die zwei Seen sowie das 15 Kilometer lange Fleetnetz verleihen NA einen einzigartigen Freizeitcharakter. Die Wertschätzung dessen spiegelte sich auch in den Ergebnissen der Beteiligungen wider, die den Schutz, die Pflege und die Sauberkeit der Umwelt sowie den Grünflächenerhalt als hauptsächliche Bedarfe verzeichneten.So entstand 2014 die AG Umwelt, in der sich seither Bewohnende und Einrichtungen für die Umweltbelange sowie für attraktive Freiflächen in NA engagieren. Zu ihren Aktivitäten zählen Gruppensitzungen, die von der Gebietsentwicklung vorbereitet und moderiert werden. In diesen werden aktuelle Umweltbelange behandelt, die NA betreffen. Hierzu werden auch referierende Experten eingeladen. Des Weiteren dienen die Treffen der Vorbereitung der zweimal jährlich stattfindenden Fleetreinigungen, die zu Fuß und mit dem Kanu stattfinden und an denen sich zahlreiche Akteure beteiligen. Darüber hinaus hat die AG die Vergabe von Fleetpatenschaften initiiert. Alle Aktionen werden öffentlichkeitswirksam beworben. Mit diversen Infoveranstaltungen werden weitere Interessierte gewonnen und über die Belange aufgeklärt.Das primäre Ziel der AG Umwelt ist somit die Pflege der Grünflächen und Fleete. Das Projekt ist daher in die Kategorie „gepflegt“ einzuordnen.
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Hagen-Wehringhausen, Hagen, Nordrhein-Westfalen
Beschreibung
Die Stadt Hagen (Fachbereich Stadtentwicklung, Bauen und Sport) entwickelte 2013 eine Strategie, um sich zukünftig besser touristisch zu vermarkten. Das Prädikat Grünste Großstadt in NRW sollte dabei im Mittelpunkt stehen. Ziel war die Schaffung eines touristischen Alleinstellungsmerkmals mit der Verknüpfung der drei Standbeine Industrie, Kultur und Natur. Das Konzept sah vor, einen bereits seit vielen Jahren bestehenden Wanderweg im Hagener Stadtwald in ein Premiumprodukt mit Auszeichnung umzuwandeln. So entstand das Leitprodukt 3 TürmeWEG, um die grüne Seite der Grossstadt auch nach aussen zu tragen. Der erste Baustein für die Wegeführung und die Zertifizierung zu einer “Premiummarke” wurde 2014 erreicht. Die inhaltliche Umsetzung und die “Inszenierung” des Weges als Naturerlebnis erfolgte ab 2017. Ein heutiges Netzwerk aus über 40 Kooperationspartnern runden das Produkt ab und zeigen die Bedeutung unserer grünen Umgebung. Der Premiumwanderweg verläuft auf 11,6 km durch den Stadtwald in Hagen und bedarf ständiger Pflege um seine Attraktivität und die Nachhaltigkeit zu sichern (Wahl der Kategorie). Die konsequente Gestaltung des Weges (Aufenthalts-und Erlebnisorte) mit den Themen Industrie, Kultur und Natur führten zu einer erneuten Zertifizierung als Premiumwanderweg. Der prominente Wanderer Manuel Andrack wurde auf den Weg aufmerksam und nahm ihn in sein Wandermagazin “Wunderbar wanderbar” 2019 auf. Zitat von Manuel Andrack: “Hagen ist seit einiger Zeit nicht nur das Tor zum Sauerland, sondern auch das Wanderparadies des Ruhrgebiets. Denn mit dem ersten Premiumwanderweg im Pott hat man in Hagen Maßstäbe gesetzt.”
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Werther (Westf.), Nordrhein-Westfalen
Beschreibung
Die Stadt Werther (Westf.) hat bereits vor einigen Jahren damit begonnen, Blühflächen auf kommunalen Flächen anzulegen und Grünflächen nach ökologischen Gesichtspunkten zu pflegen, um dem Rückgang der biologischen Vielfalt entgegen zu wirken und die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern. Je nährstoffarmer und sandiger ein Boden ist, desto weniger häufig muss gemäht werden, damit sich ein Standort artenreich entwickeln kann. Auf dieser Grundlage wurde im Jahr 2018 durch das Umweltbüro der Stadt u.a. in Zusammenarbeit mit einem Mitarbeiter der Biologischen Station Gt/Bi ein detailliertes Pflegekonzept mit Pflegeplänen für Grünflächen entwickelt, um die extensive Nutzung städtischer Flächen auszuweiten und zu optimieren. Für das Projekt wurden rund 50 geeignete kommunale Grünflächen im Stadtgebiet ausgewählt (Gesamtfläche ca. 7 ha). Darunter sind Straßeninseln, Wiesenflächen in Grünanlagen sowie Regenrückhaltebecken. Auf rund 25 dieser Flächen wurden wiederum heimische Wildblumensaaten ausgebracht, um den Blühaspekt zu erhöhen.
Zur Sicherung der Qualität wurde die Pflege der Grünflächen an einen externen Dienstleister vergeben, der die notwendigen fachlichen und gerätetechnischen Voraussetzungen mitbringt. Die ausgewählten Flächen werden – anstatt regelmäßig alle paar Wochen durch den Bauhof der Stadt gemulcht – je nach Standortbedingungen nur noch ein- bis dreimal im Jahr gemäht. Bestimmte Flächen werden dabei abschnittsweise gemäht, um Teile der Blumen und Gräser auf den Flächen zur Samenreife zu bringen, welche dann Nahrung und Unterschlupf bieten. Das Mähgut wird nach einer kurzen Liegezeit entfernt, um die Standorte auszumagern. Auf einigen Flächen bleiben die verblühten Pflanzen den ganzen Winter stehen, um Lebensraum zu bieten. Um die Akzeptanz der in den Augen einiger Bürger „unordentlichen Pflege“ in der Bevölkerung zu erhöhen, sind an einigen der Grünflächen Hinweisschilder aufgestellt und es werden regelmäßig Informationen nach außen getragen.
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Hamburg, Stadtteil übergreifend, Landschaftsachse Horner Geest, Hamburg
Beschreibung
Sie sind bunt und lebendig, schaffen neuen Lebensraum für Tiere und Pflanzen und fördern die Artenvielfalt in unserer Stadt: Die Wilden Wiesen. Entlang Hamburgs längstem Park, der Landschaftsachse Horner Geest, findet man die abwechslungsreichen Blühwiesen, die Naturerfahrung mitten in der Stadt ermöglichen.
2016 war Hamburgs Bevölkerung aufgerufen, Ideen für den einmaligen Freiraum der Horner Geest einzureichen. Der Wunsch nach blühenden Wiesenflächen wurde mehrfach geäußert und daher im Rahmen des übergeordneten freiraumplanerischen Gesamtkonzepts der Landschaftsachse Horner Geest weiterentwickelt. Entstanden sind die Wilden Wiesen, mehrjährige extensive Blüh- und Langgraswiesen.
Das Besondere dabei: Dieser Wiesentyp ist neu für Hamburg, ein Experiment, das erst erprobt werden muss. Im Frühjahr 2018 wurden die ersten Wiesenansaaten als Initialmaßnahme ausgeführt. Mehrere Methoden zur Blühwiesenentwicklung wurden unter Beachtung verschiedener regionaler Saatgutmischungen, Standorte, Ansaat- und Pflegetechniken erprobt. Bereits in den ersten Jahren erstrahlte die Geest in bunter Blütenpracht. Nach erfolgreicher Evaluierung fanden und finden die Wilden Wiesen entlang der gesamten Grünachse Anwendung. Begleitend wurde ein Pflegekonzept entwickelt, um eine einheitliche Unterhaltung langfristig sicherstellen zu können.
Nicht nur für Pflanzen und Tiere wurde ein neuer Lebensraum geschaffen, auch für Menschen bietet die Blühwiese einen besonderen Ort zum Aufhalten und Entspannen. Im Vergleich zu den regulären Schnittwiesen wird auf den Wiesen durch seltene Mahd das wilde Leben möglich. Die Wilden Wiesen erfüllen nicht nur zahlreiche ökologische Aspekte, sie helfen auch den Besucherinnen und Besuchern den Weg durch den zehn Kilometer langen Grünraum zu finden. Als Teil des intuitiven Leitsystems begleiten sie unter anderem die Fuß- und Radwege und lassen so die Landschaftsachse Horner Geest in den Sommermonaten aufblühen.
Steckbrief der Einreichung (PDF)