Hamburg - Eimsbüttel, Niendorfer Straße 99, Hamburg, Hamburg
Beschreibung
Die Kleingartenanlage Niendorfer Straße kombiniert Kleingärten mit Nutzung gemäß Bundeskleingartengesetz, eine gemeinschaftlich bewirtschaftete Streuobstwiese und ein Überschwemmungsgebiet für den angrenzenden Fluss Kollau. So ist hier in Deutschland erstmalig eine Anlage entstanden, die Hochwasserschutz, Naturschutz und Kleingärtnerei verbindet. Hintergrund und Entstehung dieser Anlage war die Suche von Ersatzflächen für eine Kleingartenanlage, die aufgrund eines Neubauprojekts an anderen Stelle im Bezirk Hamburg-Eimsbüttel gekündigt wurde. Der Bezirk Hamburg-Eimsbüttel wurde bei der Suche nach Ersatzflächen an der Niendorfer Straße fündig. Hier hatte ein kirchlicher Träger eine Flüchtlingsunterkunft betrieben, die nicht mehr benötigt wurde. Da der Fluss Kollau renaturiert wird und zusätzliche Überschwemmungsgebiete für den Hochwasserschutz benötigt wurden, wurde die Idee der dreiteiligen Nutzung gemeinsam mit dem „Landesbund der Gartenfreunde in Hamburg e.V.“ entwickelt und umgesetzt. Gebaut hat die Anlage der Bezirk Hamburg-Eimsbüttel. Der hier ausnahmsweise einheitliche Laubentyp wurde vom „Landesbund der Gartenfreunde in Hamburg e.V.“ vorgegeben. Am 3. Juli 2019 übernahm der „Landesbund der Gartenfreunde in Hamburg e.V.“ als Hauptpächter die Anlage vom Bezirk Hamburg-Eimsbüttel. Die Gesamtanlage (12.600qm) besteht aus 16 Parzellen für herkömmliche Kleingärtnerei, einer gemeinschaftlich bewirtschafteten Streuobstwiese von 3.300 qm und einer Fläche als Überflutungsbereich des Flusses Kollau von 4.300qm. Auf der Streuobstwiese wurden 32 Apfelbäume alter Sorten gepflanzt und auf der Wiese wurde Wiesensaat mir einem hohen Kräuteranteil eingebracht worden.
Die Parzellengröße von 180 – 200 qm ist zwar im Vergleich zu anderen Kleingartenanlagen kleiner. Es muss jedoch die gemeinschaftlich bewirtschaftete Streuobstwiese hinzugerechnet werden, so dass jedem Kleingärtner mehr Fläche zur Verfügung steht als in einer herkömmlichen Kleingartenanlage.
Steckbrief der Einreichung (PDF)
Büdingen und Stadtteile, Büdingen und Stadtteile, Hessen
Beschreibung
Über 6.000 m² Grünflächen im Stadtgebiet von Büdingen wurden in den vergangenen Jahren mit Stauden und Einsaaten begrünt. Die Mitarbeiter des Bauhofs der Stadt wurden in der Pflege der Flächen geschult und betreuen diese mit hoher Motivation und persönlichem Engagement. Die Pflegezeiten sind mit 4-5 Minuten/m²/Jahr vergleichsweise gering. Im vergangenen Jahr wurde trotz angespannter Haushaltslage eine zusätzliche Stelle für eine Gärtnerin geschaffen.
In der Altstadt wird der Garten Kölsch als öffentlich zugänglicher Staudengarten von den Bürgern gepflegt, lediglich der Winterrückschnitt und das Mähen des Rasens übernehmen die Mitarbeiter des Bauhofs. Die Gruppe besteht aus ca. 20 Personen, die z.T. in der Nähe des Gartens wohnen und sich dafür verantwortlich fühlen. Dabei kümmert man sich nicht nur um die Pflanzen, sondern auch umeinander! In den letzten Jahren haben immer wieder in Büdingen lebende Flüchtlinge in der Gruppe mitgearbeitet.
Bei Neubaumaßnahmen in der Kernstadt und den Stadtteilen werden Pflanzflächen mit Stauden angelegt, inzwischen übernehmen auch Privatleute und Firmen ähnliche Pflanzkonzepte für ihre Freiflächen.
Sämtliche Staudenflächen in der Stadt sind jederzeit öffentlich zugänglich und barrierefrei erreichbar. Die Akzeptanz in der Bevölkerung und der Politik für die blühenden Flächen ist sehr groß, immer wieder werden neue Pflanzungen angelegt. Bei der Pflanzenauswahl spielen viele Aspekte eine Rolle. Z.B. wurden Blühabfolgen erstellt, um abwechslungsreiche und dynamische Pflanzungen zu gestalten, die die Jahreszeiten erleben lassen und Nahrungsquellen für Insekten sind.
Steckbrief der Einreichung (PDF)
Wangerland, Niedersachsen
Beschreibung
Das Wangerland ist besonders von der Küstenlandschaft, der Landwirtschaft und der Natur geprägt und besteht aus über 20 Dörfern und vielen sehr verstreut liegenden Hofstellen und Ansiedelungen. Die Natur ist durch das Meer geprägt, den Stürmen ausgesetzt und die Luft ist sehr salzhaltig. Größere Baumbestände findet man hier nicht und die meist einzeln stehenden Bäume haben die charakteristische vom Wind geprägte Form der „Windloper“. Das bedeutet, dass die Gemeinde nicht nur mit widrigen Klima und Wetterbedingungen zu kämpfen hat sondern auch mit einer großen Fläche und relativ wenig Bewohnern. Aus finanziellen und personellen Gründen ist sie daher nicht in der Lage, Bepflanzungen in einem Maße zu gewährleisten, wie man sie aus Grünanlagen in Städten oder kompakten Ansiedelungen kennt. In den Orten, die in besonderer Weise durch den Tourismus geprägt sind, wurde in der Vergangenheit zwar durch die Wangerlandtouristik mit Erfolg versucht, eine gärtnerische Gestaltung zu erreichen, was aber für die Gesamtgemeinde nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein war und in den nicht berücksichtigten Orten zu Verdruss führte. Dazu kam, dass die Idee, ausschließlich die Wappenfarben des Wangerlandes (blau, weiß) in der Bepflanzung wiederkehren zu lassen, zu einem recht trostlosen Anblick führte und den Widerstand der Bevölkerung schürte.
Im Rahmen der Bürgerinitiative „Erde und Flut“ des Wangerlandes wurde die Idee geboren, die Bepflanzung der Gemeinde zu einem großen Teil selbst in die Hand zu nehmen bzw. intensiv zu unterstützen. Es wurden Sponsoren gesucht und gefunden, die die Idee förderten. Vereine, Schulen, Jugendfeuerwehren, Arbeitsgruppen, Interessenvertretungen von Gewerbetreibenden und Vermietern sowie Einzelpersonen der verschiedenen Ortschaften übernahmen die Bepflanzungsaktionen, die auch jetzt noch laufend erweitert werden. Selbst Besitzer von Höfen, die teilweise mehrere hundert Meter von der Strasse entfernt liegen, haben ihre Zufahrten neu gestaltet.
Steckbrief der Einreichung (PDF)
Alt-Saarbrücken, Saarbrücken, Saarland
Beschreibung
Die Stengelanlage ist eine kleine denkmalgeschützte Grünanlage im Charme der 50er Jahre. Durch ihre Lage wird sie von verschiedensten Bevölkerungsgruppen stark genutzt. Ein Konflikt besteht in der Nutzung durch Bewohner einer nahegelegenen Obdachlosenunterkunft, was auch Einfluss auf Pflege und Unterhalt hatte.
Die kleine denkmalgeschützte Grünanlage ist weitgehend in der Formensprache der Nachkriegsmoderne erhalten geblieben und enthält folgende Elemente: Eine Brunnenanlage mit einem großen ovalen Wasserbecken und sechs immer kleiner werdende runde Wasserbecken in einem großen Staudenbeet, eine filigran aus schlichten Stahlrohren gebaute Pergola mit ihren waagrecht gestellten hölzernen Sonnenschutz- und Rank-Lamellen, Bänke und Papierkörbe in originalen Formen und die für die Wege typischen polygonalen Sandsteinplatten. Allerdings war die gesamte Anlage sehr in die Jahre gekommen. Die Mittel für eine grundlegende Sanierung fehlten.
Im Zuge des Bundesprogramms Nationale Projekte des Städtebaus „Barock trifft Moderne“ war ein Teilprojekt die Wiederherstellung der Stengelanlage. Durch die Teilnahme an dieser Fördermaßnahme und der Eigenleistung des Amtes für Stadttgrün und Friedhöfe sowie der Beteiligung zweier Beschäftigungsträger gelang es, die Stengelanlage wieder auferstehen zu lassen. Da neben den vergebenen Arbeiten zur Erneuerung der Brunnentechnik einfache Arbeiten mit Teilnehmern des 2ten Arbeitsmarktes und mit dem für die Pflege zuständigen eigenen Regiebetrieb durchgeführt werden konnten, wurde die gesamte Anlage nach und nach wieder hergestellt. Zukünftig soll das Obdachlosenheim in die Pflege der Anlage eingebunden werden, um einfache Reinigungsarbeiten von den obdachlosen Nutzern durchführen zu lassen und diesen Verantwortung für die Anlage zu übertragen. Die ersten Versuche hierzu in diesem Frühjahr sind leider wegen der Corona-Pandemie zurückgestellt worden.
Steckbrief der Einreichung (PDF)
Bad Schwalbach , Stadtgebiet (Kernstadt), Hessen
Beschreibung
Im Jahr 2018 fand in Bad Schwalbach eine Landesgartenschau statt. Anlässlich der Landesgartenschau hat sich 2014 der Förderverein Landesgartenschau Bad Schwalbach 2018 e.V. gegründet. Ziel dieses Vereines war es, die Stadt in vielen Bereichen zu unterstützen. Ein Aspekt war die Verbesserung des Stadtbildes im öffentlichen Straßenraum, insbesondere im Bereich der Durchgangs- und Hauptzufahrtsstraßen. In Absprache mit dem Bauamt (zuständig für das öffentliche Grün) wurde von einer Arbeitsgruppe des Vereins die Pflege und Umgestaltung von Verkehrsinseln, Fahrbahnteilern und Pflanzbeeten angeboten.
Die Zielsetzung war, dass im Jahr der Gartenschau die Gäste schon bei der Anfahrt einen farbenfrohen Eindruck von der Stadt bekommen und sich willkommen fühlen sollten.
Aus dieser Idee und dem Start 2015 ist über das Gartenschaujahr hinaus die Arbeitsgruppe „Grüner Daumen“ des Fördervereins entstanden. Bis heute ist die Arbeitsgruppe dabei geblieben, die Beete zu pflegen. Inzwischen sind dies ca. 100 Beete, die zum Teil neu und zum Teil ergänzend bepflanzt wurden. Von Seiten der Stadt ist für deren Pflege in diesem Umfang weder das Personal noch ein Budget vorhanden.
Nachdem die Landesgartenschau vorbei war, hat sich der Verein vorgenommen, im Jahr 2022 eine „kleine“ Gartenschau zum Thema Insekten zu verwirklichen. Bis dahin und darüber hinaus soll das Stadtbild weiter durch schöneres und gepflegteres Grün zum Positiven verändert werden.
In Zusammenarbeit mit der Stadtjugendpflege wurde das Stadtgartenprojekt „Wundergarten“ verwirklicht. In diesem werden in Hochbeeten Kräuter und Gemüse angebaut –ein Treffpunkt für viele Aktionen und für jedermann.
Der Projektkategorie Pflege wurde gewählt, weil es die Hauptaufgabe der Arbeitsgruppe „Grüner Daumen“ ist, Beete dauerhaft und regelmäßig zu pflegen. Dabei ist die Aktion „Grüner Daumen“ ein besonderes Plus, das in dieser Art und Größe noch Jahre vor der Landesgartenschau nicht denkbar gewesen wäre.
Steckbrief der Einreichung (PDF)
Große Kreisstadt Glauchau, Sachsen
Beschreibung
Die Große Kreisstadt Glauchau hat sich 2018 mit dem Stadtratsbeschluss Anlegen von Blühstreifen bzw. Blühflächen auf städtischen/kommunalen Grünflächen in Glauchau das Ziel gesetzt, die Biodiversität zu erhalten. Zudem wurde beschlossen, dass die Stadt zukünftig auf den Einsatz von Glyphosat als Unkrautvernichtungsmittel im öffentlichen Grün verzichtet. Dies war der Startschuss für eine zukunftsorientiere umweltschonende Verfahrensweise in der Unterhaltung der Grünflächen. Es wurden verbindliche Maßnahmen ergriffen, um dieses Ziel umzusetzen. Der städtische Bauhof hat sich ein Heißwassergerät angeschafft sowie verstärkt auf mechanische Unkrautbürsten gesetzt. Die Publikation der Umstellung auf diese Unkrautbeseitigungsverfahren wurde als Voraussetzung der Akzeptanz der neuen Verfahren angesehen und intensiviert. Um die Akzeptanz bei den Einwohnerinnen und Einwohnern von Grund auf zu schaffen, sind viele Projekte mit Bildungseinrichtungen wie Schulen und Kitas gestartet und erfolgreich umgesetzt worden. Es wurden Blühstreifen und Blühwiesen gemeinsam mit Grund- und Oberschulen angelegt und bei diesen praxisnahen Durchführungen wurde seitens des beteiligten Landschaftspflegeverbandes das theoretische Wissen zu Insekten, Lebenszyklus der Insekten sowie Nahrungsgrundlage z.T. auch spielerisch vermittelt. So wurden mit der Klasse 7 der Glauchauer Wehrdigt-Oberschule, der Grundschule im Ortsteil Niederlungwitz sowie mit der Kita Johannisstraße Blühsteifen angelegt, dieses dabei vermittelte und durch die Kinder mitgenommenen Wissen an die Eltern bzw. Familienangehörigen weitergegeben. Blühbereiche wurden auf Schul-/Kitagelände angelegt, so dass die Pflege durch die Schüler/Innen bzw. Kinder erfolgen kann. So kann im Täglichen die Entwicklung der Flächen im Jahresverlauf verfolgt werden. Auch die Hausmeister wurden in den Prozess einbezogen um die Akzeptanz beim Personal zu schaffen.
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Deuten,Rhade,Reken,Haltern,Raesfeld, Stadt Dorsten, Nordrhein-Westfalen
Beschreibung
Auf vielen öffentlichen Flächen wurden in der Vergangenheit im Rahmen von Naturschutz- oder Ausgleichsmaßnahmen, Baumpflanzaktionen als Streuobstwiesen im Siedlungsbereich oder an Ortsrändern angelegt. Ein Problem stellt häufig die dauerhafte Pflege und die Vermittlung der ökologischen Bedeutung des artenreichen Kulturbiotopes Streuobstwiese dar. Folgende drei Hauptschwerpunkte gliedern das Projekt:
1. Quantitative und qualitative Erfassung von Streuobstwiesen im Projektgebiet.
2. Gewährleistung des langfristigen Erhalts des Kulturbiotopes Streuobstwiese, durch fachgerechte Bewirtschaftung, Nutzung, Pflege und Produktverwertung. Hierzu werden Heimat- und Naturschutzvereine, als ehrenamtliche Partner vor Ort gewonnen und fachlich unterstützt.
3. Dauerhafte Bildungspartnerschaften werden durch die Gewinnung und Fortbildung von Streuobstpädagogen*innen, die regelmäßig Erlebnisveranstaltungen mit Kindergärten und Grundschulen vor Ort durchführen, erzeugt.
Durch die Verstetigung der Bildungsangebote, die Kooperation mit den Streuobstpartnern aus den Natur- und Heimatvereinen und den Genuss und die Vermarktung des Apfelsaftes, wird in unserem Modellprojekt nahezu die gesamte Bevölkerung dauerhaft in den Erhalt der Streuobstwiesen mit einbezogen. Bei der Einrichtung von dauerhaften Streuobstpartnerschaften wird zudem der Inklusionsgedanke verfolgt und Kooperationen mit Projektpartnern aus Einrichtungen für Menschen mit Behinderung geschlossen. Der Lebensraum Streuobstwiese soll für alle Menschen erfahrbar und nachhaltig nutzbar gemacht werden.
Die Einordnung in die Kategorie gepflegt, ergibt sich aus der Zielsetzung des Projektes. Nicht nur das gemeinsame anlegen der Streuobstwiese, sondern eben der Erhalt und die dauerhafte Pflege dieser steht im Mittelpunkt des Projektes.
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Hamburg-Eimsbüttel, Hamburg
Beschreibung
Mit dem Ziel, Grünpatenschaften überall im Bezirk als Kleinbiotope insektenfreundlich zu gestalten und zu vernetzen, traf sich im März 2019 eine engagierte Grünpatin mit Vertretern des Bezirksamtes und stellt eine Verbindung zum Verein Naturgarten eV. her. Einzelne Flächen wurden als Startflächen ausgewählt und an das „Bunte Band Eimsbüttel“ als Grünpatenschaften vergeben (Grünpatenschaften sind Bürger-Beete im öffentlichen Raum, die vom Bezirksamt angeboten werden) und weitere Aktive wurden ins Boot geholt. Grünpaten im Bezirk nahmen untereinander Kontakt auf. Schon im Mai kam es zum „ersten Spatenstich“ auf einer etwa 40qm großen Rasenfläche vor einer U-Bahnstation (U-Schlump) direkt an einer großen Kreuzung. Hier wurden gespendete Wildstauden gepflanzt. Eine weitere 40qm große Fläche in einer Parkanlage wurde vom Bauhof für die Pflanzung und Aussaat von Wildstauden vorbereitet, und 500 Meter davon entfernt richtete im Oktober 2019 die Kirchengemeinde der Christuskirche mit Aktiven des Bunten Bandes eine 300qm große Wildblumenwiese auf öffentlichem Grund ein. Zeitgleich wurde das Infoblatt des Bezirksamts zu Grünpatenschaften überarbeitet und ein Markierungssystem für Grünpatenschaften (markierte Pflöcke und Schilder) entwickelt, um die Pflege durch den Bezirk besser mit der Pflege durch Grünpaten abzustimmen. Zwei jeweils 500qm große Parkflächen wurden ausgewählt, um mit aktiven Bürgern Methoden der insektenfreundlichen Gehölz- und Grünflächenpflege auszuprobieren. Besonderer Augenmerk liegt dabei auch darauf, die Flächen anregend und spannend für Kinder zu gestalten.
Die Projektkategorie „Gepflegt“ wurde gewählt, weil die Flächenpflege in Zusammenarbeit mit aktiven Bürgern naturschutzorientierter gestaltet wird. Die Pflegemethoden werden behutsam und nachhaltig verändert. Neue Konzepte, die in der Pflege Alltagsanforderungen und Naturschutz besser in Einklang bringen sollen, werden praxisnah getestet und mit Anwohnern zusammen in Pilotprojekten umgesetzt.
Steckbrief der Einreichung (PDF)
DU,OB,E,BOT,GE,LÜN,BO,DIN,HER,DO,RE, Metropole Ruhr, Nordrhein-Westfalen
Beschreibung
Mit dem Trägerschaftsvertrag zum Emscher Landschaftspark (ELP) von 2017 ist eine nachhaltige Pflege überregional- und regionalbedeutsamer Parkstandorte auf der Basis hoher Pflegestandards auf Landes-, regionaler und kommunaler Ebene für einen zehnjährigen Zeitraum vereinbart worden. Grundlage ist die gesetzliche Trägerschaftsaufgabe des Regionalverband Ruhr (RVR) und dem darauf aufbauenden sog. Trägerschaftsvertrag zwischen dem Land NRW und dem RVR. Hierin sind die Aufgaben und die Grundlagen für ein regionales Pflegemanagement von 15 exponierten Standorten bestimmt, welches Gegenstand der Wettbewerbsbeitrages ist. Ziel des regionalen Pflegemanagements ist die nachhaltige werterhaltende Pflege von ehemaligen Projekten der Internationalen Bauausstellung Emscher Park zum “Wiederaufbau von Landschaft”, die mit umfänglichen Finanzierungsmittel des Landes und der EU in den Jahren 1989 – 2014 realisiert wurden. Insgesamt wurden rd. 500 Mio. Euro in ca. 460 Landschaftsentwicklungsprojekte investiert. Das Land NRW unterstützt das Management für eine hochwertige Pflege mit jährlichen zu Verfügung gestellten Ausgleichsmitteln in Höhe von 50% der notwenigen Kosten. Weitere Partner des Pflegemanagements sind die Kommunen als Standortbetreiber oder deren Unternehmungen und Stiftungen. Die abgestimmten hohen Pflegestandards unterstützen die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten der Parkstandorte (Halden, Landmarken, Parks, Industrienaturflächen) für die lokale und regionale Bevölkerung sowie ein überregionales touristisches Marketing.
Weitere Trägerschaftsaufgaben des RVR sind die planerisch-konzeptionelle Weiterentwicklung, die Koordination und Moderation der Partner des Parks, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit sowie die weitere Realisierung von Landschaftsprojekten.
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Weststadt/Kernstadt, Ravensburg, Baden-Württemberg
Beschreibung
Das Förderprogramm “Natur nah dran” war Anstoss viele Grünanlagen in der Ravensburger Weststadt neu zugestalten. Typisch sind dort kleine “Restgrünflächen” und Verkehrsinseln, die sich heute überwiegend als vergreiste Bodendecker- oder intensiv gepflegte Rasenflächen darstellen. Ein riesiges Potential die Biodiversität in der Weststadt zu erhöhen. Seit 2016 werden diese Flächen nun grundlegend umgestaltet und so neue Vernetzungslinien geschaffen, die auch umliegenden Biotopen zugute kommen. Vor allem aber bietet sich die Möglichkeit, dass die Bewohner*innen naturnahe Räume sozusagen “vor der eigenen Haustür” erfahren können. Da gerade bei Kindern Naturerfahrungen und Naturerfahrungsräume eine wichtige Voraussetzung für eine gesunde psychische und physische Entwicklung sind, nimmt ein Projektbereich auch einen Grünzug mit Spielplatz in den Fokus. Als zusätzlichen Pluspunkt verbessert das vielfältige Grün natürlich auch die Luftqualität und das Stadtklima. Eine Thematik, welche in Ravensburg hohe Priorität hat, da durch Inversionswetterlagen oft eine hohe Belastung besteht. Konkret wurden auf verschiedenen Verkehrsinseln, Randflächen an Parkplätzen, dem Eingangsbereich des Westfriedhofs, an einem Quartiersplatz sowie entlang des Fuß- und Radweges der die Alt- und die Weststadt verbindet, Bäume, Sträucher und Wildrosen gepflanzt, Wildstauden sowie ein- und zweijährige Kräuter eingesät und mit Zwiebelpflanzen ergänzt. Mehr noch: Das Programm wird seit zwei Jahren auch auf Grünflächen in anderen Stadtvierteln der Kernstadt umgesetzt. Sukzessive werden so im ganzen Stadtgebiet vergreiste Bodendeckerflächen oder monotoner Rasen in Biodiversitätsoasen umgewandelt. Um die fachgerechte Pflege sicherzustellen werden regelmäßig zusammen mit dem NABU e.V. Schulungen für die Betriebshofmitarbeiter durchgeführt. Noch in diesem Jahr werden Infoschilder ergänzt, die die Öffentlichkeit über den naturschutzfachlichen Wert der Flächen aufklären.
Steckbrief der Einreichung (PDF)