19322 Wittenberge, Packhofviertel, 19322 Wittenberge, Schulplatz 1, Brandenburg
Bundespreis Stadtgrün/Hergen Schimpf
Beschreibung
Der Schulplatz liegt im Sanierungsgebiet ,,Packhofviertel” in der Scheunenstraße unmittelbar vor der Schule. Der ca. 570 Quadratmeter große Platz wurde zum ,,wilden” Parken genutzt. Schüler/innen der Klasse 10 entwickelten gemeinsam mit ihrem Lehrer Herrn Mencke im Unterrichtsfach Kunst Ideen zur Umgestaltet ihres ,,Vorgartens” und stellten diese dem Bauamt der Stadt vor. In gemeinsamen Workshops mit dem Landschaftsplaner Hagen Rossmann, dem städtischen Bauamt und den Schülerinnen wurden diese weiter entwickelt. Gemeinsam wurde intensiv über die Grüngestaltung, das Stadtmobiliar und die Flächengestaltung diskutiert. Es wurde weiterhin eine Gedenktafel an das KZ “Außenlager Neuengamme” angeregt, da der Platz am Weg der Häftlinge vom Straflager zur Zwangsarbeit lag. Die Schüler/innen erhielten Einblicke in städtebauliche Planungsprozesse.Dazu war begleitend die Neuordnung des Parkens erforderlich. Auf einer ehemaligen Abrissfläche in der Scheunenstraße wurde ein neuer Parkplatz geschaffen. Dieser wurde begrünt und mit Grafittibildern durch Schüler gestaltet. Aus den Vorstellungen und Ideen für den Vorschulplatz wurde ein Planungsentwurf erarbeitet. Durch die Bereitstellung von Fördermitteln konnte dieser umgesetzt werden. Im Rahmen der Umsetzung der Baumaßnahme packten die Schülerinnen mit an, in dem sie eine Bank und eine alte Litfaßsäule mit selbst gebrannten Mosaikteilen dekorierten und Blumenzwiebeln und Stauden pflanzten. Junge Menschen konnten an einer städtebaulichen Grünflächengestaltung teilnehmen, eigene Vorstellungen einbringen und erfahren, welche Aspekte berücksichtigt werden müssen. Mit den Workshops wurde im Oktober 2016 begonnen. Das Projekt wurde im November 2018 erfolgreich abgeschlossen. Seit dem unterstützen die Schüler/innen der Schule auch weiterhin die Grünflächenpflege des neuen Platzes.
Steckbrief der Einreichung (PDF)
Jurybewertung
Die Jury zeichnet mit „Schule schafft Vorgarten“ ein relativ kleines Projekt in einer schrumpfenden Kleinstadt aus. Das Projekt wird als gutes Beispiel für baukulturelle Bildung angesehen, in dem Schüler*innen Selbstwirksamkeit in ihrem direkten Umfeld erfahren konnten und die Wahrnehmung für die Rolle von öffentlichem Raum und Stadtgrün geschärft wurden. Der entstandene grüne Platz vereint unterschiedliche Nutzungen und wird so zu einem wichtigen öffentlichen Raum nicht nur für die Schule. Durch die Qualifizierung der Maßnahme, mit der Expertise der Landschaftsarchitektur und des Gartenbauamtes, konnte eine hochwertige Gestaltung erreicht werden. Überzeugend ist auch, dass die Pflege in professioneller Kooperation zwischen Bauhof und Schülerschaft stattfindet. Die Jury möchte ihre Anerkennung sowohl für das Engagement der Schüler*innen und des Lehrers aussprechen, als auch für die Bereitschaft der Verwaltung, an dieser Stelle die Parkplatznutzung aufzugeben und das ehrenamtliche Engagement mit Fachexpertise zu ergänzen, um zu einem hervorragenden Ergebnis zu kommen.