Stadt Bottrop, Nordrhein-Westfalen
Beschreibung
Urbanes Grün übernimmt im städtischen Gefüge eine Vielzahl von wichtigen Funktionen. In der Vergangenheit ist es jedoch immer schwieriger geworden, hochwertiges urbanes Grün zu erhalten und insbesondere auch neue Formen von Begrünung in dicht besiedelten und hoch versiegelten Innenstadtbereichen zu etablieren. Dabei sind insbesondere die Innenstädte, die Orte, an denen sich Hitzeinseln bilden und die Menschen unter den Auswirkungen des Klimawandels leiden. Neben der Aufwertung und Erhaltung klassischer großflächiger Grün- und Parkanlagen hat die Stadt Bottrop aus diesem Grund im letzten Jahr kreative Lösungsansätze zur Begrünung des Innenstadtraums gewählt. Die Kampagne unter dem Titel „Grünes Bottrop“ umfasst dabei Maßnahmen, die in ihrer Einzelheit betrachtet nur geringfügig zur klimatischen Verbesserung beitragen können, jedoch in Summe zu einer Veränderung führen und insbesondere dazu dienen, Aufmerksamkeit zu erregen, um die Bottroper Bürger zur Umsetzung eigener Begrünungsmaßnahmen zu motivieren. Die Innovation City Management GmbH und die Stadt Bottrop koordinierten dazu im Jahr 2019 die Kampagne. Mit einem vielfältigen, kreativen und informativen Beteiligungsangebot und einem Förderinstrument (Förderrichtlinie 11.2 bzw. Haus- und Hofflächenprogramm) ist die Öffentlichkeit aktiviert worden, um ein noch grüneres Stadtgebiet zu schaffen. Schlüsselelemente der „Grünen Kampagne“ sind das sogenannte Mitmachfest, die Wanderbäume, die Grüne Wand, das mobile Grüne Zimmer sowie das Projekt Park statt Parken. Sie alle dienen dazu, der breiten Öffentlichkeit auf kreative, teils spielerische Weise die Bedeutung von urbanem Grün als Klimaanpassungsmaßnahme näher zubringen und regen gleichzeitig zum Mit- und Nachmachen an.
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Stadtteil Bergheim, Iqbalufer, Heidelberg, Baden-Württemberg
Beschreibung
Der Neckar ist mit seinen unterschiedlichen Ufern der größte, zusammenhängende zentrale Freiraum in Heidelberg. Mit der Aktion NeckarOrte startete 2016 ein Prozess, der Orte, Menschen und Ideen am Ufer zusammenbringt. Auf Initiative des Stadtplanungsamtes konzipierten, planten und realisierten Heidelberger Architekt*innen Beteiligungskonzepte, Spaziergänge und kulturelle Veranstaltungen an mehreren Orten des Ufers.
Ziel der Initiative war es die Wahrnehmung des Flussufers zu fördern, bisher vernachlässigte Räume als neue Orte zu entdecken, anzueignen, temporär zu nutzen und ihnen eine positive Wertschätzung zu geben. In einem diskursiven und experimentellen Prozess verwandelte sich das Iqbalufer im Stadtteil Bergheim von einer Restfläche, die eine autogerechte Verkehrsplanung zwischen Fluss und Straße übriggelassen hatte, in ein vielfältig nutzbares Stadtgrün. Mit unterschiedlichsten Aktionen und einer auf Zeit angelegten multitalentierten räumlichen Intervention aus Paletten und Containern eroberte sich die Bevölkerung das Neckarufer wieder zurück.
Jährlich wiederkehrende Formate, wie z.B. das Anbaden im Februar, Neckarerwachen im April oder ein Neckarglühen im Dezember zeugen von einer tiefgreifenden Veränderung des Stadtgrüns im Bewusstsein der Bevölkerung. Inzwischen ist aus der Initiative ein gemeinnütziger Verein geworden, getragen von unterschiedlichsten Menschen, die mit Engagement und Tatkraft für die neuen NeckarOrte im Allgemeinen und für das Iqbalufer im Besonderen Verantwortung tragen und weiter an der Aufwertung des Ufers und der Wahrnehmung des Flussraumes arbeiten. Aufgrund der konstruktiven Diskussionen und positiven Veränderungen, erarbeitete sich der Verein einen großen Rückhalt sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der Politik. Seit Ende 2016 werden die Aktionen und Transformationen sowie die Kommunikation mit den städtischen Ämtern und der Öffentlichkeit von einer eigens dafür eingerichteten Stabsstelle der Stadt Heidelberg koordiniert.
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Stadt Leipzig und Region, Sachsen
Beschreibung
Das Leipziger Gartenprogramm geht in diesem Jahr in die 10. Gartensaison mit der Motivation, das Interesse der Bürgerschaft für die Vielfalt von Grün, Natur und Landschaft in Stadt und Region unter den spezifischen Bedingungen des dichten Miteinanders von Mensch, Kultur und Natur zu wecken. In diesem Sinne handelt es sich im Kern um ein lebendiges Bildungs- und Kommunikationsprogramm an der Schnittstelle zwischen (Garten-)Kultur, Natur sowie einer nachhaltigen Stadt- und Landschaftsentwicklung, das jährlich aktuelle Themen der Stadtgesellschaft aufgreift.
Es zielt auf die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements für städtische Grünräume, insbesondere durch die Vernetzung von Akteuren aus den Bereichen Natur- und Umweltschutz, Kunst und Kultur. Über die Kombination unterschiedlicher thematischer, aber auch medialer Zugänge zum Stadtgrün werden die Bürger/innen für Erhalt, Schutz und Entwicklung urbaner Grünräume sensibilisiert. Wertschätzung kommt dabei explizit nicht nur den „gepflegten“ historischen Parkanlagen zu, sondern auch der „Stadtwildnis“, z. B. auf den noch vorhandenen Brachflächen, die einen positiven Beitrag zum Erhalt der Biodiversität, aber auch als Klimakomfortinseln und Sozialraum im Quartier leisten.
Ein vielfältiges Bildungs- und Teilhabeprogramm mit innovativen Formaten, häufig begleitet von künstlerischen Interventionen oder kulinarischen Angeboten lädt vor allem die Zielgruppen von Jugendlichen bis Senioren zur „Spurensuche“, d. h. zum Erleben und Erfahren von Stadtgrün und Stadtnatur mit allen Sinnen ein. Es fördert den öffentlichen, generationsübergreifenden gesellschaftlichen Diskurs über geänderte, häufig multifunktionale Nutzungsanforderungen, neue Gestaltqualitäten und Ästhetik im Kontext der Förderung von Biodiversität in Stadt und Umland. Das Stadtgrün mit all seinen gesundheitlichen, stadtklimatischen, ökologischen und ästhetischen Qualitäten bekommt damit aus der Bürgerschaft heraus eine Lobby auch auf der politischen Ebene.
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Bochum-Werne, 44894 Bochum, Werner Park, Nordrhein-Westfalen
Beschreibung
Mit dem Engelweg in Bochum Werne wurde ein Gemeinschaftsprojekt realisiert, das schon lange im Ideenspeicher des Stadtteilmanagements der Sozialen Stadt Werne – Langendreer-Alter Bahnhof (WLAB) entwickelt wurde. Mitten im Stadtteil, entlang der Wege des Werner Parks, wurden Ende November 2019 selbstgebaute Engelfiguren an insgesamt 12 Stationen aufgestellt, die über die Advents- und Weihnachtszeit stehen blieben und zum Entdecken und Spazierengehen einluden. Erstellt wurden die Engelsfiguren von 13 Akteuren aus einem altersübergreifenden Spektrum des Stadtteils Werne. Die Teilnehmer*innen befassten sich in ihren Gruppen und Einrichtungen intensiv und kreativ mit dem übergreifenden Thema Engel und setzten ihre Ideen als Skulpturen für den Park um. So deckten die Engelsfiguren die unterschiedlichsten Assoziationen zum Thema Engel ab. Das Spektrum reichte von Recyclingengeln über Holzengel, Bilderengel, Engel zum Mitnehmen, bis hin zu einem Perspektivenwechsel und der Frage „Wer ist für dich ein Engel?“.
Zur Eröffnungg wurden koordinierte Werbemaßnahmen, darunter die Erstellung von Flyern, Plakaten und Übersichtsplänen der Standorte, durch das Stadtteilmanagement organisiert.
Schnell zeigte sich, dass das Thema Engel die Stadtteilgemeinschaft aktiviert und zusammenbringt. Zur Eröffnung durch die Bezirksbürgermeisterin im November kamen rund 120 Besucher*innen, darunter zahlreiche Vertreter*innen aus Gesellschaft und Politik des Stadtteils. Moderiert wurde die Veranstaltung durch den Stadionsprecher des VfL Bochum und Musiker Michael Wurst. Die katholische Kirchengemeinde war mit ihrem KathCar vor Ort und schenkte warme Getränke aus. Die vielen positiven Rückmeldungen sorgten bei allen Beteiligten für große Akzeptanz und Wertschätzung ihrer Arbeit. Der Engelweg im Werner Park soll auf Wunsch aller im Winter 2020 wiederholt werden. Die Werner Akteur*innen planen bereits an ihren Ideen für die nächste Adventszeit.
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Euskirchen, Bad Münstereifel, 2 Kommunen im Kreis Euskirchen, Nordrhein-Westfalen
Beschreibung
Gesundheit, deren Erhalt und Wiedererlangung ist ein wichtiger Aspekt für ein langes, erfülltes Leben. Regelmäßige körperliche Aktivität leistet einen großen Beitrag für die Gesundheit und das eigene Wohlbefinden. Das Projekt „Sport im Park“ Kreis Euskirchen steht für offene, unverbindliche und kostenfreie Bewegungsangebote unter freiem Himmel für alle Bürger im Kreis Euskirchen. Unter dem Motto „Einfach vorbeikommen und mitmachen“ werden niederschwellig möglichst viele Bürger zur Bewegung motiviert. Es wird Wert auf ein abwechslungsreiches Programm gelegt, das Jeder mitmachen kann, daher richten sich die Angebote an untrainierte sowie sportliche Teilnehmer aller Altersgruppen. 2017 erfolgte der Startschuss für „Sport im Park“ Kreis Euskirchen, initiiert durch den KreisSportBund Euskirchen und die BARMER. In der Zeit von ca. April bis zu den Sommerferien wurden von Montag bis Freitag zwischen 18.00–19.00 h 60-minütige Bewegungsangebote von qualifizierten Übungsleitern zu Aroha, Bootcamp, Fit Mix, Yoga, Core, Pilates, Fatburner, Tabata, Crossfit, Functional Training oder Stretch & Relax durchgeführt. 2017 und 2018 wurde das Projekt nur in der Stadt Euskirchen durchgeführt. In 2019 wurde das Projekt auf die Stadt Bad Münstereifel ausgeweitet. 2017-2019 konnten wir über 7.000 Teilnehmer erreichen, die Lust hatten, sich in freier Natur bei unseren Angeboten zu bewegen, im Schnitt 38 Personen zu insgesamt 184 Einheiten. „Sport im Park“ Kreis Euskirchen wird 2020 auf 5 Kommunen (Euskirchen, Bad Münstereifel, Mechernich, Nettersheim, Schleiden) ausgweitet. Der KreisSportBund Euskirchen ist für Organisation und Abwicklung im Auftrag der Kommunen zuständig. Wir haben uns gemeinsam mit den Kommunen für die Projektkategorie “gemanagt” entschieden, da wir in den Kommunen die Grünflächen und Parks mit Leben füllen wollen. Wir möchten zeigen, dass auch mit wenig Aufwand viel Bewegung für Gesundheit an der frischen Luft möglich ist. Wir wollen Jung und Alt zusammen bewegen.
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Region Elbe-Röder-Dreieck, Sachsen
Beschreibung
Kern des Projektes war die Sensibilisierung von Verwaltung und Bevölkerung für ein Umdenken bei der Grünflächenunterhaltung im ländlichen Raum. Dafür wurden Demonstrationsflächen angelegt, Workshops durchgeführt und Akteure weitergebildet.
Ausgangssituation: Die kommunalen Grünflächen der Region werden in der Regel sehr intensiv unterhalten. Dabei wird nahezu jede Fläche als kurze Rasenfläche regelmäßig gemulcht. Darunter leiden insbesondere krautige Pflanzen und Insekten, die auf solche angewiesen sind. Gleichzeitig entsteht ein monotones Ortsbild. Über die Jahre hat sich das kahle Ortsbild bei der Bevölkerung jedoch als “selbstverständlich / ordentlich” etabliert. In den Bauhöfen der kleinen ländlichen Gemeinden steht heute ein nur einseitig nutzbarer Technikpark u. das an der Kapazitätsgrenze arbeitende Personal hat wenig Initiative, eingeschliffene Arbeitsrhythmen abzuändern.
In 3 Kommunen der Region bestand jedoch der Wille, eine ökologische Grünflächenunterhaltung im kleinen Maßstab zu testen. Grünflächen im ländl. Raum unterliegen einem wesentlich niedrigeren Nutzungsdruck als in Großstädten, sodass hier ein großes Potenzial für eine insektenfreundliche Pflege besteht.
Alle 7 Gemeinden der ländlichen Region konnten zur Teilnahme am Projekt motiviert werden, indem der Gemeindezusammen-schluss „Elbe-Röder-Dreieck e.V.“ selbst die Trägerschaft im Rahmen der LEADER-Entwicklungsstrategie übernahm.
Ziele: Über die Anpassung der Bewirtschaftung von 16 Demonstrationsflächen sollte innerhalb zweier Vegetationsperioden getestet werden, wo & wie ökologische Vorteile auf öffentlichen Grünflächen entstehen können.
Erfolge: 1. Demonstration auf Projektflächen & Fortbildung von Bauhofmitarbeitern
2. Interkommunaler Wissenstransfer und Zusammenarbeit
3. Schriftliche Handlungsanleitung „Naturnahes öffentliches Grün“
4. Nachahmer in Bevölkerung und Gewerbe; Folgeprojekt geplant
Das Projekt ist damit der Auftakt für ein ökologisches Grünflächenmanagement im ländlichen Raum!
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Bad Cannstatt, Stuttgart, Baden-Württemberg
Beschreibung
Seit 2012 besteht der preisgekrönte urbane Garten “Inselgrün” auf der Kulturinsel Stuttgart. Er hat sich zu einem interdisziplinären freiRaum für alle Gesellschaftsschichten und zu einem kulturellen Treffpunkt entwickelt. Im städtischen Sanierungsgebiet Bad Cannstatt 16 -Veielbrunnen- gelegen (Neckarpark), war er temporär und musste Ende 2019 seinen Standort räumen. Das Amt für Stadtplanung und Wohnen mit den Beauftragten für urbane Gärten hat in Zusammenarbeit mit den beteiligten Ämtern und Büros den Prozess der Standortsuche unterstützt. Die Herausforderung bestand darin, den operativen Gartenbetrieb aufrecht zu erhalten und die Rahmenbedingungen für die Nutzung einer neuen Fläche in Abstimmung mit allen Akteuren zu definieren. Förderlich war die Tatsache, dass die Stadt Stuttgart und Inselgrün Projektpartner im BMBF-Verbundprojekt GartenLeistungen sind. In dem Projekt werden u. a. am Beispiel von Inselgrün Strategien und Konzepte entwickelt werden, um urbane Gärten in der Stadtentwicklung zu stärken und die intersektorale Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten zu fördern. Der neue Standort ist mit ca. 188 m2 kleiner als die bisherige Fläche. Im Rahmen von offenen Werkstätten musste der Garten deshalb kompakt und mobil gemacht werden, um auch künftig auf die wechselnden Flächenansprüche im Neckarpark reagieren zu können. Aus recycelten Materialien wurden Hochbeete, Kompostmodule, ein selbsterwärmendes Gewächshaus mit einem Biomeiler, Wassertanks sowie ein vertikales Gartenmodul entwickelt (alle mobil). Die ehrenamtlichen Helfer wurden durch eine intensive Kommunikationsarbeit z. B. per Videokampagne mobilisiert. Der Garten wurde inventarisiert und die Beete mit QR-Codes versehen, um Materialeinsatz und Ertrag ins Verhältnis zu stellen und die ökonomischen Leistungen der Hochbeete zu messen.
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Hamburg, Stadtteil übergreifend, Landschaftsachse Horner Geest, Hamburg
Beschreibung
Open KööK ist eine mobile Open Air Küche, eine Nachbarschaftsküche und Plattform für Begegnungen aller Stadtbewohnenden. Die Küche besteht aus vier bunten, bewegbaren Modulen, die Kochen, Grillen, Abwaschen und Verstauen ermöglichen.
Open KööK ist nicht nur ein Objekt, sondern versteht sich als mobiler Stadtaktivator. Sie bringt Menschen unterschiedlicher Altersstufen, Herkunft oder Hintergrund an einer langen Tafel zusammen und fördert den kulturellen Austausch. Die Module sind beweglich, sodass Open KööK anlassbezogen durch den Hamburger Stadtraum wandern kann. Seit 2018 bespielt sie die grüne Landschaftsachse Horner Geest mit dem Ziel, Nachbarschaften zusammen zu bringen und öffentliche Freiräume neu zu programmieren. Das gemeinsame Kochen verändert die Wahrnehmung und Wertschätzung der Menschen zum Stadtraum. Unwirkliche Transiträume entwickeln sich zu geschätzten Freiräumen und bleiben auch nach dem Weiterziehen der Küche Treffpunkt für Anwohnende. Dieser Effekt wurde in den ersten beiden Jahren insbesondere in den dichten, zentrumsnahen Stadtteilen mit einer niedrigen Grünversorgung beobachtet.
In den letzten Jahren wurde die Küche von einem Manager betreut und überwiegend von Vereinen und Schulen genutzt. Während der warmen Jahreszeit wurde jede Woche gemeinsam gekocht. Durch Aushänge, online Präsenz und Postkarten wurde auf die Freiluftküche aufmerksam gemacht.
Open KööK entstand im Rahmen des Mitwirkungsprozesses „Deine Geest“. 2016 war Hamburgs Bevölkerung aufgerufen Ideen für Hamburgs längsten Park, die Landschaftsachse Horner Geest, einzureichen. Das Versprechen von Anfang an: 1 Million Euro wird für die Umsetzung eingereichter Ideen reserviert. In einem mehrstufigen, co-kreativen Prozess wurden aus 233 eingereichten Bürgerinnenideen realisierbare Projekte entwickelt, wovon bei einer finalen Wahl zwölf Projekte als Gewinner hervorgingen und bis Ende 2020 realisiert werden.
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Westliche Neustadt, Stadt Halle (Saale), Sachsen-Anhalt
Beschreibung
Der Anlass des Projektes waren mehrfache Negativschlagzeilen in Bezug auf Kleingartenanlagen, die eine Abwehrhaltung gegenüber Migration im Kleingarten aufzeigten, Artikel die mögliche Schließungen von Kleingartenanlagen beinhalteten sowie Pressemeldungen die sich dem Leerstand widmeten. Diesen Aussagen gegenüber wollten wir mit der Initiierung des Projekts „Weltoffenheit übern Gartenzaun“ ein positives Achtungszeichen setzen. Mit dem Projekt worden bei einzelnen Kleingartenmitgliedern, aber auch Verantwortlichen in Kleingartenanlagen die Akzeptanz von Vielfalt gefördert und gestärkt. Sie wurden auf niedrigschwellige Art und Weise in die Lage versetzt, angemessen mit dem Thema Vielfalt umgehen zu können, um eventuellen Fehlentwicklungen und Konflikten durch eine entsprechende Öffnung der Gedankenwelt der Kleingärtner*innen von Beginn entgegen zu wirken. Dazu erfolgten modellhafte Veranstaltungen, die Entwicklung von Erhebungsinstrumenten und Schulungsmaterialien (Kleingarten ABC Fibel) sowie die Gestaltung eines „Garten der Weltoffenheit“, dessen bunte und kreative Außendarstellung Ausdruck religiöser, kultureller, ethnischer und sexueller Vielfalt ist. Durch den Kontakt zu bestehenden Netzwerken und Institutionen sowie verantwortlichen Verbänden wurden viele Synergieeffekte und eine umfassende Nachhaltigkeit des Projektes erzielt. Gleichzeitig wurde dabei die Bedeutung von Kleingärten u.a. als „Gründe Lunge“ von Städten (auch im Rahmen des anstehenden Strukturwandels in der Region) hervorgehoben. Die Zuordnung zu „gemanagt“ haben wir gewählt, weil wir der Meinung sind, dass mit dem experimentellen Projektansatz den Kleingärten der Stadt Halle und speziell dem KGV Angersdorfer Teiche e.V. eine verbesserte Wahrnehmung – durch die Art der Kampagne an sich und die damit verbundene aktivere Kommunikationsstrategie zuteil geworden ist, wodurch eine Qualifizierung des Freiraums Kleingarten als interkultureller Treffpunkt exemplarisch ermöglicht wurde.
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Äußere Innenstadt / Musikviertel, Leipzig, Sachsen
Beschreibung
Zur Manifestation der Städtepartnerschaft zwischen Leipzig und dem israelischen Herzliya wurde eine bestehende, stark frequentierte Kreisverkehrsfläche zum Herzliyaplatz ernannt und 2016 ein internationaler künstlerischer Wettbewerb zu dessen Gestaltung ausgelobt.
Der mit dem ersten Preis ausgezeichnete und später realisierte Entwurf greift historische Handskizzen von Theodor Herzl zur Verwendung des Sechsersterns als zukünftigem Nationalsymbol Israels auf und vergegenständlicht diese mittels 6 sitzförmig-angeböschter Heckenkörper.
Die im Kreisverkehr rotierenden Verkehrsteilnehmer erleben diese Grünskulptur als perspektivenreiches “inverses Panorama”, die angedeutete Sternform hingegen kann aber nur aus der Vogelperspektive erfasst werden. Dieser Umstand wird insbesondere für die israelisch-deutschen Digitalnutzer von Google-maps, Bing u.a.m. wichtig, die auf ihren Bildschirmen den Herzliyaplatz nun als prägnante Landmarke und starkes Symbol der städtischen Verbundenheit erkennen können.
Zudem gibt es am Rand der Platzfläche eine in Zusammenarbeit mit dem Leipziger Künstler Harald Alff gestaltete Informationsstele mit einem Relief der Heckenkörper aus weißem Jerusalemstein und bronzenen Textbändern in Deutsch, Hebräisch, Englisch und Brailleschrift.
Der Wettbewerb zur künstlerischen Platzgestaltung wurde vom Kulturamt der Stadt Leipzig ausgelobt, der Entwurf vom Leipziger Baukünstler Prof. Ingo Andreas Wolf erstellt, und die bauliche Umsetzung vom Amt für Stadtgrün ASG betreut.
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